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Granat

Schweiz
1280 Beiträge

Erstellt am: 24.02.2009 :  18:47:51 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Hallo Foris!

Hat eigentlich gestern Abend jemand den DOK-Film auf SF1 über die Hundezucht gesehen? Habe mir vorhin den Beitrag aufgezeichnet angeschaut und bin total schockiert. Wusste ja schon, dass es Erbkrankheiten gibt und die Züchter lieber auf tolles Aussehen als auf die Gesundheit gehen, aber dass es so drastisch ist?

Dann heisst es man soll einen Hund bei einem Züchter mit Stammbaum kaufen, wegen der Gesundheit und dann hört man, dass man sich kaum etwas Krankeres als einen rassereinen Hund nach Hause holen kann. Der Höhepunkt ist ja dann wohl, dass bei der Hauseigenen Krankenversicherung (für Tiere) des British Kennel Club ein Bulldoggen-Mischling nicht mal die Hälfte an Prämie kostet wie ein Rasserreiner????

Was machen wir aus unseren Hunden?????

eine schockierte und traurige Granat

mali2000

Schweiz
503 Beiträge

Erstellt  am: 24.02.2009 :  20:11:52 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
da lob ich mir unser neues tierschutzgesetz, dass genau solchen qual-zuchten einen riegel vorschibt! aber leider gehts im "hiterhof2 noch zu wie eh und je...
es stimmt eben, dass auf gesetzlicher ebene solche dinge geklärt werden mussen!!!
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Minerva


167 Beiträge

Erstellt  am: 24.02.2009 :  20:32:47 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Habs auch gesehen und war schockiert. Bin froh, dass ich eine Mischlingshündin habe. Sie ist 5 und hat noch überhaupt keine Probleme!
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Granat

Schweiz
1280 Beiträge

Erstellt  am: 24.02.2009 :  21:16:09 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Das mit dem Tierschutzgesetz und Qualzuchten ist das eine, aber ich denke nicht das wir viel besser sind. Bei uns haben die Ridgebacks zum Beispiel auch diese Bürste auf dem Rücken. Ergo können die bei uns diese Erbkrankheit mit diesem offenen Zugang bis ins Rückenmark ja genau auch haben. Da sind wir ja auch nicht besser oder. Was passiert denn bei uns mit Ridgebacks die die Bürste nicht haben. Gemäss Bericht ist dies ja bei jedem 10. Welpen der Fall, dies wären ja dann die Gesunden.
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Mija

Schweiz
449 Beiträge

Erstellt  am: 24.02.2009 :  22:20:42 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Leider habe ich kein Schweizer Fernsehen (Satellit). Und das Internet (I Con von Orange nicht zu empfehlen!) ladet zu langsam!
Deshalb hatte ich bis jetzt keine Möglichleit um mir die Sendung anzuschauen. Interessieren tut's mich aber.
Kann mir jemand kurz einige Vorkommnisse erläutern?
Habe schon so viel von der Sendung gelesen, es muss eine schlimme Berichterstattung sein...?
Lg Mija
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laura

Schweiz
254 Beiträge

Erstellt  am: 24.02.2009 :  22:56:40 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Jetzt auf SF1 / Schattenseiten der Rassehundezucht
http://Tierforum.Tier-Inserate.ch/topic.asp?TOPIC_ID=918

es wurde in diesem hundeforum gestern bereits ein thema zu dieser sendung eröffnet!!
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Leela


2084 Beiträge

Erstellt  am: 25.02.2009 :  02:22:38 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von: Minerva

Habs auch gesehen und war schockiert. Bin froh, dass ich eine Mischlingshündin habe. Sie ist 5 und hat noch überhaupt keine Probleme!



Genau auf solche Schlussfolgerungen habe ich gehofft. Weil die Züchter in England teilweise spinnen, kaufe ich besser einen Mischling...oje

Ich möchte nur anmerken, dass ein Mischling per Definition ein Bastard aus verschiedenen Rassen ist. Somit kann er natürlich auch mit sämtlichen Erbkrankheiten, die Rassehunde so haben, behaftet sein.
Der Unterschied ist nur, dass es bei den Rassehunden schwarze Schafe gibt, welche mit solchen Tieren züchten, bei den Mischlingen aber praktisch überhaupt keine Kontrolle stattfindet und die Tiere sich wahllos vermehren, ob gesund oder nicht.

LG, Leela
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Granat

Schweiz
1280 Beiträge

Erstellt  am: 25.02.2009 :  07:27:09 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Hallo Leela! Deine Definition von Mischlingen stimmt in diesem Zusammenhang nicht. Das Problem sei gemäss diesem Bericht dass durch Zucht in gleichen Linien zuviele Gene verloren gehen. Dies weil die Züchter immer wieder in den gleichen Linien verpaaren, bis sogar Inzucht (Geschwister, Mutter/Sohn, Grossvater/Enkelin etc.). Es wurde auch gesagt, dass das der Schwedische Kennel Club verboten hat. Wie ist das eigentlich in der Schweiz?

Zurück zu den Mischlingen, bei den Mischlingen ist die Genetik, dann um einiges vielfältiger, deshalb sind sie nicht so krankheitsanfällig. Es wurde in England untersucht, dass bei den Mopsrüden in GB, es waren mehrere Hundert müsste im Bericht nochmals nachsehen für die genaue Zahl, es sich genetisch gesehen nur um 50 verschiedene Individuen handelt.

Ich dachte auch immer, dass der British Kennel Club so der Hüter der Rassen weltweit sei und die Rassestandards weltweit festlege? Dann würden wir Schweizer dem ja auch unterliegen.
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mali2000

Schweiz
503 Beiträge

Erstellt  am: 25.02.2009 :  09:21:42 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
wie das mit den standartsin der schweiz istweiss ich nicht, aber selbst wenn diese des bkc unterliegen, das gesetzt steht über den zuchtvorschriften! und im übrigen hat lydfia recht mit dem was sie sagt; verpaart man 2 vorbelastete reinrassige hunde verschiedener rasse gibts auch mischlinge, welche dann aber im schlimmsten fall die erbkrankheiten erben... ich selbst züchte mix-katzen und auch da muss ich test auf gewisse krankheiten durchführen!
was aber bei der hundezucht noch unverständlicher ist, finde ich, hunde wurden zu arbeitszwecken herangezüchtet- sollten also praktisch sein, gar ned schön!!! aber das ist eine zivilisationskrankheit, die sich meines erachtens nie ganz lösen lässt.
im übrigen freue ich mich persönlich ganz insgeheim, dass die schandtaten gewisser züchter auch mal auf den tisch kommen, denn als jemanden der keine reinzucht betreibt, habe ich immer die bösen kommentare von reinzüchtern abbekommen!

aus dem reglement der skg:
bei ihrer züchterischen Tätigkeit die Würde des Tieres zu
respektieren und extreme Ausbildungen bestimmter körperlicher
Merkmale zu bekämpfen, welche die Gesundheit, die
Lebensqualität oder die Lebenserwartung der Hunde beeinträchtigen
und/oder sie in ihrem natürlichen Verhalten,
einschliesslich Bewegungsabläufe, und in der natürlichen
Fortpflanzung behindern;
e) nicht mit Hunden zu züchten, bei denen aufgrund einer
bekannten genetischen Belastung damit zu rechnen ist, dass ihre
Nachkommen erhebliche Defekte, Krankheiten, andere
gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Wesensmängel aufweisen
werden;
f) nicht mit Hunden zu züchten, die ein übersteigertes Aggressionsverhalten
oder eine Wesensschwäche zeigen;
g) nicht mit Hunden zu züchten, die gemäss ihrem Rassestandard
oder den rassespezifischen Zuchtreglementen zuchtausschliessende
Fehler aufweisen, auch wenn diese operativ korrigiert
wurden.

also dies ist schon etwas grob gefasst und lässt meines erachtens zu viel spielraum zu.... *entsetztbin*
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Leela


2084 Beiträge

Erstellt  am: 25.02.2009 :  16:40:09 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Natürlich sind das nicht die einzigen Vorschriften. Je nach Rasse müssen die jeweiligen Erbkrankheiten natürlich getestet werden: HD, ED, PL, CEA, usw.

Das Problem ist, dass die meisten Leute von Tierzucht recht wenig Ahnung haben (sorry, will hier niemanden angreifen).

Erbkrankheiten werden direkt vererbt. Auch wenn massiv ingezüchtet würde, würden die Nachkommen frei von Erbkrankheiten sein, sofern die Eltern keine Erbkrankheiten in ihrer Linie hatten.
Natürlich würden Erbkrankheiten aber gehäuft auftreten, würde mir einem belasteten Tier ingezüchtet.

Ein enger Genpol bewirkt keine Erbkrankheiten, sondern eine Inzuchtdepression. Diese bewirkt eine verminderte Fruchtbarkeit, verminderte Frohwüchsigkeit, vermindertes Immunsystem.
Hat aber nichts mit Erbkrankheiten zu tun.
Wovon die Mischlinge nun profitieren, ist der sog. Heterosiseffekt.
In der Kaninchenzucht z. B. ist es ganz normal, dass mit gesunden Linien so lange gezüchtet wird, bis eine leichte Inzuchtdepression eintritt. Dann kreuzt man ein blutfremdes Tier ein. So lassen sich erwünschte Merkmale schnell festigen. Natürlich gehört eine solche Zucht aber in die Hand von Experten, der vorallem das Erbgut der Ausgangstiere genau kennt.

Würde man nun also 2 Rassehunde mit engem Genpol verpaaren, wären die Nachkommen dieser Hunde durch den Heterosiseffekt wohl vitaler und langlebiger als ihre Eltern.
Hätten die Eltern aber Erbkrankheiten, wäre der Nachwuchs davon natürlich ebenso betroffen, wie bei einer reinrassigen Verpaarung.

Wovon hier aber niemand spricht, ist das wahre Problem einiger Rassen. Nämlich übertriebene Rassestandarts. Das der Pekinese z. B. diese Atemprobleme hatte ist keine Erbkrankheit, sondern ist auf seine Körperform, auf das praktisch fehlende Gesicht zurückzuführen.

Was wäre also zu tun?
- Bei Rassen mit extrem engem Genpol müssten blutfremde Tiere in die Zucht genommen werden und bei den Verpaarungen auf mögl. grosse Blutfremdheit geachtet werden (wird übrigens auch bei einigen Rassen schon gemacht mit der Bestimmung des Inzuchtkoeffizients).
Theoretisch werden die Züchter da aber von selber drauf kommen, da mit fortschreitender Verengung des Genpols die Tiere immer unfruchtbarer werden und aussterben würden.

- Bei den Cavalieren müsste diese Hirnerkrankung natürlich getestet und befroffene Tiere von der Zucht ausgeschlossen werden.
Natürlich gibt es da immer Züchter die sich sträuben, das war mit HD, ED usw. auch schon so und heute ist es selbstverständlich.

- Bei Rassen mit extremen "Deformierungen" wie dem Basset oder dem Pekinesen oder auch der engl Bulldogge, müssten die Rassestandarts geändert werden.
Dies wäre auch im Interesse der Züchter, bevor der Gesetzgeber da einen Riegel schiebt und die Rasse verbietet (was schade wäre).

LG, Leela
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