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 Erfahrung mit chemischer Kastration? Wirksamkeit, Nebenwirkung, Kosten?

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Ü B E R S I C H T    
Leela Erstellt am: 09.02.2009 : 14:43:38 Uhr
Hallo zusammen

Meine Schwester hat einen sehr triebigen kleinen Spitzrüden. Da der Kleine jedesmal ziemlich leidet, wenn er läufige Hündinnen erschnüffelt, überlegt sie sich, ihm Tardastrex spritzen zu lassen - also eine chemische Kastration.

Der Vorteil wäre, dass es kein endgültiger Schritt wäre wie eine richtige Kastration.
Vor der fürchtet sie sich etwas, auch wegen dem Narkoserisiko.

Wer hat Erfahrungen mit diesem Medikament gemacht (Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Kosten, usw.)?

LG, Leela
D I E    24   L E T Z T E N    A N T W O R T E N    (Neue zuerst)
shamiro Erstellt am: 27.02.2009 : 00:38:56 Uhr
Hallo, ich hänge es einfach mal an diesen Thread an, da es zu diesem passt.

Allgemein ist meine Einstellung zur Kastration hier bekannt. Aber es gibt tatsächlich Halter die mit intakten Hunden überhaupt nicht umgehen können. Das Eine zieht das Andere nach, da es bereits schon in der allgemeinen Erziehung hapert. Eine ältere Dame bat mich doch tatsächlich mich um die Kastration ihres Kleinhundes zu kümmern. Da dieser ihr tagtäglich nur noch abhaute und sie ihn stundenlang suchen musste.

Nun musste aber auch ich kapitulieren und einsehen, dass kastrieren in manchen Fällen doch sinnvoller ist. Der Clou dabei ist aber, dass ich ihren Hund auch anmelden musste, bringen und für 14 Tage bis er wieder "OK" ist, auch bei mir sein muss/darf! Gestern hatte er nun seine Männlichkeit verloren und bleibt nun während dem Heilungsprozess auch bei mir.

Es gibt wirklich Sachen die glaubte ich nie, wenn man sie nicht selber erlebt. Denn die OP-Kosten übernahm ja eh diese Dame aber was sie mir als Vergütung für meinen hilfsbreiten Aufwand und Umtrieb anbot, übersteigt doch alles.

Ich meinte, aus dieser sicher in meinem Leben einzigartige Erfahrung, dass dieser Einführungskurs für Ersthundehalter vor dem Kauf, doch nicht so verkehrt ist.

Aber offen gesagt, bin ich eher noch etwas konsterniert und wenn dieser Hund nicht bei mir wäre, glaubte ich eher dies nur geträumt zu haben.
Granat Erstellt am: 13.02.2009 : 09:01:01 Uhr
Ich denke der Vergleich von Leela ist doch äusserst speziell, wenn nicht absurd. Obwohl der Trend zur "Kastration" bei den Männern ja durchaus vorhanden ist. Mein Mann war übrigens auch so nett, damit ich mich nicht weiter mit Hormonen vollstopfen muss...

Das mit den Chi's und dem Krebsrisiko weiss ich nicht. Wenn es so ist und die Hündinnen kein Problem haben wunderbar.

Hatte allerdings mal das zweifelhafte Vergnüngen bei einer Milchleisten-Entfernung einer Pekinensendame 9 Jh. dabei zu sein. (Für die die nicht wissen was das ist, da werden der Hündin von oben bis unten alle Milchleisten in einem riesen Rechteck rausgeschnitten und meist wird ein paar Wochen später die zweite Seite gemacht...) Wäre nicht so weit gekommen, wenn geschnitten. Dieses nicht vorhandene Krebsrisiko mag bei Chi's vielleicht stimmen, aber sicher nicht bei anderen Kleinhunden. Also liebe Kleinhundbesitzer nur keine falschen Hoffnungen jetzt!!! Ausserdem finde ich es eher hinkend die Läufigkeit eines Chi's mit der eines Grosshundes zu vergleichen. Bei meinen Aussagen geht es mir übrigens nie ums Putzen oder die zusätzliche Arbeit, möchte ich einfach noch festhalten.

Shamiro du schreibst, dass viele Hündinnen keine Probleme wegen der Scheinträchtigkeit haben. Viele Besitzer erkennen aber die Probleme, die ihre Hündin deswegen hat nicht wirklich. Das habe ich in der Praxis sehr oft erlebt. Ich habe eine Hündin sterben sehen an den Folgen einer Scheinträchtigkeit. Die Besitzerin war mehrfach gewarnt, sie konnte eine OP aber mit ihrem Glauben nicht vereinbaren... Jetzt hat sie sicher genug Grund zum beten... Wieviele Hündinnen müssen Notoperiert werden, wegen einer Gebärmutterentzündung? Im besten Fall funktionierts noch mit Langzeitantibiotika. Fragt mal eure TA!

Wo ich dir absolut Recht gebe ist, dass der Kastration zu viele Wunderheilungen unterstellt werden was den Charakter und das Verhalten anbelangt. Aus diesem Grund würde ich auch nicht kastrieren. Da sag ich jedem frei ins Gesicht, dass er sich da was falsches erhoffe. Das Motto: Erziehung machts möglich!

Allerdings wird oft auch bei den Rüden unterschätzt, was der Trieb alles für gesundheitliche Folgen haben kann. Z.B. kann das bis zu Epilepsie führen. Auch bei genetisch bedingter Epilepsie haben die Hormone einen extremen Einfluss und wird zur Kastration geraten. Kenne drei Hunde der verschiedensten Grössenordnungen, bei denen die Anfälle drastisch zurück gingen (alle drei vererbte Epi). Gerade Kleinhunde sind oft extrem gestresst durch ihren Trieb und die erleben oft ein neues, schöneres Leben wenn sie von ihrem Trieb befreit sind, der sie die ganze Zeit so beherrschte.

Klar ist es jedem seine freie Entscheidung was er macht, ich kenne aber auch viele Leute, die die Natur vorschieben und insgeheim sind es die Kosten!!!

Granat
shamiro Erstellt am: 13.02.2009 : 00:09:43 Uhr
Zitat:
Siehst du - ich habe gerade eine Pekineserdame übernommen, wurde mir verschwiegen, dass sie in den besten Tagen ist, bin nach Hause gekommen, alle haben sich um sie interessiert, bin nur schnell auf Toilette - mein Papillon hat sein erstes mal hinter sich, sie auch.

Auch wenn ich Dir damit auf die Füsse trete, aber Du solltest Dich etwas tiefer mit dem Thema Hund beschäftigen. Ein Wissender kann leicht Erkennen ob eine Hündin "in den besten Tagen" ist. Dies ist schon beinahe sträflich an Unwissenheit und warnt mich einen meiner hochprämierten Züchtrüden jemals an Personen in deren "kompetenter Tierbetreuung und erfahrene Tierhalter" in Obhut zu geben.

shamiro Erstellt am: 12.02.2009 : 23:18:04 Uhr
Zitat:
frauen setzt die pille ab, nehmt keine kondome, vermehrt euch, es ist natur! wenn ihr die kinderlein nicht mehr wollt, ach da gibt es ja babyklappen...


Selten so einen dümmlichen Satz zum Thema Kastration bei Tieren gelesen. Man stellt doch Tiere nicht auf den Level von Menschen! Ansonsten sähe ich es auch schon so, beim Menschen Organe vorab operativ zu entfernen um damit vorzubeugen nicht irgendwann mal an diesen Krebs zu bekommen und anstelle der Pille oder Kondome sterilisieren lassen.

Die meisten Hundebesitzer lassen ihre Hunde kastrieren ohne sich zuvor damit zu Beschäftigen welche Nachteile dies für sie auch haben kann. Sie werden aus Bequemlichkeit für den Halter, aus falschen Hoffnungen für deren Charakter, Temperament oder bei Hündinnen nicht in der Lage ist, sie vor Rüden zu schützen.

Insbesondere bei Hündinnen steht an erster Stelle: Die Hündin wird nicht mehr läufig - sorry, aber wenn man nicht bereit ist 2mal im Jahr die Weiblichkeit einer Hündin zu akzeptieren, dann holt man sich keine. Ausserdem gibt es mittlerweile praktische Höschen, damit der Boden sauber bleibt. In der heutigen Zeit wird die Scheinträchtigkeit auch eher als lästig empfunden. Manche Hündinnen zeigen fast keine Symptome, andere ganz extreme. Problematisch wird es nur, wenn die Hündin z.B. an immer wieder entzündeten Milchdrüsen leidet. In solchen Fällen kann eine Kastration durchaus sinnvoll sein.

Aber die Vielfältigkeit an Gründen wieso ein Rüde kastriert werden muss ist nahezu unbeschreiblich. Kastration ist bei Rüden anscheinend DIE Patentlösung schlechthin.

Man muss sich als Hundebesitzer damit abfinden, dass ein Hund auch sexuelle Triebe besitzt, die wir Menschen oft als negativ und für den Hund als leidend empfinden. Kommt man damit nicht klar und ohne sich damit tiefer zu beschäftigen sollte man sich auch keinen Hund anschaffen.

Eine Kastration ist in jedem Fall ein schwerwiegender Eingriff mit weitreichenden Folgen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes.

Meine Meinung, aus medizinischen Gründen ja, ansonst NEIN ! und die Psyche der Hunde leidet zweifellos auch nicht darunter.
dany_lina Erstellt am: 12.02.2009 : 22:43:44 Uhr
Ich würde eine Hündin auch kastrieren lassen. Ich habe Biologie studiert und ich finde auch das wenn man (bei Tieren) das Risiko an Krebs senken kann, dann sollten wir das tun. Ich finde der Unterschied zwischen wir Menschen und Hunde ist das wir für unser Leben selber verantwortlich sind (ob wir kinder wollen, ob wir Angst vor Krebs haben und so). Hunde hingegen sind zu 100% von uns abhängig. Warum sollte wir also nicht für sie entscheiden weniger Risiko einzugehen?? Wir entscheiden auch doch welche Hüdin zur Zucht genommen wird und mit welche Rüde sie sich paaren darf oder (würden wir das für uns machen lassen??? eben ich denke nicht).

Also Hunde sind sicher für uns alle extrem wichtig, aber wir sollten auch nicht vergessen dass sie Tiere sind und das wir für sie verantwortlich sind!
Leela Erstellt am: 12.02.2009 : 22:23:05 Uhr
Oje

Na ja, zwei Geschlechter und beide unkastriert haben wohl die Wenigsten im Haus

LG, Leela
Iva Erstellt am: 12.02.2009 : 22:02:25 Uhr
Siehst du - ich habe gerade eine Pekineserdame übernommen, wurde mir verschwiegen, dass sie in den besten Tagen ist, bin nach Hause gekommen, alle haben sich um sie interessiert, bin nur schnell auf Toilette - mein Papillon hat sein erstes mal hinter sich, sie auch.
Sie ist aber erst halb jährig, Entscheidung ist also klar.
In Zukunft - es hätte sicher wunderschöne Welpelis gegeben - sie sind beide gleich gross, langhaar, sie ist stabiler, seine grosse Ohren - ich hätte sicher hunderte von Leuten, die diese Welpis gern hätten - wahrscheinlich dauert das nicht merh lange, noch paar Monaten und fertig.
Aber eigentlich auch nur, weil ich einfach einen flinken Zuchtrüden zu Hause habe und es ginge einfach nicht. Die kleine Ratten sind jeden vierten-fünften Monat läufig... - nein danke.
Und wieder - meine Entscheidung, weil ich einfach nicht Jahrenlang aufpassen möchte.
Es liegt nur am Mensch, wie er sich entscheidet
Leela Erstellt am: 12.02.2009 : 21:54:52 Uhr
Ach so, ja das finde ich auch.
Wenn man nicht kastrieren will, sollte man die Läufigkeiten natürlich akzeptieren.
Ob ja oder nein, kommt auch immer auf den Hund an. Starke Scheinträchtigkeiten oder Streunen der Hündin wären sicher ein Grund.
Und natürlich ist es auch weniger anstrengend, auf einen läufigen Chihuahua aufzupassen als auf eine D. Dogge
Bei meinem Chi sehe ich jedenfalls keinen Grund zur Kastration.
Die Läufigkeiten stören mich nicht, ausser leicht geschwollenem Gesäuge hat sie keine Scheinträchtigkeitssymptome, von Rüden werden wir auch nicht belästigt und ein Krebsrisiko besteht kaum.

LG
Iva Erstellt am: 12.02.2009 : 21:50:01 Uhr
Nein nein, das habe ich nicht gemeint.
Unsere Hündin war auch nicht kastriert und hat stolze 15 Jahren gelebt, meine jetzt 7 jährige Hündin musste ich nach der zweite Läufigkeit kastrieren lassen, weil sie einfach die 2 Wochen unerträglich war und wollte nur abhauen ...
Darum habe ich geschrieben - es liegt am Mensch, wie er sich entscheidet, ist ja auch bequemer eine Hündin kastrieren zu lassen - es gibt keine Liebhaber und keine Bluttropfen z.B. usw.
Ich wollte nur sagen - sind Leute die jahre lang Pillen "verfüttern" und denken, dass es der Hündin weniger schadet, als 'ne Kastration.
Also, wenn jemanden stört, wenn ein Rüde leidet, oder Hündin Dreck macht - kastrieren statt immer wieder Chemie
Leela Erstellt am: 12.02.2009 : 21:41:56 Uhr
Genau, es ist jeden selber überlassen.
Aber Iva, nur weil eine Hündin unkastriert ist, heisst das noch lange nicht dass sie deswegen gleich gespritzt werden muss.
Ich bin überzeugt, dass ich nie in diese Situation kommen werde!
Und ich wollte mit meinem Vergleich sicher nicht sagen, dass eine Kastration eines Tieres vergleichbar mit der eines Menschen ist
Sondern nur, dass das Argumnet Krebs für mich keines ist, denn sonst müsst ich das bei mir auch machen lassen, die Risiken kannst Du 1:1 vergleichen.

LG, Leela
Iva Erstellt am: 12.02.2009 : 21:36:25 Uhr
Bitte
Menschen und Tiere nicht vergleichen.
Ich liebe meine Tiere über alles, meine Tochter ist mir aber viel wichtiger.
Ich behandle Tiere, wie Tiere - ich entscheide, was ich will und nicht will, behandle sie aber mit Respekt.
Ich brauche keinem ein Grund geben, warum ich ihn/sie kastriere oder nicht - ist nur und lediglich meine Entscheidung.
Es ist keine Amputation, wie schon erwähnt, es schadet nicht, Tier leidet zwar Tag zwei, nicht länger, alles ist vorbei und es gibt keine "Unfälle" mehr.
Was ist besser - zack und alles weg, oder da eine Spritze, da wieder eine, hat zwar Nebenwirkungen, aber ja.
Wann leidet das Tier mehr - mit Chemie, oder ohne?
Leela Erstellt am: 12.02.2009 : 21:00:48 Uhr
Zitat:
Original erstellt von: Granat

Hallo Zusammen!

Was irgendwie auch völlig unter den Tisch gekehrt wird, ist die Tatsache (die ja statistisch belegt ist und jeder TA bestätigt), dass man mit Kastration diversen Krebserkrankungen vorbeugen kann (Gesäugetumore, Gebärmuttertumore und -entzündungen, Prostatakrebs etc.). Da sprechen ja die Zahlen für sich und allein das ist für mich selbstredend ein Tier kastrieren zu lassen. Wenn ich doch die Chance habe, das Risiko einer Krebserkrankung um ein mehrfaches zu minimieren, dann mach ich doch das, vor allem wenn nebenbei gleich noch einige andere angenehme Nebeneffekte erzielt werden.

Eine erstaunte Granat


Ähmm, bei Frauen könnte man genau dieselbe Statistik machen. Eine Entfernen der Brustdrüsen und Eierstöcke würde das Rikiko an Brustkrebs oder Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, enorm reduzieren.
Insbesondere wenn genannte Organe vor der Pubertät enfernt würde.
Wäre das für Dich etwa auch ein Argument?

Apropos habe ich zwei unkastrierte Hündinnen zuhause, die weder unter ihren Trieben leiden, noch scheinträchtig werden.
Ok, zweimal im Jahr muss ich etwas mehr putzen aber das ist ja wohl hoffentlich kein Kastrationsargument.
Ich habe absolut nichts dagegen, wenn jemand seine Hunde kastrieren lassen will aber was ich mit meinen eigenen Hunden mache, entscheide ich immer noch selbst.
Übrigens hat bei Zwerghunden (habe einen Chi) die Kastra kaum Einfluss auf ein Krebsrisiko,da dieses sowieso fast 0% beträgt.

LG, Leela
Camillo Erstellt am: 12.02.2009 : 15:10:33 Uhr
Ich war bei meiner Hündin auch gegen die Kastration, als sie dann aber immer Scheinträchtig wurde und sie Futter und Wasser immer erbrach, nahmen wir Blut. Das Ergebnis kam 2 Tage später, sie hatte eine Entzündung, also lag der Verdacht nahe, das sie eine Gebärmuttervereiterung hatte, sie wurde am Nachmittag sofort kastriert. Die Gebärmutter war völlig in Ordnung, sie hatte einen riesigen Tumor. Ich würde die nächste Hündin, die nicht zur Zucht verwendet wird, wieder Kastrieren.
Lily Erstellt am: 12.02.2009 : 14:33:21 Uhr
ja und ich habe ne hündin erlebt ( nicht meine) die war scheinträchtig, die bemutterte alles was sie fand, litt wie ein hund.die kollegin, der gehört der hund, wir waren oft zusammen gassi, die hatte nur stress mit der hündin, klar war die an der leine während der läufigkeit aber ich staunte wieviele rüden einfach frisch und frei unterwegs waren. die läufige hündin wollte dann auch menen bulli verführen. lach der wunderte sich warum seine freundin im ständig den po hinhielt. er kannte dieses spiel ja nicht. ausserdem, ich habe null negative erfahrungen gemacht mit kastrierten tieren. null! werde immer wieder tiere kastrieren wenn ich mir mal neue zulege. aber eben das muss jeder selber wissen

finde das ganze einfach unnötig. und abgsehen davon, das ganze mit dem blut der läufigkeit etc. ne danke brauche ich nicht.
Granat Erstellt am: 12.02.2009 : 14:10:52 Uhr
Was meinen die Kastrationsgegner denn zu diesem Beispiel:

Meine Freundin musste ihren 13jährigen Terrier wegen andauernden Prostataproblemen noch kastrieren lassen, nachdem sie 1 Jahr lang vergeblich versucht hatten, die Probleme medikamentös in den Griff zu bekommen...

Ihr 9 jähriger Schäferrüde musste sie wegen Prostatakrebs drei Monate später einschläfern lassen.

Ihr neuer Hund wurde, als er alt genug war, sofort kastriert.
Fara Erstellt am: 12.02.2009 : 13:10:06 Uhr
Da haben wir ja zwei sehr gegensätzliche Ansichten
Also ich kenne einige intakte Rüden, die kaum auf eine läufige Hündin reagieren und dadurch auch überhaupt nicht gestresst sind. Da finde ich es auch völlig ok, wenn man den Rüden nicht kastriert. Anderseits gibt es Rüden die ständig gestresst sind und nur noch schäumen wenn sie eine läufige Hündin riechen, und dann auch nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden können. Da tut man dem Hund einen Gefallen wenn man ihn kastriert!
Bei der Hündin genau dasselbe. Hat die Hündin absolut keine Probleme und zeigt keine extremen Verhaltensauffälligkeiten während der Läufigkeit würde ich sie nicht unbedingt kastrieren. Aber viele werden anschliessend ständig scheinträchtig oder haben anderweitige Probleme, welche mit einer Kastration verhindert werden können.

Ich finde, mann soll dabei einfach auf das Wohl des Tieres achten! Auf jeden Fall entweder gar nicht, oder richtig kastrieren! Diese Hormonellen Mittel sind meines Erachtens auf Dauer mehr schädigend als nützlich!

Übrigens, meine Hündin ist auch kastriert
Granat Erstellt am: 12.02.2009 : 12:53:22 Uhr
Wow, Lily, jetzt hast du aber Gas gegeben!
Recht hast Du!
Lily Erstellt am: 12.02.2009 : 12:41:22 Uhr
granat, einmal mehr nimmst du mir das wort aus dem mund, genau so ist es! all die herrenlosen kätzchen aber auch hunde, die tot geschlagen, ersäuft, sich selber überlassen werden weil keiner sie will, da redet der sogenannte tierschutz nicht davon genau kastration ist so böse, ja gegen die natur. genau doch!

frauen setzt die pille ab, nehmt keine kondome, vermehrt euch, es ist natur! wenn ihr die kinderlein nicht mehr wollt, ach da gibt es ja babyklappen...

hirnweich sowas echt hirnweich...

da jaulen sich die scharfen rüden die seele aus dem leib, die weibchen vergehen fast vor lust, aber das ist ja natur.als könnten unsere haustiere natürlich leben. das ich nicht lache!
Granat Erstellt am: 12.02.2009 : 12:32:12 Uhr
Hallo Zusammen!

Ich bin ziemlich erstaunt wie "moralisch" das Thema "Kastration" behandelt wir. Überall wimmelt es von herrenlosen Tieren die kein Plätzchen finden und immer wieder hört man von ungewollten Deckakten (die Spritze ist ja völlig unproblematisch für die Hündin danach...), von den Strassenkatzen reden wir jetzt gar nicht.

Was irgendwie auch völlig unter den Tisch gekehrt wird, ist die Tatsache (die ja statistisch belegt ist und jeder TA bestätigt), dass man mit Kastration diversen Krebserkrankungen vorbeugen kann (Gesäugetumore, Gebärmuttertumore und -entzündungen, Prostatakrebs etc.). Da sprechen ja die Zahlen für sich und allein das ist für mich selbstredend ein Tier kastrieren zu lassen. Wenn ich doch die Chance habe, das Risiko einer Krebserkrankung um ein mehrfaches zu minimieren, dann mach ich doch das, vor allem wenn nebenbei gleich noch einige andere angenehme Nebeneffekte erzielt werden.

Eine erstaunte Granat
sherry Erstellt am: 12.02.2009 : 09:58:17 Uhr
Eine Kastration (300-600 SFr.) ist nach Tierschutzgesetz eine Amputation und sollte nur in Ausnahmen, wenn das Tier wirklich leidet, gemacht werden. Gründe wegen vermehrtem putzen bei läufiger Hündin oder übertriebenes Schnüffeln oder abhauen beim Rüden und ähnliches sind keine Gründe für Kastration! Wir können auch nicht nur triebgesteuert Reagieren, genauso kann sich ein Hund durch Erziehung gelernt auch beherrschen (genauso beim Jagdtrieb u.ä)

Die chemische Kastration sollte ja wirklich nur für kurze Zeit angewendet werden und es gibt verschiedene Möglichkeiten. Das Implantat (Preis ?? Wirkt mind 6 Monate, Langzeitwirkung ist ja nicht wirklich bekannt, da das Implantat im Körper zurückbleibt und das Präparat noch gar nicht so lange getestet wird)
Androcur (ca. 60 SFr. für Humanmedizin entwickelt, Wirkungsdauer: 2 Wochen- 4 Monate, nicht wirklich abzuschätzen wie lange es wirkt..)wird vom Körper aber sehr gut abgebaut und ausgeschafft.
Über das Tardstrex wurde bereits etwas gesagt.

Ich habe den einen meiner Rüden einmal mit Androcur behandeln lassen (er wurde Aggressiv gegenüber allen Rüden und heulte auch dauernd), seither habe ich kaum mehr Probleme mehr obwohl die Wirkung schon seit Monaten nicht mehr wirkt.
Durch die Stressminderung durch das Medikament (das Testosteron wird gebunden und nicht mit Östrogen übertüncht) hat er die Gerüche von den Ladys als normal, aber immer noch sehr intressant akzeptiert, und die anderen Rüden sind mittlerweile auch kein Problem mehr.

Es gibt auch sehr positive Berichte über Bachblüten anwendung in dieser Situation.
Grüsse Sherry
Lily Erstellt am: 10.02.2009 : 15:36:03 Uhr
ich verstehe es nicht, werde es wohl nie verstehen das man gegen kastration ist. das tier und eben wie ihr auch erlebt, die halter leiden. ergo, kastration und der frieden ist da. wenn der bubi natürlich nicht zu alt ist und doch jault, auch wenn er kastriert ist. ich habe all meine tiere, egal ob weibchen oder männchen kastrieren lassen. unseren bulli sogar mit 7 mt. und das würde ich immer wieder tun. aber eben, es muss es jeder selber wissen. auch selber hören
Leela Erstellt am: 10.02.2009 : 00:43:22 Uhr
Vielen Dank für die Antworten!

Ich finde es auch nicht ideal und min auch nicht für Kastrationen, wenn sie unnötig sind. Nur leidet leider nicht nur "Bubi" sondern auch die Ohren meiner Familie, als stimmbegabter Spitz "singt" er von morgens bis Abends wenn er wiedermal weibliche Düfte erschnuppert...

Werd ihr das mal so weiterleiten.

Danke und Gruss,
Leela
shamiro Erstellt am: 09.02.2009 : 22:59:44 Uhr
Hallo Leela,

obschon ich nicht auf eigene Erfahrung zurückgreifen kann, rate ich anhand von bekannten negativen Nebenwirkungen von Tardastrex ab. Das ist ein Antiandrogen. Es wird zusätzlich zu seinem eigentlichen Zweck (chemische Kastration) auch bei epileptiformen Anfällen verwendet usw.

Die Firma Pfizer GmbH, musste schon wegen einer notwendig werdenden Änderung des Herstellungsverfahrens das Ruhen der Zulassung dieses Arzneimittels anordnen.

Nun ist es wieder zu haben, allerdings scheint sich nur der Beipackzettel etwas verändert zu haben.

Ich rate zu Suprelorin (Chip zur chemischen Kastration).
In Züchterkreisen heute vor allem sehr beliebt, da nur unwesentliche Nebenwirkungen und sich für Halter eher dafür eignet die Wirkung einer endgültigen Kastration auszutesten.

Ich habe mich bei meinem Tierarzt erkundigt, Suprelorin ist nun auch neu in der CH zugelassen. Aber da das Thema etwas komplex ist, sollte sich Deine Schwester vom Tierarzt ihres Vertrauens beraten lassen.

Denn, auch wenn ein absoluter Verfechter für nicht Kastration finde ich es keine gute Entscheidung einen Rüden, anstelle für endgültige Eierchen ab, diesen sein Leben lang chemisch zu kastrieren. Dafür sind diese Mittel eigentlich nicht gedacht und die dabei(in diesem Falle unnötigen) anfallenden hohen Kosten. Ein Tierarzt, welcher nicht CH-Frankenzeichen in seinen Augen hat, wird bestimmt auch anders raten.

Aber abgesehen davon, zwei meiner Rüden "leiden" auch ziemlich, wenn nur Einer decken darf. In der Welt der Tiere kann längst nicht Jeder wie er sooo gerne möchte und gar gestorben deswegen ist m.W. auch noch keiner. Grinse...auch ich nicht, ansonsten müsste ich schon längst tot sein.
Granat Erstellt am: 09.02.2009 : 15:10:40 Uhr
Hallo Leela!

Das Präparat an sich kenne ich nicht direkt und kann dir dazu nichts sagen.

Allerdings weiss ich, dass man im Normalfall einmal spritzt, um zu sehen, ob sich der Trieb auch abschwächt. Damit fällt dann die Entscheidung zur Kastration einfacher, da man sieht ob es nützt oder nicht.

Ich persönlich finde sowieso, dass (wenn man keine Jungen will) man kastrieren bzw. schneiden soll. Bei der Hündin wie auch beim Rüden, beugt man damit gesundheitlichen Problemen im Alter vor. Beim Rüden z.B. Prostataprobleme, -krebs etc. Zudem ist der Hund, wenn er so "triebgesteuert" ist, eh immer gestresst und man tut ihm einen gefallen, weil er sein Leben wieder geniessen kann und sich für Bälleli und Co. interessieren kann ohne ständig seine Erbmasse unter die Leute bringen zu wollen.

Granat

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