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Schweiz
1 Beitrag |
Erstellt am: 20.01.2015 : 12:03:24 Uhr
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Anregungen für HÜHNERSTÄLLE / Hühnerstall / Hühnerheim / Tierheim realisieren
Anregungen für einen praktischen Hühnerstall, resp. ein praktisches und schönes Tierheim zu realisieren und eine Anleitung für das Wohlergehen der Tiere.
Wer sich Hühner zulegen und einen Hühnerstall realisieren möchte, macht sich Gedanken darüber, welcher Stall wohl das Beste sei. Nicht nur die Grösse eines Stalles zu wählen ist wichtig, sondern auch die Art des Stalles und wie praktisch ein solches Hühnerheim sein soll, wird in den Überlegungen von angehenden Hobbyhühnerhalter wichtig sein. Besonders Familien, welche z.B. in einem Einfamilienhaus wohnen machen sich zu gewissen Zeiten darüber Gedanken, wie sie ihre kleinere Rasen- oder Wiesenfläche nutzen, und dabei eine kleinere Hühnerschar halten könnten. Dabei ist gerade der Gedanke interessant, Hühnereier von den eigenen Hühnern zu erhalten, welche mit naturgerechter Fütterung regelmässig einige gesunde Eier liefern, statt solche zu kaufen die irgendwo gelegt werden von Hühnern deren Haltung man nicht genau kennt. Insbesondere haben es immer mehr die herzigen und schönen Zwerghühner den Tierfreunden angetan. Dabei gibt es viele wunderschöne Kleinrassen, die zu erwerben besonders reizvoll für Familien ist, welche in Einfamilienhäusern mit etwas Umschwung wohnen. Dazu einen geeigneten Hühnerstall erwerben oder bauen, ist ein Thema, das oft gerade solche Familien ernsthaft beschäftigt und die Entscheidungen dazu hängt von einigen wichtigen Faktoren ab. So möchte ich einige Anregungen geben als Hilfe zur Auswahl eines geeigneten und zweckmässigen Hühnerstalles, welcher nicht nur schön sein sollte, sondern auch praktisch und in er Art so gebaut, dass dies auch besonders das Wohlergehen Ihrer Hühnchen sichert.
1. Ist es wichtig DIE GRÖSSE des Hühnerheimes festzulegen. Wählen Sie ein fahrbares und nicht zu grosses Hühnerhäuschen, damit Sie keine Baugenehmigung brauchen. So sollte die Grösse des Hühnerheimes und der Anzahl Hühner den vorhandenen Gegebenheiten angepasst sein. Genügend Auslauf welcher nicht zu klein sein sollte, sodass der Boden nicht schwarz wird. (Gras od. Rasen total abgefressen und nur noch Erde)
2. Man sollte sich gut überlegen ein BEGEHBARES HÜHNERHEIM / BEGEHBAREN HÜHNERSTALL als Unterkunft für die Hühner, Zwerghühner, Wachteln, etc. als Tierstall zu erwerben. So kann man aufrecht stehen kann im Stall zur Bedienung und Reinigung, da zu kleine Ställe mühsam sind bei der Reinigung und oft zu wenig Luftraum besitzen um den Tierhaltvorschriften gerecht zu werden. Es gab seinerzeit ein Inserat von einem wunderschönen, begehbaren Hühnerheim mit Giebeldach, Fronttür, Vorräumchen (auch als Schleuse gedacht), weissen Fensterchen, fahrbar, begehbar. Dieses schmucke Hühnerheim war damals eingestellt in "Gratis-Inserate" mit Bild. Der kleine Stall war für einige Hühner gebaut und sah wirklich wunderschön aus. Ein solch kleiner Hühnerstall dürfte genau die Bedürfnisse abdecken welche ich oben geschildert habe und würde sich besonders eignen für kleinere Platzverhältnisse bei Einfamilienhäusern. Ein solcher Stall hat auch den Vorteil, dass, weil hoch gebaut damit man ihn begehen kann, auch genügend Luftraum für die Tiere vorhanden ist. Mehr zu diesem schmucken Hühnerheim (Grösse, Bauart, Ausstattung) wäre wahrscheinlich zu erfahren bei E-Mail
3. Die HÜHNERHALTE-VORSCHRIFTEN beachten. Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft verordneten: / 455.1 / Tierschutzverordnung (Stand am 29. Dezember 2014) (TSchV) die Bestimmungen für eine angepasste Tierhaltung. Dazu nur ein kleines Beispiel: Haltung pro m2 Bodenfläche 6 Tiere bei Zwergrassen, deren Hähne 1.0 bis 1.2 kg wiegen. Seit dem 1. Januar 2010 ist z.B. die Registrierung von Geflügelhaltungen obligatorisch - dies gilt auch für Hobbyhaltungen. Teilweise, vermutlich je nach Kanton, sind aber Hobbyhalter von der Registrierung befreit*. Ziele dieser Erfassung, v.a. auch der Hobbyhaltungen, sind die Überwachung der Tiergesundheit, die Bekämpfung von Tierseuchen und die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Dazu müssen Sie Kontakt aufnehmen mit den Kantonalen Veterinärämtern an welche Sie sich wenden können, zwecks Registrierung als Geflügelhalter. Bevor Sie mit der privaten Hühnerhaltung beginnen, sollten Sie sich bei Fragen bezüglich der in Ihrem Kanton in Ihrem Einzelfall geltenden Vorschriften eingehend beim Kantonalen Veterinäramt oder Ihrem Tierarzt erkundigen. Wie es scheint sind aber Klein-Hühnerhalter z.T. von der Registrierung befreit - - - *Achtung: ohne Gewähr, da die Haltevorschriften nationalen Änderungen unterworfen sind. (bitte beim jeweiligen kantonalen Veterinäramt nachfragen)
4. GENÜGEND FREIEN AUSLAUF bereitstellen. Um den Hühnern genügend Wiesen-Auslauf zu gewährleisten sollte darauf geachtet werden, dass (wie unter Punkt 1+2) entweder ein fahrbares Hühnerheim angeschafft wird, oder eine grössere Weidefläche unterteilt wird, sodass man die kleinen Lieblinge wechselweise in mehrere Abteilungen auslaufen lässt. So kann beim Weidegrund das Gras jeweils wieder ungestört nachwachsen und die Grasnarbe kann sich wieder erholen.
5. DIE ISOLATION/ WÄREMDÄMMUNG. Da nicht alle Hühnerrassen gleich kälteempfindlich sind empfiehlt sich ein Hühnerheim mit Isolation. Dabei muss dies nicht übertrieben werden. Eine 4 - 5cm Isolation mit Deckbrettern (dies kann auch ein Zimmer-Täfer sein) von ca 1,5 cm Stärke genügt vollauf. (Täfer-Bretter mit Nut und Kamm) Dabei kann bei besonders kalter Witterung, wo das Thermometer stark unter Null fällt, auch eine kleine Elektro-Heizung (z.B. ein kleiner Oelradiator) genügend Wärme erzeugen, damit eine Mindesttemperatur von ca. 10-12 Grad C erreicht wird. Unter dieser Temperatur werden Ihre Lieblinge das Legen einstellen, bis es wieder wärmer wird.
6. DIE VORBEUGUNG GEGEN KRANKHEITEN und schädliche Parasiten erfordert besondere Beachtung. Ein gutes und schönes Hühnerhäuschen macht nur dann Freude und Sinn, wenn die gefiederten Freunde gesund bleiben. Deshalb hier diesen Zusatz zur Vorbeugung gegen Hühnerkrankheiten und Parasitenbefall. Manche der neuen Hühnerhalter sind dann erstaunt, wenn ihre Lieblinge plötzlich krank werden, weil sie sich vorab kaum um die Vorbeugung und den Schutz vor Krankheitsbefall gekümmert haben. Da gibt es bei den Hühnern oft die verschiedenen Arten von Würmern. (Bekämpfung durch vom Tierarzt abgegebene Wurmmittel) Dann sind auch die äusseren Parasiten, wie z.B. die Roten Vogelmilbe, Hühnerflöhe, Federlinge, etc. gefährlich. Speziell die Rote Vogelmilbe, welche durch Vögel die ihren Kot in das Hühnergehege oder ins Futter bringen und so eingeschleppt wird, ist eine ernsthafte Bedrohung für Hühner. Und zwar deshalb, weil die Vogelmilbe den Hühnern das Blut absaugt. Die Rote Vogelmilbe ist sehr resistent gegen Bekämpfung und versteckt sich tagsüber in den Ritzen des Stallraumes, kriecht nachts den Hühnern durch die Beine hinauf auf die Haut und saugt den Tieren Blut ab. Ich erwähne diesen Parasiten deshalb besonders, weil schon die Verbreitung eingedämmt wird, wenn im Hühnerraum alle Ritzen sauber ausgefugt werden, z.B. durch einen dauerelastischen Acryl-Spachtel. Bei der Vogelmilbe z.B., kommt man meist nicht darum herum von Zeit zu Zeit den Stall entsprechend zu desinfizieren, die Sitzstangen zu reinigen und mit einem Milbenbekämpfungsmittel einzustreichen, oder einzusprühen. Besonders geeignet ist nach meiner Erfahrung dafür der "Farm Spray" (Farmers Anti-Insect Spray mit dem Wirkstoff Piperonylbutoxid, Pyrethrum - zum anrühren + spritzen, oder als Spray für die Raumbehandlung) Gegen die äusseren Parasiten hilft auch sehr stark ein trockenes Staubbad (z.B. Vogelsand, oder sauberer Quarzsand), wo die Hühner gerne ein Staubbad nehmen. Damit trocknet die Hühnerhaut aus und die Parasiten werden vertrieben. Ganz besonders ist gegen die Parasiten auch eine gute Stallhygiene gefragt. Gute Sauberkeit im Stall durch fleissiges Saubermachen ist sehr wichtig, wobei die Ecken am besten sauber abgesaugt werden mit Staubsauger, und angetrockneter Kot auf Sitzstangen, in der Kotschublade und auf dem Stallboden abgekratzt wird. Dann ist wichtig: stets trockene Einstreu, heller Stallraum und das Eingangstörchen an der Schwelle reinigen. Etwas grössere Fenster lassen auch Sonnenlicht einfallen, was der Stallhygiene gut bekommt.
7. SCHUTZ GEGEN RÄUBER (Fuchs, Marder, Hühner-Habicht) Damit die Hühner vor Räubern geschützt sind, haben sich automatische Hühner-Törchen bestens bewährt. Diese schliessen bei der Eindämmerung und öffnen sich bei Tagesanbruch selbsttätig. So wird das Eindringen der räuberischen und meist tödlichen Eindringlinge namens Fuchs und Marder, welche jeweils in der Dämmerung und in der Nacht aktiv sind, verhindert. Solch ein automatisches Hühner-Törchen schützt Ihre lieben Zweibeiner vor Aggression, Leiden und Tod, und zudem Sie als Hühnerhalter vor Verlust, Ärger und Verdruss. Ebenfalls ist es wichtig das Hühnergeflecht absolut dicht zu machen. Selbst die kleinsten Löcher im Drahtgeflecht weitet ein dreister Fuchs oder Marder mit erstaunlicher Geschicklichkeit und Gewalt aus, und das Raubtier kann so eindringen und die Hühner töten, bzw. rauben. Marder dringen z.B. beim kleinsten Loch - bereits ab einem Durchmesser von ca. 3 cm - ein, was meist den Tod aller Hühner im Stall bedeutet! (Bei diesen Räuberm besteht Gefahr sogar bei Tag, aber ganz besonders bei Nacht) Ebenfalls sollte beim Hühnerhof das Hühnergeflecht mindestens 30cm in den Boden eingegraben werden, denn der Hühnerräuber "Fuchs" ist bekanntlich schlau und gräbt sich (wenn die Fuchsmutter Junge hat und mit Dreistigkeit selbst bei Tag Futter holt) unter dem Hühnerzaun recht tief durch, gelangt so in den Hühnerhof und raubt selbst bei Tageslicht Ihre Lieblinge! 8. DER HÜHNERHABICHT IST EIN BESONDERER FEIND. Was nützt ein schönes Hühnerheim, wenn dann der Habicht aus dem Himmel herabsticht, die Hühnchen holt und seinen Speisezettel bereichert? Dazu kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung nur raten, den Hühnerauslauf absolut dicht zu machen. Bauen Sie einen Hühnerauslauf mit 2m hohem Zaun (gut begehbar) und decken Sie ihn nach oben ab mit einem dichten Netz. Es gibt günstige feine Abdecknetze, welche kaum sichtbar, Ihre Lieblinge von oben bestens schützen. Solche feinmaschige, z.B. grünen Netze, bewahren ihre Hühnerschar vor den allzeit aktiven Räubern wie Hühnerhabichten, Sperber und andere möglichen Raubvögel. Auch wenn sie sehr feinmaschig und filigran aussehen, sie sind äusserst stark und robust und deshalb kommt da kein Raubvogel mehr hinein. Übrigens: Weisse Hühner sind mehr gefährdet als bunte (Tarnfarben), da sie von Bussard & Co. besser gesichtet werden können. Diese Vogelräuber haben es auch besonders auf die jungen Tiere abgesehen, weil sie noch leichter und daher besser wegzutragen sind. Da sie diese erkennen an ihrer Grösse und an ihrem Verhalten, sind diese jungen Tiere besonders gefährdet. Deshalb ist bei einer frischen und jungen kleinen Herde besondere Vorsicht in der Gehege Gestaltung geboten.
9. GEEIGNETE UND ZWECKMÄSSIGE STALLEINRICHTUNGEN sind wichtig. Mancherorts finden sich Hühnerställe mit aussen liegenden Legenestern. Obwohl dies praktisch erscheint, ist bekannt, dass Hühner offenbar ihre Eier nicht gerne in solche Nester legen. Vielleicht meiden Sie diese Nester wegen möglichen Temperaturunterschieden. Zudem besteht die Gefahr, dass sich Vogelmilben einnisten, da eine solche Klappe nur schwer so zu dichten ist, sodass sich in verbleibende Unterschlupf-Ritzen oft Parasiten einnisten. Besser sind Legenester im Stallinneren, bei welchen die Eier nach dem Legen abrollen können in einen tiefer liegenden Behälter (z.B. Europa-Nester). Das verhindert das Beschmutzen und den möglichen Bruch der Eier. Ich empfehle nicht nur ein Kotbrett, sondern auch eine Kotschublade auf dem Brett unter den Sitzstangen zu installieren, welche mit einem Gitter abgedeckt wird. Der Kot kann dann durch das Gitter in die Schublade fallen und damit wird verhindert, dass die Hühner auf dem Kot herumlaufen und sich beschmutzen. Dies verbessert stark die Tierstall-Hygiene.
10. TIERGESUNDHEIT. Die Tiere stets gut beobachten ob sie gesund und munter sind ist wichtig. Alles schön und gut mit einem Hühnerheim das viel Freude macht. Jedoch aufs Ganze gesehen ist es wichtig, dass die Freude anhalten kann. Deshalb noch ein letzter Tipp: BEOBACHTEN sie stets Ihre gefiederten Lieblinge. Schauen Sie genau hin und beobachten Sie regelmässig Ihre Hühnchen. Sobald sie sich langsam bewegen oder sich stets zusammenkauern ist etwas nicht gut. Da sollte mal das Gefieder bestäubt werden mit einem Insektizid und ein Wurmmittel verabreicht werden, welches Sie ohne grosse Kosten beim Tierarzt beschaffen können. Jedoch bei anhaltenden und schwerwiegenden Störungen, kann nur der Tierarzt die Krankheit diagnostizieren und ev. helfen. Vielleicht ist es möglich ein wie oben beschriebenes begehbares Tierheim, oder ev. einen Bauplan zu erwerben, bzw. weitere Infos zu Hühnerheimen/ Hühnerställe zu erhalten, wobei ich Ihnen empfehle, sich an E-Mail zu wenden. Allen angehenden Neuen-Hühnerhaltern viel Erfolg bei der Beschaffung eines praktischen Klein-Hühnerstalles/ Hühnerheimes! |
Bearbeitet von: Guest-User-12 am: 06.03.2017 16:24:35 Uhr
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Admin
Schweiz
2007 Beiträge |
Erstellt am: 26.01.2015 : 11:22:17 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Tierforum User Hühnerstall / Hühnerheim realisieren, Art-/Tiergerechte Anregungen, Tpps, Ideen ...
Anregungen für einen praktischen Hühnerstall und das Wohlergehen der Tiere ...
Hallo,
Vielen Dank für den wertvollen Forumsbeitrag mit den vielen Anregungen und Infos für die Realisierung eines art- und tiergerechten Hühnerstalles!
Übrigens, im «Tier-Inserate» Kleinanzeigenmarkt wurde ein entsprechender Hinweis auf diesen Hühnerstall-Forumsbeitrag unter folgendem Link angebracht:
Entenhäuser, Hühnerställe und Geflügel Freilaufgehege Kleinanzeigen Tier-Inserate.ch/Vogelmarkt/Kaefige-Volieren/Entenhaus-Huehnerstall |
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