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Ü B E R S I C H T    
lenski Erstellt am: 27.12.2010 : 11:26:10 Uhr
Hallo zusammen

Seit neuestem bin ich unter die Gangpferde-reiter gegangen und nun muss ich v.a. beim longieren viel mehr auf die Gänge achten. Ein Ganggnusch ist sehr ungut für Gelenke und Sehnen und hat unter anderem auch Verspannungen als Ursache.
Bei Hunden habe ich mich in letzter Zeit auch vermehrt auf die Gänge geachtet. Die können auch Pass gehen. Häufig sah ich aber auch irgendein zwischending, dass ich nicht so richtig einordnen konnte. Achtet ihr als Hundehalter auf die Gänge? Spielt das überhaupt eine Rolle? Bei Pferden ist die Belastung durch den Reiter viel grösser, aber kann das bei Hunden nicht auch Schäden verursachen? Evtl. weisen solche Taktunreinheiten und Gangmixe auf Schmerzen, Gleichgewichtsschwierigkeiten oder Schäden hin, vielleicht kann das arme Tier gar nicht anders, oder nicht? Hoffe, irgendwer kann meinen Wissensdurst stillen.
D I E    15   L E T Z T E N    A N T W O R T E N    (Neue zuerst)
dotibo Erstellt am: 01.01.2011 : 11:14:29 Uhr
Also meine Wolfsspitzmix (12) Hündin läuft auch oft im Passgang. Ist Kräfteschonend, hat mir auch mein Physio bestätigt. Kann ich sehr gut auf den längeren Spaziergängen Beobachten. Bei den 3 anderen habe ich dies noch nicht Gesehen.
Maximilian Erstellt am: 30.12.2010 : 13:55:59 Uhr
Dachte ich es mir doch, wär ja komisch gewesen, wenn man LH Hunde nicht auch bis zu einem gewissen Mass präsentieren muss, danke Tara. Ich hab halt immer Mischlinge, aber da haben 2 hie und da auch "Ringtraining" in abgewandelter Form, da sie in Jugend&Hundprüfungen starteten. Hat keiner einen Schaden von ein bisschen Ringtraining bekommen, aber der Grosse hat einen angeborenen "Fehler" dem ich eben genau wegen seinem Gangwerk auf die Spur gekommen bin. Da sich das Problem leider nicht lösen lässt müssen wir einfach neue Muskeln aufbauen um das zu lose Ellenbogengelenk (Hypermobilität) besser zu stützen, tägliche Uebungen plus regelmässig Physio - und das Agi im J&H ist gestrichen. Passgang läuft er ab und an auch, hat aber damit nix zu tun sondern ist Veranlagung und Gewohnheit. Ich bin aber froh, dass ich dieser Gangauffälligkeit auf den Grund gegangen bin, es kommt ihm langfristig zu Gute, auch wenn's ein bisschen schade ist, dass für ihn und meine Tochter keine Prüfungen mehr möglich sind wegen dem Agilityteil. Aber so ist es halt, unverhofft kommt oft und man muss sich arrangieren.
tara Erstellt am: 30.12.2010 : 11:20:43 Uhr
@Maximilian,ja Du hast vollkommen recht Ringtraining ist genauso für Leistungshunde und wird von denen auch aus den genannten Gründen besucht.
Für die sind da ja dann auch die Gebrauchshundeklassen vorgesehen und jeder angehende Zuchthund durchläuft zuerst eine gewisse Ringlaufbahn(sowohl Trainings-wie auch Ausstellungstechnisch)bevor er überhaupt angekört werden kann.

@alexa1708:bitte informiere Dich doch etwas eingehender bevor Du über etwas urteilst das Du scheinbar nicht wirklich zu kennen scheinst(oder nur durchs hören sagen),ich denke der von Dir angedeutete Bergabschäfer wäre dann ein ganz anderes Thema,über welches wir da auch gerne diskutieren können.
Maximilian Erstellt am: 29.12.2010 : 23:17:53 Uhr
Wäre begrüssenswert wenn Du weniger Verallgemeinern würdest;-) Pass muss kein Problem sein, aber kann ein Hinweis auf Fehl- und Schonhaltung durch Wirbelverschiebungen/Blockaden etc sein. Ringtraining hat nix mit dem Exterieur des DHS aus Showlinie zu tun, das ist ziemlicher Quatsch:-)) Was mich aber auf die Frage bringt, Leistungszuchthunde werden die nicht im Ring gezeigt??? Auch bei denen geht es doch um korrektes Exterieur und Gangwerd?
Alexa1708 Erstellt am: 29.12.2010 : 21:47:16 Uhr
Habe seit 16 Jahren Schäferhunde. Das Ringtraining dient zu Austellungszwecken von Hunden. Schäferhunde, welche auf Aussehen gezüchtet werden, sehen leider immer noch so aus, dass sie hinten extrem tief sind. Im Gegenteil zu den Schäferhunden aus der Leistungslinie. Die haben meist einen geraden Rücken. Meine Hündin ist gesundheitlich vollkommen in Ordnung. Wenn ich sie mit dem Pferd mitnehme, geht sie im Passgang, weil das Pferd im Schritt zu langsam ist, um zu traben. Wenn das Pferd trabt, dann trabt sie auch. Also Passgang hat nichts mit gesundheitlichen Problemen zu tun.
tara Erstellt am: 29.12.2010 : 16:23:36 Uhr
Alexa:warst Du denn selbst schon mal an einem solchen Ringtraining für Schäferhunde oder redest Du einfach nach was man sich so erzählt darüber?

Stehen tun diese Hunde da tatsächlich hinten tiefer,weil man sie auf Bildern und bei der Standmusterung so stellt!
Ich versteh schon was Du meinst,da es sicherlich leider bei gewissen Linien(dies aber dann eher mehrheitlich bei Hunden aus deutscher Hochzucht)so überwinkelte Hunde noch gibt,dies hat aber mit der Zucht im speziellen und nichts mit dem Ringtraining als solches zu tun.

Das Ringtraining deswegen aber zu verurteilen find ich der falsche Weg,da wenn es sinnvoll und richtig praktiziert eine sehr gute Sache für den Hund und nicht zuletzt auch für den Hundeführer ist.

Und wie Laura über ihren Hund mit biblischen 15 Jahren!!! schreibt,gibt es viele in dieser Szene wo so alt werden,wäre das alles sooo schlecht wie Du schreibst würden diese Hunde wohl kaum so alt werden.
Ich empfehle Dir sonst dringend einmal an einer Ausstellung für Deutsche Schäfer den Altersfrische Wettbewerb schauen zu gehen!
Ich hab nämlich vor ich das zum ersten mal gesehen habe,auch mal so gedacht wie Du....diese Hunde sind aber der beste beweis dafür dass Ringtraining im gesunden Mass betrieben,dem Hund sicher mehr nutzen wie Schaden bringt.

Die Zucht und ihre extreme in diesem Bereich ist sicher wieder ein anderes Thema!
Alexa1708 Erstellt am: 29.12.2010 : 13:42:22 Uhr
Also Ringtraining bei den Schäferhunden ist sicherlich nichts Vorbildliches. Diese armen und überzüchteten Schäferhunde, welche hinten viel tiefer stehen, sind Tierquälerei. Dass ein solches Tier losgelöst laufen kann, ist praktisch unmöglich.
purzel Erstellt am: 28.12.2010 : 19:04:09 Uhr
Wie recht Du hast, Tara, unter den Rösselern ist die Geschäftstüchtigkeit gewisser "Gurus" enorm ausgeprägt...
tara Erstellt am: 28.12.2010 : 11:10:34 Uhr
purzel,ja stimmt schon, auch bei den dreigängern fliessen die Stufen der Ausbildungsskala ineinander über,und es gibt auch hier sehr viele Pferde welche ohne eine gewisse Losgelassenheit gar nicht richtig in ihren Takt finden.Das seh ich persönlich auch so.

Nur seh ich grad bei der Ausbildungsskala dass viele Sachen auch verwechselt werden und gerne zwangslosigkeit mit reeler Losgelassenheit verwechselt wird.

Zu den Hunden:das mit dieser Händigkeit ist bei allen Lebewesen so(siehe Rechts und Linkshänder bei Menschen)denke aber hier wird eine uralte Weisheit wieder neu aufgebauscht und von sehr Geschäftstüchtigen(hier vorallem bei den Rösselern) bei erstbester Gelegenheit in alles hineininterpretiert,wo es gerade hinpassen könnte,denn falsch liegt man damit ja eigentlich nicht,und eben wie schon gesagt jedes Lebewesen ist auf die einte Seite ein wenig schiefer...

Aber interessant ist es alleweil,meine Hündin gibt mir beim Bettelnzum Beispiel immer die rechte Pfote,grins
purzel Erstellt am: 28.12.2010 : 09:54:16 Uhr
Tara, beim Gangpferd kann man den Takt nicht immer an die Spitze der Ausbildungsskala stellen wie beim Dreigänger. Er ist eng verknüpft mit der Losgelassenheit und oft deren Resultat. Viele Pferde werden erst, wenn sie durch gymnastizierende Arbeit losgelassen sind, im Tölt taktsicher.

Wanderreiter, auch das Sitzen auf dem Pferderücken ist eine Erfindung des Menschen, was du ja auch betreibst. Mit einer "Reiterbehinderung" auf dem Rücken ändert sich damit einiges für die Biomechanik des Pferdes. Als Reiter sollte man zur Schonung der Gesundheit des Pferdes dem Rechnung tragen. Auf Takt und Gang zu achten hat doch nichts mit "schön aussehen" zu tun.

Bei zwei von meinen Hunden beobachte ich folgendes: Zu Beginn eines Spazierganges und wenn sie frei laufen dürfen, zeigen alle einen lockeren Trab, rennen dazwischen eine Runde. An der Leine, wenn sie mit meinem Tempo Schritt halten müssen, gehen sie einen ganz leicht gebrochenen Pass, ebenso, wenn sie müde sind. Mein dreizehnjähriger Italiener hingegen trabt bevorzugt, auch im langsamen Tempo. Ich denke, Hunde wählen je nach Situation, was ihnen am bequemsten ist. Eine gewisse Steifheit oder auch Schmerzen mögen wohl eher eine Passverschiebung hervorrufen. Man darf aber nicht ausser acht lassen, dass Tölt und Pass natürliche Gangarten sind und vielen Tierarten angeboren. Sorgen machen braucht man sich erst, wenn sich das Gangverhalten des Hundes ändert. Es zu beobachten, lohnt sich aber alleweil. Uebrigens zeigen alle Hunde auch, wie Pferde, eine mehr oder weniger ausgeprägte natürliche Schiefe. Das zu beobachten und damit die Händigkeit festzustellen, ist auch spannend...
laura Erstellt am: 27.12.2010 : 22:15:17 Uhr
Ich achte bei meinen Schäferhunden immer aufs Gangwerk, bei jedem Spaziergang. Wenn sie vor mir laufen, mache ich dies automatisch. Das gehört für mich dazu. Wenn ich mit ihnen jogge, dann an der langen Leine auf leichten Zug. Sie kennen das vom Ausstellungstraining im Ring und lieben es über alles. Das sieht nicht nur schön und erhaben aus, nein, man sieht dann wirklich gut, ob alles i.O. ist mit den Gelenken oder nicht.

Mit der Aussage von Wanderreiter kann ich nicht einig gehn. Hundesport muss nicht schädigend sein, im Gegenteil. Aber es benötigt auch hier einen gesunden Menschenverstand. Meine Deutsche Schäferhündin aus der Hochzucht ist im 15. Altersjahr und immer noch fit, man staune. Sie hat 8 Jahre intensiv Hundesport betrieben als Lawinenhund, Schutzhund, Ausstellungen etc. Sie sieht gar nicht so alt aus wie sie ist, spielt noch mit andern Hunden und geht mit mir noch 1 Std. täglich spazieren. Auch von meinen andern Hunden kann ich nicht behaupten, dass sie früher alterten.

Gruss Laura
Maximilian Erstellt am: 27.12.2010 : 19:48:21 Uhr
Vergleich hinkt, denn ein Wolf in freier Wildbahn wird kaum so alt wie ein Hund bei heutiger guter Haltung;-) Und ein Wolf mit Arthrose geht nicht zur nächsten Apotheke und holt sich Tabletten gegen die Schmerzen, der leidet einfach vor sich hin. Ganganomalien gehören abgeklärt und wenn man sicher ist, es ist io, kann man das Thema getrost ad acta legen, bis sich was ändert. Mein Hund geht zZ in Phyiso wegen einem Problem, in freier Wildbahn würde er dies natülich nicht bekommen. Gebe ich ihm jetzt die notwendige Unterstützung kann er länger schmerzfrei mit mir unterwegs sein, also schulde ich ihm schon, dass ich genauer Hinschaue....

PS mit ihm wurde bis 4 jährig keinerlei Sport betrieben, aber die Vorbesitzer haben allgemein nicht zu ihm geschaut....
Wanderreiter Erstellt am: 27.12.2010 : 19:00:35 Uhr
Achtet die Wolfsmutter auch darauf ob Ihre Welpen und Jungen im Takt herumrennen. Oder besser gesagt: Wird im Wolfsrudel und Wildhunderudel auch darauf geachtet, dass die Gänge bzw der Takt stimmt ?

Schauen die Wildpferde auch darauf ob sie im richtigen Takt schritt gehen, im Trab den Takt haben oder im Galopp die richtigen Gänge haben bzw Takt haben ?

Takt, richtiger Gang usw....sind alles Erfindungen des Menschen weil es einfach schön aussieht.

Deshalb interessiert mich der Takt bei meinen Hund überhaupt nicht und bei meinem Pferd nur sehr minim. Und es ist nun 13 Jahre alt und topfit. Ohne irgendwelche Probleme in den Gelenken.

Denn was unsere Tiere und Kameraden bzw ihre Gelenke kaputt macht sind nicht die Gänge, der Takt.....Nein es ist der Wahnsinn des Menschen mit seinem Ego und der Sport. Egal welche Sportart bei Tieren. Der Pferdesport, Hundesport usw...macht die Tiere und Ihre Gelenke kaputt und läss sie früher Altern.
Maximilian Erstellt am: 27.12.2010 : 16:32:44 Uhr
Lohnt sich schon auf's Gangwerk des Hundes zu achten, so kann Passgang kann Probleme anzeigen, muss es aber nicht zwingend. Einen Passläufer sollte man abklären, ob Hüften und Rücken io sind (Röntgen) und einem guten Hundephysiotherapeuten vorstellen, um ein gesundheitliches Problem auszuschliessen. Es gibt aber Passgänger, bei denen es eine Veranlagung ist oder die den Pass als temporären Schongang einlegen, ohne dass körperliche Schädigungen vorliegen.
tara Erstellt am: 27.12.2010 : 14:38:30 Uhr
Sehr interessantes Thema!
Vorallem beim Hund hab ich mir solche Gedanken schon viel gemacht.

Aber erst zu den Pferden: Nicht umsonst steht in der Ausbildungsskala der Takt an erster Stelle. Und zwar nicht nur bei den Gangpferden, sondern bei allen Rassen und Reitweisen ist ein gleichmässiger Takt in den Gangarten, die erste Voraussetzung dass sich ein Pferd überhaupt lösen kann.
Sozusagen ein taktmässiges einpendeln in die Losgelassenheit.

Ja und jetzt zu den Hunden:
Grad auf Sporthundemedizin ausgerichtete Tierärzte (siehe hierzu: sporthundemedizin.ch oder animotiergesundheitszentrum.ch) arbeiten schon lange mit Ganganalysen beim Hund. Bei meiner alten Schäferhündin wurden so regelmässig unregelmässigkeiten abgecheckt oder aufgespürt.

Liegt allerdings kein gesundheitlicher Aspekt vor, spielen die Gänge beim Hund zum Beispiel beim sogenannten Ring oder Ausstellungstraining eine sehr grosse Rolle.
Kann Dir hierzu ein Besuch an einem Ringtraining bei den deutschen Schäferhunden empfehlen!Da wird im Grunde nichts anderes trainiert wie den korrekten Gang(Trab)des Hundes.
Interessant dabei ist zu sehen wie diese Hunde plötzlich völlig ausdrucksstark und raumgreifend daherschweben und dann zu wahren Gangkünstlern werden.
Nicht selten spielt dann auch genau dieser Gang nachher an einer Ausstellung die grösste Rolle.

Das heisst:der Gang wird sogar hier über das optische gestellt.

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