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Tierforum Thema  |
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Maus
Schweiz
1441 Beiträge |
Erstellt am: 21.05.2008 : 20:24:07 Uhr
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Hallo Leute
Ich habe eine Frage. Ich hoffe dass Ihr mir jetzt nicht gerade an die Gurgel springt.
Ich möchte mir ein Pferd kaufen. Habe 15 Jahre Reiterfahrung. Trotzdem stehe ich vor einem Problem. Ich weiss nicht genau was ich alles für mein Pferd brauche! Ich war in einem Fachgeschäft und die wollte mir unzählige Sachen aufbrummen, jetzt bin ich total verunsicheret. Ich hoffe das mir jemand helfen kann und nicht dass jetzt alle denkt die alte hat doch keine Ahnung. Das eigene Pferd ist halt doch etwas anderes als "nur" ein Pflegepferd.
Liebe grüsse und besten dank |
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Inyuk
Schweiz
776 Beiträge |
Erstellt am: 22.05.2008 : 09:54:43 Uhr
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Hallo was Du auf jeden fall brauchst ist Putzzeug: Striegel, weiche Bürste für Kopf und Körper, harte Bürste für Hufe wenn sie schmutzig sind, eine einfache Haarbürste für Mähne und Schweif so wie Hufkratzer reichen. Dann noch Huffett und Mähnensprei für den Schweif, Halfert und Strick, Sattel und Trensenzaum, eine fliegendecke und Fliegennetz oder ähnliches für die Weide, Ohrengarn. Von vorteil währe noch eine Abschwitzdecke und eine dünne Decke und mittlere Decke für die kältere Zeit. Je nach dem brauchst Du für Dein Pferd im Winter keine Decke oder nur eine dünne, kommt darauf an was Du machst mit Dem Pferd. Das währe so die Grundausrüstung,den Leckstein darft auch nicht vergessen. Am besten der den Dein Pferd am besten mag, ich habe mit dem Himalayasalzstein die beste erfahrung gemacht aber es kann auch ein normaler weisser oder brauner sein, kommt nicht darauf an. |
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jumpriderin
4 Beiträge |
Erstellt am: 22.05.2008 : 15:54:54 Uhr
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Hallo
Also wenn du ein Pferd kaufen willst, solltest du selbst wissen was dies alles benötigt und kostet vorallem... Ich denke du bist noch nicht bereit dafür, denn wenn man genügend erfahrung hat, weiss man das... Nicht vergessen nebst dem Material, montalich Boxen miete, Hufschmied, Tierarzt. |
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Maus
Schweiz
1441 Beiträge |
Erstellt am: 22.05.2008 : 16:15:42 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: jumpriderin
Hallo
Also wenn du ein Pferd kaufen willst, solltest du selbst wissen was dies alles benötigt und kostet vorallem... Ich denke du bist noch nicht bereit dafür, denn wenn man genügend erfahrung hat, weiss man das... Nicht vergessen nebst dem Material, montalich Boxen miete, Hufschmied, Tierarzt.
Ich weiss was ein Pferd kostet. Und ich weiss auch in etwa was ich für mein Pferd brauche. Und genügend erfahrung hat man nie. Egal wie lange man Reitet. Wen du von Anfang an alles weisst dan bist du ein aussergewöhnlicher mensch meiner Meinung nach.
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jumpriderin
4 Beiträge |
Erstellt am: 23.05.2008 : 09:58:58 Uhr
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Ja in demfall...
Aber sorry man weiss doch was man alles braucht für ein pferd..?!?!? Da kann ich meine freundin fragen die erst 3 jahre reitet, die kann mir das sagen...
Versteh das nicht ganz...sorry
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Maus
Schweiz
1441 Beiträge |
Erstellt am: 23.05.2008 : 15:25:57 Uhr
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Hmm jumpriderin, ich habe schon ne lange zeit erfahrung mit Pferden. Es geht auch gar nicht darum. Möchte einfach ein paar tipps was die Ausrüstung und so betrifft. Die Grundausrüstung hab ich ja bereits. Wollte einfach ein paar Tipps mehr nicht! |
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calikpower
126 Beiträge |
Erstellt am: 23.05.2008 : 21:36:30 Uhr
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Also wenn man ein Pferd kauft dann hat man auch Verantwortung dafür.
Also ich selber bin auch gelernter Verkäufer aber etwas aufzubrummen ist völlig falsch. Die Aufgabe des Verkäufers ist zu beraten. Da hast du sehr gut gemacht das Geschäfft zu verlassen.
Also ich denke man braucht meistens folgende Sachen:
Sattel (Englisch, Western)
Zaumzeug (Englisch, Western) (Trense, Kopfstück, Lederriemen oder aus Baumwolle)
Hufschuhe (Barhuf)
Eisen (Kein Barhuf)
Pflicht in der Schweiz Gelbe Lampe zum befestigen linkes Bein für die Nacht.
Schmied oder Huftechniker, Hufpfleger. Sehr skeptisch sein da, weil die meisten sich nicht weiterbilden.
Mittel spray für die Fliegen, Bremsen, zecken.
Putzzeugs (Kiste)
Abschwitzdecke (Es gibt verschiedene Western, Englisch)
Spray für Mähne damit besser Kämmbar.
Der Rest kommt dann mit der Zeit wenn man das Pferd besser kennt oder auch Erfahrungen. Aber am Anfang braucht man nicht alles. |
Bearbeitet von: calikpower am: 23.05.2008 21:43:18 Uhr |
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Hotta
10 Beiträge |
Erstellt am: 31.05.2008 : 20:35:50 Uhr
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Am Anfang war ich auch spartanisch eingedeckt für mein Pferd. Aber mit der Zeit schaut man sich Tricks, raffiniertes Hilfszubehör und alles weitere von anderen ab. Learning by doing.Dann weiss man auch was man so mit der Zeit braucht.Das unnötige Zeug was dann doch schon mal gekauft wird, wird als Lehrgeld verrechnet.Auch Fehler sind wertvolle Erfahrungen. |
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Maus
Schweiz
1441 Beiträge |
Erstellt am: 31.05.2008 : 21:07:46 Uhr
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Danke für die tollen Antworten. War im Geschäft total überfordert obwohl ich schon länger reite. Aber das wirklich eigene Pferd mit dem eigenen Geld bezahlt ist halt etwas spezielles... |
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calikpower
126 Beiträge |
Erstellt am: 31.05.2008 : 22:26:48 Uhr
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Ja ist das im Leben nicht überall so.  |
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Maus
Schweiz
1441 Beiträge |
Erstellt am: 01.06.2008 : 10:57:44 Uhr
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ja hat was :p |
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schnäggehüüsli
5 Beiträge |
Erstellt am: 01.06.2008 : 21:22:42 Uhr
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Hallo! Ich habe mir vor einem Jahr ein Pferd ans Futter zugetan. Habe für diesen allen Schnickschnagg gekauft. (wirklich so gut wie alles) Hatte eine Fliegendecke,da er auf diese so heikel reagiert hat- diverse Fliegenkappen,Sprays ect. Habe das Pferd wieder dem Besitzer zurückgegeben. (Es passte einfach nicht..) :-( Nun habe ich ganz viele Sachen,die einfach zu gross sind.. Er war ein belgisches Warmblut. Stockmass 170.. Falls du also was brauchst und dein Pferd in dieser Grössenordnung ist,kann ich dir sicher Sachen verkaufen. ;-)
Ich würde aber heute nicht mehr so viele Sachen brauchen. Je mehr du kaufst,desto mehr verweichlichst du dein Pferd (ist meine Meinung) Ich würde zuerst nur die Standartausrüstung kaufen und dann step-by-step schauen was du alles benötigst..
=) Liebe Grüsse Schnäggehüüsli |
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Friesen Fan
Deutschland
1 Beitrag |
Erstellt am: 29.06.2008 : 19:32:37 Uhr
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Hallo,also wenn du dir ein Pferd kaufen möchtest muss alles gut überlegt sein!Du musst dir bewusst sein,dass ein Pferd sehr kostenaufwändig ist.Dazu kommt noch das du immer noch 1000 euro auf lager haben musst, falls dein Pferd eine Kolik bekommt und es sich eine OP unterziehen musst etc. .Also als erstes muss du dir darüber im klaren sein was du machen möchtes....Tuniere,freizeit ?Dann ob es im Offenstall stehen soll oder in Boxenhaltung.Also ne Grundausstattung beträgt: 1.Weide/-stallzubehör(halfter,Decken,etc.) 2.Reitzubehör(Sattel,Tränse;longe,etc.) 2.Zusatzfutter(zb.Pferdemüsli) 3.Pflegezubehör(Putzzeug,salben,Medikamente etc.) Das wäre es so ziemlich,ich hoffe ich konnte dir damit ein bisschen weiter helfen,denn ein Pferd zu besitzen ist echt wundervoll!!! |
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Helmingur
37 Beiträge |
Erstellt am: 11.04.2011 : 20:31:02 Uhr
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Heii...
Grundausrüstung
Stallhalfter, Führstrick und Putzzeug (zumindest Striegel, Kardätsche, Hufkratzer und Wurzelbürste) gehören zur Grundausrüstung eines Pferdes. Allfällige zusätzliche Ausrüstungsgegenstände: weiteres Putzzeug wie ; eventuell Mähnenbürste, Kopfbürste, Putzhandschuh, Massagestriegel, Fellkamm, Mähnenkamm, Schwämme usw.; Abschwitz-, Regen-/Weide-, Winter- oder Fliegendecke; Fliegenschutz für Weide und Ausritt; Bandagen oder Gamaschen sowie je nach Nutzung des Pferdes Sattel- und Zaumzeug oder das Fahrgeschirr.
Zaumzeug
Der Zaum besteht grundsätzlich aus folgenden Teilen:
a) Genickstück b) Stirnband c) Kehlriemen d) Backenstücke e) Zügel f) Nasenriemen g) Gebiss
Der eigentliche Trensenzaum besteht aus je einem Backenstück auf jeder Seite, einem Kehlriemen, einem Genickstück und dem Stirnband. Backenstück und Kehlriemen laufen im Genickstück zusammen. Das Genickstück liegt hinter den Ohren des Pferdes. An ihm ist das Stirnband befestigt. Am Backenstück wird das Gebiss eingeschnallt. Der Kehlriemen läuft unter den Ganaschen des Pferdes durch.
Die meisten Pferde und Ponys tragen einen Zaum mit Reithalfter. Es gibt verschiedene Arten von Reithalftern. Sie verhindern, dass das Pferd beim Reiten das Maul weit öffnen und sich so den Zügelhilfen des Reiters entziehen kann. Viele Pferde bräuchten eigentlich kein Reithalfter, weil sie das nicht tun. Zudem kann sich das Pferd so nicht wehren, wenn der Reiter grobe Zügelhilfen gibt. Bei korrekter Verschnallung stört ein Reithalfter das Pferd aber nicht weiter und ermöglicht ihm auch, wie gewünscht auf dem Gebiss zu kauen. Leider werden Reithalfter häufig zu eng verschnallt und den Pferden so praktisch das Maul zugeschnürt.
Das Hannoversche Reithalfter
Es besteht aus je einem Backenstück auf jeder Seite und einem Nasenband, welches durch einen Ring auf jeder Seite mit den Backenstücken verbunden ist. Ebenfalls an diesen Ringen befestigt ist der Kinnriemen, der vor dem Gebiss liegt. Gerade bei diesem Reithalfter sollte man darauf achten, dass es nicht zu tief und eng verschnallt ist, sonst beeinträchtigt es das Pferd beim Atmen und wird zur Tierquälerei. Der Nasenriemen sollte mindestens zwei Fingerbreit über den Nüstern liegen. Je tiefer er liegt, desto schärfer ist die Wirkung. Für Ponys ist dieses Reithalfter meist weniger gut geeignet, weil sie im Vergleich zu Pferden häufig kürzere Nasen haben, weswegen das Nasenband dann zu tief liegt.
Kombiniertes Reithalfter / Englisches Reithalfter mit irischem Nasenband
Das englische Reithalfter besteht aus einem Backenstück pro Seite und einem breiten Nasenriemen, der hinter dem Gebiss unter dem Backenstück der Trense durchläuft. Richtige Englische Reithalfter sieht man bei uns eher selten. Sie sind die mildeste Art der Reithalfter. Bei uns tragen die meisten Pferde kombinierte Reithalfter. Das ist eine Mischung aus dem Englischen und dem Hannoverschen Reithalfter. In der Mitte des Nasenriemens ist eine kleine Schlaufe angenäht, durch die ein zweiter, dünnerer Riemen läuft. Dieser sogenannte Sperrriemen wird vor dem Gebiss verschnallt. Bei Ponys und Pferden mit kurzen Nasen, muss man aufpassen, dasss der Sperriemen nicht auf die Nasenflügel drückt und auch nicht unter dem Kinn weg vor die Nase rutscht.
Mexikanisches Reithalfter
Das Mexikanische Reithalfter besteht aus einem Backenstück je Seite und zwei dünnen Nasenbändern, die sich auf dem Nasenrücken kreuzen. Sie sind hinter dem Gebiss am Backenstück befestigt und werden hinter und vor dem Gebiss zusammengeschnallt. Bei diesem Reithalfter wird die Atmung nicht behindert, wenn es korrekt angepasst ist, aber die Riemen sind manchmal sehr dünn und können in die Haut einschneiden. Es muss ausserdem darauf geachtet werden, dass die Rosette, die die gekreuzten Riemen über der Nase zusammenhält, festgenäht ist, weil sonst die Riemen verrutschen können. Die Sperrwirkung dieses Reithalfters ist stark.
Hackamore
Die Hackamore ist eine gebisslose Zäumungsart. Unterschieden wird zwischen mechanischer Hackamore und echter bzw. klassischer Hackamore. Die mechanische Hackamore besteht aus einem steifen Nasenband, das aus gepolstertem Leder oder einer mit Leder oder Gummi überzogenen Kette gefertigt ist, einem Kinnriemen und einem Genickstück. Nasenband, Kinnriemen, Genickstück und Zügel sind über einen Hebel (ähnlich wie die Anzüge einer Kandare) miteinander verbunden. Man sieht diese Zäumung heutzutage sehr oft vor allem bei Freizeitreitern, die ihrem Pferd etwas Gutes tun wollen, indem sie es gebisslos reiten. Die mechanische Hackamore ist aber eine sehr scharfe Zäumung, denn bei jedem Zügelzug übt man Druck auf das Genick, den Nasenrücken und die Kinngrube aus. Die Hackamore ist nur zur einhändigen Zügelführung geeignet, da mit ihr keine seitwärtsweisenden Hilfen gegeben werden können. Die Impulse müssen sehr fein und kurz gegeben werden und man kann nicht mit dauerhaft anstehendem Zügel reiten.
Die echte Hackamore besteht aus einem steifen Nasenband (Bosal) und dem Genickstück. Die Zügel sind unter dem Kinn befestigt, dort wo die beiden Enden des Nasenbands zusammenkommen. Zusätzlich ist dort noch ein sieben Meter langes, raues Seil befestigt, die Mecate. Dieses Seil wird als Führseil benutzt und das Westernpferd lernt damit das sogenannte Neck Reining. Das bedeutet, das man das Pferd lenkt, indem man die Zügel seitlich an den Pferdehals anlegt. Die klassische Hackamore ist nicht so scharf wie eine mechanische Hackamore. Sie wird fast nur von Westernreitern verwendet.
Side-Pull/Lindel
Eine weitere gebisslose Zäumung ist das Side-Pull oder Lindel. Es sieht ähnlich aus wie ein Halfter, hat jedoch ein steifes Nasenband aus Seil.
An dieser Stelle noch allgemein ein Wort zu den gebisslosen Zäumungen: Die meisten gebisslosen Zäumungen sind nicht so sanft wie viele Reiter glauben. Sie haben harte, steife Nasenbänder, denn mit weich gepolsterten Nasenbändern kann man keine präzisen Hilfen geben. Der Nasenrücken eines Pferdes ist aber, wie auch das Pferdemaul, ein sehr sensibler Bereich, da zwischen Haut und Knochen kaum Fleisch liegt. Feinfühlige Pferde fühlen sich deshalb manchmal überhaupt nicht wohl mit solchen Nasenbändern. Man kann einem Pferd mit einer gebisslosen Zäumung bei grober Zügelführung ebenso Schmerzen zufügen wie mit einer Zäumung mit Gebiss. Wenn du mal die Gelegenheit dazu hast, dann fass ruhig so ein Nasenband an und überleg dir, wie sich das auf deiner Nase anfühlen würde.Gebisse Bei Gebissen gilt grundsätzlich die Regel: je dicker ein Gebiss ist, desto weicher wirkt es – je dünner desto schärfer. Ein gebrochenes Gebiss ist weicher als ein ungebrochenes. Trotzdem sollte man nicht gleich das dickste Gebiss kaufen, das in das Pferdemaul passt, denn so viel Platz ist dort drin gar nicht! Ein Pferd fühlt sich unter Umständen mit einem dünneren Gebiss wohler als mit einem dicken, mit welchem es das Maul voll hat. Auch nicht alle gebrochenen Gebisse sind so sanft, wie sie angepriesen werden. Besteht bei doppelt gebrochenen Gebissen das Mittelstück aus einem kleinen flachen Plättchen, ist dies durchaus kein sanftes Gebiss, denn das Plättchen stellt sich bei Zügelzug auf und drückt mit der Kante schmerzhaft auf die Zunge. Trensen, die mehr als doppelt oder gegenläufig gebrochen sind oder irgendwelche Anhängsel haben, sind meistens tierquälerische Marterinstrumente. Meistens sind Gebisse aus Edelstahl oder einer Kupferlegierung gefertigt. Es gibt jedoch auch Gebisse aus Eisen und Gummi oder gummiähnlichen Materialien – sogar mit Apfelgeschmack, der das Pferd zum Kauen anregen soll. Gummigebisse eignen sich nur für Pferde, die das Gebiss gut einspeicheln, sonst reiben sie auf der Zunge und den Lefzen.
Nachfolgend die bei uns gebräuchlichsten Gebisse.
Wassertrense
Dieses Bild zeigt eine einfach gebrochene Wassertrense. An beiden Seiten des Mundstückes ist ein Ring angebracht, der sich frei drehen lässt. Hier muss man aufpassen, dass die Maulwinkel nicht eingeklemmt oder verletzt werden, weil sich durch Abnutzung scharfe Kanten an der Trense gebildet haben. Einfach gebrochene Gebisse sind ziemlich sanft, allerdings entsteht bei starkem Zügelzug der sogenannte Nussknackereffekt. D.h. wenn man an den Zügeln zieht, klappen die beiden Gebissteile zusammen und bilden so ein Dreieck, dessen Spitze dem Pferd gegen den Gaumen drückt und schmerzt.
Olivenkopftrense
Auf diesem Bild ist eine doppelt gebrochene Olivenkopftrense abgebildet. Die Ringe an den Seiten sind oval und lassen sich nicht frei drehen, sondern nur nach vorne und hinten bewegen. Das Olivenkopfgebiss hat den Vorteil, dass die Maulwinkel des Pferdes kaum eingeklemmt werden können. Dadurch dass das Gebiss doppelt gebrochen ist, wird der Nussknackereffekt abgemildert. Oft werden doppelt gebrochene Trensen als Ausbildungsgebisse für junge Pferde verwendet.
Knebeltrense
Gar nicht eingeklemmt werden können die Maulwinkel bei der Knebeltrense. Sowohl die Olivenkopf- als auch die Knebeltrense haben eine seitwärtsweisende Wirkung (die Knebeltrense stärker), weil der Gebissring bzw. der Knebel auf der gegenüberliegenden Seite gegen den Pferdekopf drückt, wenn man den Zügel auf einer Seite annimt. Das kann gerade bei Jungpferden sehr hilfreich sein, um ihnen die Bedeutung der Zügelhilfen zu verdeutlichen.
Stangengebiss
Stangengebisse sind ungebrochene Gebisse. Sie wirken schärfer als gebrochene Gebisse, der Nussknackereffekt entsteht bei dieser Gebissart dafür nicht. Solche Gebisse sind für Pferde geeignet, die hauptäschlich über Schenkel- und Gewichtshilfen geritten werden können, denn einseitige Zügelhilfen kann man mit Stangengebissen nicht geben.
Sättel Der Sattel gibt dem Reiter besseren Halt als auf dem blanken Pferderücken. Dadurch sitzt der Reiter – vor allem in höherem Tempo – ruhiger, was für das Pferd angenehmer ist. Zudem verteilt der Sattel das Reitergewichts auf eine grössere Fläche auf dem Pferderücken. Der punktuelle Druck, der beim Reiten ohne Sattel entsteht, ist auf die Dauer nicht gesund für den Pferderücken. Für längere Ritte sollte man darum nicht auf einen Sattel verzichten. Ein guter Sattel kostet neu schnell tausend Franken und auch leicht das Doppelte oder gar das Dreifache. Gehe also sorgfältig mit ihm um und pflege ihn gut!
Die einzelnen Teile des Sattels:
1 Vorderzwiesel | 2 Sitzfläche | 3 Hinterzwiesel | 4 Sattelpolster | 5 Steigbügelriemen | 6 Sattelblatt | 7 Sattelgurt | 8 Steigbügel | 9 Sattelpausche (Sorgt für eine gute Lage des Beins und gibt dem Reiter v. a. bei Springsätteln mehr Halt) | 10 Gurtstrippen (Den Sattelgurt befestigst du an der ersten und der letzten Strippe, die mittlere dient als Reserve, falls mal eine Gurtstrippe reissen sollte.) | 11 Sattelkammer (Hohlraum zwischen der Wirbelsäule des Pferdes und dem Sattel) | 12 Schweissblatt
Wenn du einen neuen Sattel kaufst, sind meist weder Sattelgurt noch Steigbügel und Steigbügelriemen mit dabei. Diese Teile musst du zusätzlich kaufen.
Vorsicht
Steigbügel sollten immer möglichst gross und schwer sein, sodass der Fuss bei einem Sturz nicht darin hängen bleiben kann. Leichte Steigbügel aus Aluminium oder Plastik sind äusserst gefährlich!
Unter der Sitzfläche liegt der Sattelbaum. Er besteht aus Holz, Kunststoff oder Metall und gibt dem Sattel Stabilität. Er sorgt dafür, dass der Sattel nicht auf der Wirbelsäule des Pferdes aufliegt (vorausgesetzt der Sattel passt dem Pferd und es ist richtig gesattelt) und verteilt das Gewicht des Reiters auf eine grössere Fläche. Wie das funktioniert kannst du leicht selber ausprobieren: Wenn du einen harten Gegenstand auf eine weiche Unterlage legst und mit einem Finger darauf drückst, senkt sich der ganze Gegenstand in die Unterlage. Wenn du hingegen einen weichen Gegenstand nimmst, drückt sich nur die Stelle, auf der du deinen Finger hältst, in die Unterlage. Sei immer vorsichtig, wenn du den Sattel irgendwohin legst und wirf ihn nicht einfach hin. Sonst kann der Sattelbaum brechen!
Es gibt auch Sättel ohne Sattelbaum. Ein oft angeführtes Verkaufsargument ist, dass baumlose Sättel auf jeden Pferderücken passen würden. Ohne den starren Sattelbaum passen können sie sich in der Bewegung dem sich ständig verändernden Pferderücken gut anpassen. Der Sattel, der jedem Pferd passt, ist aber noch nicht erfunden worden und wird angesichts der Vielfalt an Rückenformen wahrscheinlich auch nie erfunden werden können. Ein baumloser Sattel verteilt das Gewicht des Reiters auf eine kleinere Fläche als einer mit Sattelbaum (erinnere dich an das Experiment von vorher). Deshalb werden baumlose Sättel für Reiter über 75 Kilo und für lange Ritte weniger empfohlen.
Es gibt ganz verschiedene Sättel. Nachfolgend die drei gebräuchlichsten in der englischen Reitweise:
Dressursattel
Lange Sattelblätter und wenig gepolsterte Pauschen, tiefer Sitz. Manche moderne Dressursättel bieten dem Reiter durch extrem tiefen Sitz und augeprägte Pauschen sehr wenig Bewegungsfreiheit. Sie können zu einem steifen Sitz und Hohlkreuz führen. Reiter, die bereits zum Hohlkreuz neigen, sollten deshalb darauf achten, dass der Sattel sie nicht zu sehr in eine Form presst.
Springsattel
Nach vorne gezogenes Sattelbatt, Pauschen gut gepolstert
Vielseitigkeitssattel
Zum freizeitmässigen Spring-, Dressur- und Geländereiten geeignet. Der Vielseitigkeitssatel ist eine Mischung aus Dressur- und Springsattel. Vielseitigkeitssättel kauft man meistens entweder mit Schwerpunkt Dressur (VSD-Sattel) oder Schwerpunkt Springen (VSS-Sattel).
Passt der Sattel?
Ein unpassender Sattel verursacht Satteldruck und Verspannungen. Dies bereitet dem Pferd Schmerzen und im schlimmsten Fall wird es sogar unreitbar. Deshalb sollte ein Sattel immer von einem guten Sattler angepasst und etwa einmal pro Jahr auf seine Passform überprüft werden. Einerseits kann sich nämlich durch Muskel-Auf- und -Abbau, sowie bei jungen Pferden durch das Wachstum, die Form des Pferderückens verändern, andererseits wird das Polstermaterial im Sattel durch das Reitergewicht allmählich zusammengepresst, was sich wiederum auf die Passform des Sattels auswirkt. Bei neuen Sätteln ist die Veränderung des Polstermaterials besonders stark, weshalb sie einige Monate nach der ersten Anpassung nochmals überprüft werden müssen.
Wichtig
Wird ein Sattel auf einen schlecht bemuskelten Rücken angepasst, lässt er den Muskeln keinen Raum mehr für korrektes Wachstum! Ein schlecht bemuskeltes Pferd muss daher vom Boden aus aufgebaut werden, ehe es geritten und ein Sattel angepasst wird.
Eine gute Möglichkeit, die Passform des Sattels selber zu überprüfen ist das Carola-Pad. Das ist ein Kissen aus Knetmasse, welches beim Reiten unter den Sattel gelegt wird und auf welchem Druckstellen sichtbar werden. Wie man solch ein Pad herstellt und verwendet, kannst du auf der Webseite von Carola nachlesen.
Von aussen kannst du folgende Punkte überprüfen:
Schau dir den Sattel einmal ohne Pferd an. Drücke Vorder- und Hinterzwiesel gegeneinander. Der Sattel darf nicht nachgeben, sonst liegt der Verdacht nahe, dass der Sattelbaum gebrochen ist. In dem Fall solltest du ihn unbedingt vom Sattler überprüfen lassen! Fasse den Sattel am Vorderzwiesel, so dass du von oben den Verlauf des Sattelpolsters vom Vorderzwiesel zum Hinterzwiesel sehen kannst. Ist der Sattel symmetrisch (= gut) oder ist er schief? Ist er weich und gleichmässig gepolstert? Vorsicht: Die Polsterung kann auch zu weich sein. Dann hast du beim Reiten ein schwammiges Sitzgefühl. Lege den Sattel nun ohne Satteldecke auf das Pferd, jedoch ohne zu gurten. Die tiefste Stelle sollte in der Mitte zwischen Vorder- und Hinterzwiesel liegen. Liegt der Schwerpunkt zu weit vorne oder zu weit hinten, setzt dich der Sattel in den Stuhl- oder Spaltsitz. Wenn du dir nicht sicher bist, lass einen Stift in die Sitzfläche rollen und schau, an welcher Stelle er liegenbleibt. Der Sattel darf nicht auf der Schulter des Pferdes aufliegen. Zwischen dem Schulterblatt und dem Sattel sollte mindestens eine Handbreite Platz sein. Wenn du das Pferd im Schritt führst, sollte der Sattel nicht von der Schulter angehoben werden. Ertaste den letzten Rippenbogen des Pferdes und fahre ihm entlang bis zur Wirbelsäule hoch. Das Sattelpolster sollte nicht über diesen Punkt hinausragen, sonst ist der Sattel zu lang. Gerade bei Ponys mit kurzem Rücken ist das oft ein Problem. Der Sattel darf nicht auf dem Widerrist aufliegen. Auch wenn das Pferd den Hals aufrichtet, muss noch Raum zwischen Vorderzwiesel und Widerrist sein. Wenn der Reiter im Sattel sitzt, muss noch mindestens ein Finger breit Platz dazwischen sein. Der Sattel darf nicht auf die Wirbelsäule drücken. Wenn du von hinten über den Pferderücken schaust, solltest du zwischen Sattel und Wirbelsäule hindurchsehen können. Der Wirbelsäulenkanal sollte etwa 3 Finger breit sein, damit die Dornfortsätze der Wirbelsäule nicht anstossen, wenn sich das Pferd biegt. Fahre mit der Hand unter dem Sattel dem Pferderücken entlang. Liegt der Sattel gleichmässig auf oder ist er an manchen Stellen zu eng oder zu weit? Überprüfe das auf beiden Seiten. Liegt der Sattel ungleichmässig auf, entsteht unter dem Reitergewicht hoher Druck auf die aufliegenden Stellen! Gurte den Sattel nun an. Er sollte dabei nicht nur vorne oder hinten tieferkommen, sondern sich gleichmässig senken. Die vordere Gurtstrippe sollte senkrecht am Pferdebauch anliegen. Zur Überprüfung des Sattels gehört auch die Beurteilung in der Bewegung. Longiere das Pferd zuerst ohne Reiter und beobachte dabei den Sattel. Er sollte weder verrutschen noch wackeln. Geht das Pferd so entspannt wie ohne Sattel? Danach setzt du dich selbst in den Sattel und reitest das Pferd in allen Gangarten und in beiden Richtungen. Fühlst auch du dich wohl im Sattel? Setzt er dich richtig hin? Lässt der Sattel der Pferdeschulter immer noch genügend Bewegungsfreiheit? Am besten lässt du dich von einer aussenstehenden Person beobachten. Wirf auch beim Absatteln nach dem Reiten einen Blick auf den Pferderücken. Das Fell sollte in der Sattellage nicht verstrubbelt sein. Das ist ein Hinweis darauf, dass der Sattel verrutscht ist. Beachte
Der eigene Test ersetzt nicht die Überprüfung des Sattels durch einen kompetenten Fachmann. Mit Hilfe dieser Beobachtungen kannst du aber beurteilen, wann ein Sattel ganz bestimmt nicht passt und wann er passen könnte.
Sattelunterlagen
Zum Schutz des Leders vor Dreck und Schweiss legt man unter den Sattel eine Satteldecke oder Schabracke. Ausserdem dient sie als zusätzlicher Puffer zwischen dem Pferderücken und dem Sattelbaum. Eine Satteldecke/Schabracke – und sei sie noch so dick – schützt nicht vor Druckstellen bei einem schlecht passenden Sattel! Im Gegenteil können zu dicke Sattelunterlagen dazu führen, dass ein passenden Sattel nicht mehr passt, weil er höher liegt als geplant. Gepolsterte Unterlagen können jedoch nach einer Trainingspause übergangsweise verwendet werden, um abgebaute Muskulatur auszugleichen, bis der Sattel wieder passt. Sie ersetzen aber das Anpassen des Sattels durch einen Fachmann nicht und sollten daher wirklich nur kurzfristig verwendet werden!
Die üblichen Satteldecken bestehen meist aus Baumwolle, Schaffell oder Samt, zunehmed auch aus atmungsaktivem und stossabsorbierendem High-Tech-Material. Es gibt sie in Sattelform und rechteckig (Paradeform). Eine rechteckige Satteldecke wird Schabracke genannt. Auf jeder Seite der Sattelunterlage befinden sich meistens zwei Schlaufen, die ein Verrutschen der Decke verhindern sollen. Die obere wird an der ersten Gurtstrippe befestigt. Durch die untere Schlaufe steckt man den Sattelgurt. Es gibt aber auch Sattelunterlagen ohne Schlaufen.
Im Winter Der Winter stellt einige spezielle Anforderungen an die Ausrüstung.
Reitest du mit deinem Pferd aus und das Pferd ist beschlagen, musst du Stollen in die Hufeisen schrauben, damit das Pferd auf Schnee und Eis nicht ausrutscht. Stollen sind kleine Metallstöpsel, die in die runden Löcher an den Eisen geschraubt werden. Wenn das Pferd mit anderen Pferden zusammen Auslauf hat, müssen die Stollen nach dem Reiten wieder entfernt werden, da sie bei Rangeleien ein erhöhtes Verletzungsrisiko darstellen. Liegt Schnee, ist es empfehlenswert, die Eisen mit einem speziellen Hufkitt auszufüllen oder sogenannte Hufgrips zu verwenden, damit sich keine Schneeklumpen an der Hufsohle bilden, die zu steinhartem Eis gefrieren können. Dem Pferd ist es dann fast unmöglich normal zu gehen und es besteht Stolpergefahr. Eindecken ist meistens nicht nötig, wenn die Pferde einen trockenen und windgeschützten Unterstand haben und nicht komplett geschoren sind. Auch hochblütige oder teilweise geschorene Pferde können normalerweise problemlos ohne Decke draussen bleiben. Wichtig ist nur, dass das Pferd trockengeritten oder -geführt wird, wenn es bei der Arbeit geschwitzt hat. Komplettes Eindecken ist (mit Ausnahme einiger Pferde) nur bei einer Vollschur notwendig. Falls das Pferd geschoren wird, braucht man eine Schermaschine. Scheren ist nur nötig, wenn das Pferd viel Winterfell hat und dadurch bei der Arbeit übermässig schwitzt. Oft reicht es aus, wenn man bloss die Stellen schert, an denen das Pferd besonders schwitzt (Hals, Brust, Bauch). |
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