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Granat

Schweiz
1280 Beiträge

Erstellt am: 16.02.2009 :  08:23:19 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Hallo zusammen!

Gestern Abend hatte ich wieder einmal einen unglaublichen Anruf. Ein ehemalige Nachbarin meldete sich (seit wir vor einem 3/4 Jh. weggezogen sind hatte ich nie mehr etwas gehört) weil sie Probleme mit ihrem Hund hat. Diesen Hund haben sie mit ca. 10 Mt. übernommen, einen Tag vor Weihnachten, war gerade zum 1. Mal läufig und hatten noch nie einen Hund. Die Tochter war damals 3 Jahre alt und total assozial mit allem und jedem. Der Hund war bis 7 Mt. bei der Züchterin im Familienrudel, dann bei seiner 1. Besitzerin und dann haben sie ihn übernommen. Sie meinten dann es wäre alles super und der Hund total gut erzogen und sozialisiert.

Es gab dann schon ziemlich schnell Probleme. Der Hund gehorchte nicht. Es wurden die banalsten Dinge falsch gemacht, weil man keine Ahnung hatte und wenn man vorschlug doch eine Hundeschule zu besuchen, dann meinte man nur, das sei nicht nötig, der Hund könne die Kommandos ja... Das schlimmste war aber, was die Tochter mit der Hündin alles anstellen durfte. Die zerrte die Arme an der Leine rum wie sonst was und wenn Mami beim Spaziergang sich kurz unterhielt, dann haute man entweder mit dem Hund einfach ab oder man verpasste dem Hund einen Kick mit dem Fuss bis Mami die Aufmerksamkeit wieder dem Töchterchen zuwendet. Könnte ihr euch mal vorstellen, wie jemand mit einem Hund zurecht kommt, wenn einem schon die dreijährige Tochter so auf der Nase herumtanzt und den Diktator zu Hause spielt. Das waren jetzt nur einige Müsterchen. Wenn ich anfangen würde alles aufzuzählen was schief läuft, dann würde ich nicht mehr fertig. Ah ja, der Hund wurde ja für die Tochter als Spielkamerad angeschafft. Nur fragt ihr Euch jetzt sicher schon alle was es für ein Hund ist. Nein, kein stoisches Sofakissen oder gutmütiges Kerlchen, nein ein Welsh Corgi.

Jetzt ist es natürlich soweit gekommen, wie es kommen musste. Madame Wuff hat nach der Tochter geschnappt. Ich bewundere, dass sich Wuff solange zurück halten konnte. Man ist dann zu zwei Hundetrainern gegangen, aber die Ex-Nachbarin meinte dann, die seien ja total unfähig und wollen nur das Geld. Habe dann mal nachgefragt, was ihr denn so gesagt wurde (kenne auch beide Trainer, sind okay). Tönte eigentlich alles genau richtig, nur war das Trainingsprogramm nicht nach dem Geschmack der Ex-Nachbarin. Denn es hätte Arbeit für sie bedeutet und sie fand es unverschämt, weil ihr beide sagten, der Hund sei vorerst für die Tochter tabu, bis sie ihn im Griff habe und dann würden klare Regeln im Umgang mit dem Hund bei der Tochter eingeführt. Das sei ja wohl nicht der Sinn der Sache, weil der Hund ja für die Tochter gekauft wurde... Für sein Geld könne man wohl erwarten, dass die den Hund irgendwie hinbringen, meinte sie ganz empört.

Ich verstehe einfach nicht, wie so viele Leute immer erwarten, dass ihnen ein Hundetrainer eine pfannenfertige Sofortlösung präsentieren muss und bei ihrem Hund ein Knöpfchen drücken soll und es funktioniert. Mit tut einfach dieser Hund verdammt Leid, denn der muss es nun wieder ausbaden!!!

By the way, genau in solchen Fällen sind diese obligatorischen Hundekurse richtig und notwendig! Ich habe ihr übrigens geraten, den Hund abzugegen, dem Hund zu liebe und ihr eine Adresse gegeben. Denn ohne ein halbes Jahr harte Arbeit so wie ihr das die Hundetrainer sagen, gehe es nicht und ein Hund sei nie ein Spielzeug für ein Kind.

Sorry, habe euch zugetextet, aber musste einfach raus.
Eine noch immer fassungslose
Granat

Toblerone

Schweiz
88 Beiträge

Erstellt  am: 16.02.2009 :  09:06:57 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat

Und wenn der arme Hund dann das nächste Mal nach der Tochter schnappt oder vielleicht sogar beisst, dann landet das arme Tier als bissig zum einschläfern beim Tierarzt...

Genau aus solchen Gründen finde ich die oblig. Hundekurse auch gut! Weil dann so unfähige Eltern (und andere Leute) sich nicht mehr ein Hund als Spielzeug fürs Töchterchen anschaffen!

Wir hatten bis vor kurzem auch einen ganz ähnlichen Fall in der Nachbarschaft, da haben alle Ratschläge auch nichts geholfen, inzwischen ist es wieder still im Haus, keine Ahnung, wo der Hund ist... Die hatten sich einen Kangal-Welpen für die Kinder UND als Wachhund angeschafft, weil die alleinerziehende Mutter fast nie Zuhause ist...

Es gibt vielzuviele solche Fälle und daraus resultieren die meisten Unfälle. Wäre nicht nötig.
Janine
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Lily

Schweiz
788 Beiträge

Erstellt  am: 16.02.2009 :  10:56:15 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
kriege soooooooooo einen hals wenn ich solche dinge lesen. hunde für die kinder anschaffen ja sicher doch, aber nur wenn die eltern hundeahnung haben und es normale kinder sind die schon grösser sind. würde mein kind meinen hund kicken, ich schwöre ich würde mein kind kicken! geht ja gar nicht! arme fifis!
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shakira

Schweiz
554 Beiträge

Erstellt  am: 16.02.2009 :  13:11:17 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Sorry ist wirklich eine traurige Geschichte, hatte auch schon so einen Fall. Aber da nützt die Obligatorische Hundekurse auch nichts...denn die besagte Familie gieng in die Hundeschule hatte Hundetrainer ix ix Betreuer während Frauchen wieder Arbeiten gieng. Hatten den Hund auch wegen ihrem Kind angeschaft. Kind gaben sie in den Kinderhord, Hund zu Hundenanni und nach zwei Jahren war ¨der Hund lässtig weil Frau wieder 100% Arbeiten wollte und natürlich am Wochenende Ski fahren und noch andere Sachen unternehmen wollte. Egoisten giebt es immer!
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Schnuffel89

Schweiz
40 Beiträge

Erstellt  am: 16.02.2009 :  13:58:05 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Die Eltern einer Kollegin von mir haben Deutsche Pinscher gezüchtet. Ich kannte die Tiere von Welpen an und die waren alle super sozialisiert und lieb. Eine Familie hat dann einen solchen gekauft und nach einiger Zeit musste ich von der Kollegin erfahren, dass die Familie den Hund hatte einschläfern lassen daher er die Kinder geschnappt und gebissen hat. Vielleicht sollte man noch anmerken, dass die Kinder dem Hund die ganze Zeit am Schwanz gezogen haben und ihn wohl sonst noch geschlagen haben... Ich finde so etwas 'himmuleid', ein Hund ist kein Spielzeug für Kinder, wenn die Eltern unbedingt ein Hund für ihr Kind kaufen, dann sollen Sie die Verantwortung auf sich nehmen! Sprich mit dem Kind gemeinsam zu dem Hund schauen und dem Kind auch beibringen, dass man ein Tier nicht einfach kicken kann und weiss ich was... Ich bin nicht dagegen, dass Eltern für ihre Kinder einen Hund kaufen, aber das sollte wohl überlegt sein. Aber andere Frage, ist es wirklich so "leicht" ein Hund einschläfern zu lassen?
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Granat

Schweiz
1280 Beiträge

Erstellt  am: 16.02.2009 :  14:33:47 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Hallo Schnuffel!
Es kommt immer auf den Tierarzt an wie leicht man ein Tier einschläfern lassen kann. Im Grundsatz kann der Tierarzt aber nicht viel gegen den Wunsch machen. Viele sagen, dass die Leute sonst zum Nächsten gehen und der mache es dann vielleicht oder suchen nach einem anderen Weg. Erschiessen lassen vom nächsten Bauern oder Metzger, ersäufen etc.
Unser ehemaliger Tierarzt hat bei wirklich tragischen Fällen, die Tiere nakotisiert und dann quasi für tod erklärt. Ein solches unsauberes Büsi lebt z.B. heute noch bei uns, frisch und munter...
Granat
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Toblerone

Schweiz
88 Beiträge

Erstellt  am: 17.02.2009 :  00:56:50 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Uiui, da hat sich dein Tierarzt aber auf sehr dünnes Eis begeben mit diesem Vorgehen! Die Tierbesitzer hätten ihn dafür anzeigen können, wenn die es gemerkt hätten!
Grundsätzlich ist es schon so, dass ein Tier nicht einfach ohne Grund getötet werden darf! Das gilt auch ganz klar für Tierärzte. Und ich wage jetzt auch einmal zu behaupten, dass ein Grossteil unserer TÄ nicht einfach so ein Tier einschläfern, nur weil es den Besitzern lästig geworden ist. Das Problem ist eben, dass man bei einem Hund dann einfach sagt, er hätte die Kinder angeknurrt oder geschnappt- für viele TAs ist das dann doch schon Grund genug, das Tier zu töten... Er will dann ja auch kein Risiko eingehen.

Ich finde es einfach schade, dass Aussenstehende wie z.B du jetzt Granat oder auch ich damals bei meinen Nachbarn, eigentlich nichts tun und nicht eingreifen können. Klar kann man Anzeige erstatten, wenn man Zeuge wird von quälereien, aber oft sieht man das selber ja nie oder sieht nur Dinge, die zwar ethisch, aber rechtlich nicht relevant sind
Das ärgert mich dann, du weisst genau, es läuft total schief bei diesen Leuten, aber kannst einfach nichts tun
Es ist frustrierend...
LG Janine
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shakira

Schweiz
554 Beiträge

Erstellt  am: 17.02.2009 :  09:33:34 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Hatte auch ein mulmiges Gefühl und würde es garnicht befürworten, wenn das jeder Tirarzt in der Art machen würde! Da kommen mir wieder die Meldungen in den Sinn wo man Pferde die eigendlich zur schlachtung wegen Krankheiten vorgesehen waren weiter verkauft hat.Die Besitzer bezahlen für das Einschläfern.Könnte mit Gesprächen sicher bessere lösung finden.
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Granat

Schweiz
1280 Beiträge

Erstellt  am: 17.02.2009 :  09:56:51 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Also nicht falsch verstehen, dass soll nicht heissen, dass TA das dauernd machen oder so. Überhaupt nicht!!! Aber ihr glaubt nicht, was sich Leute alles ausdenken oder einreden, wenn ein Tier im Wege ist. Und es gibt Leute die lieber ein Tier einschläfern lassen, als es dem Tierschutz zu übergeben, mit der Vorstellung, bei jemand anderem könnte es funktionieren. Dann hätte man ja versagt! Ich habe im Beispiel eine unsaubere Katze aufgeführt, nicht einen Hund der jemanden umgebracht hat...
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shakira

Schweiz
554 Beiträge

Erstellt  am: 17.02.2009 :  10:27:50 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Ja,weis was Du meinst Granat.Und die gewissen Leute wollen sich dan auch nicht die Zeit nehmen für das Tier einen passenden platz zu suchen.

Bearbeitet von: shakira am: 17.02.2009 10:29:06 Uhr
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Toblerone

Schweiz
88 Beiträge

Erstellt  am: 17.02.2009 :  17:05:21 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Ich würds wahrscheinlich auch nicht anders machen, wenn ich ein TA wär. Es ist eben auch ein riesen Dilemma- ein ganz offensichtlich gesundes Tier einschläfern darf ich nicht, tue ich es aber nicht, gehen die Tierbesitzer wahrscheinlich zum nächsten TA.
Ausserdem habe ich auch schon oft erlebt und gehört, dass den Leuten das Geld einfach zu schade ist, um das Tier beim Tierschutz abzugeben. Einschläfern kostet auch, aber eben weniger. Also bringt man es zum nächsten TA anstatt ins Tierheim...
Wir haben so vor einiger Zeit mal eine wunderschöne, junge und gesunde Sibirian Huskyhündin vorm Tod "gerettet". Nach zwei Würfen war sich der Besitzer der Hündin schlicht überflüssig und hatte nicht einmal Zeit und Lust, ein neues Zuhause zu suchen. Der ging ohne lange zu zögern zum TA. Und dieser hätte diesen jungen, gesunden Hund auch ohne zu fragen eingeschläfert.

Ausserdem gebe ich dir absolut Recht, Granat, was das Versagen betrifft. Auch wenn das kaum ein Tierbesitzer zugeben würde, ist es doch in vielen Fällen so. Auch bei unseren Nachbarn mit dem Kangal. Wir haben denen soviel Hilfe angeboten (ohne jeglichen Druck) doch die sind je länger je mehr uns aus dem Weg gegangen, ich glaube eben auch, dass es ihnen einfach peinlich war zugeben zu müssen, dass sie völlig überfordert sind und es einfach nicht schaffen mit diesem Hund. Sie waren immer froh um Ratschläge, aber umgesetzt haben sie es nie- oder konnten es nie.
Ich hoffe, unsere Nachbarn haben ihre Kangalhündin nicht zum einschläfern gebracht. Ich muss mal nachfragen, aber ob ich da die Wahrheit erfahre?

So, muss jetzt Schneeschaufeln gehen... es schneit ohne Unterbruch, einfach toll!
LG Janine

Bearbeitet von: Toblerone am: 17.02.2009 17:17:31 Uhr
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