Ü B E R S I C H T |
Nadiine |
Erstellt am: 03.05.2010 : 19:18:24 Uhr Hab mal eine Frage. Bzw eigentlich keine Frage sondern eine Aussage, bei der ich mich über Korrektur freuen würde. Ich habe das gerade in einem anderen Thema geantwortet, und nun packt mich doch der Mut, es auch als eigenes Thema zu eröffnen.
Was denkt ihr zu Parelli & Co? Humbuck, Sinnvoll, Märchenwelt oder nochmal was anderes?
Meine Meinung:
Die "Pferdeflüsterer" selber verstehen sicher etwas davon, das stelle ich nicht in Frage. Ich aber behaupte, dass auch diese bei weitem nicht gewaltlos arbeiten, wie z.B Monty Roberts vor ein paar MOnaten im Bulletin veröffentlichte (Zitat: "Gewalt ist nie die Lösung"). Pferde untereinander gehen nunmal auch nicht gewaltfrei vor, geschweige denn zimperlich. Und wenn mein Pferd schnappt oder so etwas ähnliches, und ich ihm eins auf die Brust klöpfe, dann erreiche ich bei weitem nicht die Kraft die ein anderes Pferd erreichen würde. Ich finde wenn man nur um sich gewaltfrei nennen zu können, dem Pferd nicht klar macht wer der Boss ist, ist das einfach fahrlässig und wird schnell gefährlich. Ich würde mich nie auf solch ein Risiko einlassen. Denn wenn etwas passiert schädige ich nicht nur den Ruf der Pferde, sondern verantworte mich evtl. auch für Schädigungen an dritt Personen.
Freue mich schon auf viele produktive Antworten und Kritiken an meiner Meinung! GlG Nadiine
P.S. Mein Pferdi und ich haben trotz "Gewalt" ein super Verhältniss. Wenn irgendjemand eine böse Anspielung darauf macht, kann ich seeehr zikig werden. Wenns um mein Hüü geht hat niemand was zu melden der uns nicht life erlebt hat ;-) |
D I E 24 L E T Z T E N A N T W O R T E N (Neue zuerst) |
Marisa |
Erstellt am: 19.06.2010 : 21:14:23 Uhr Zitat: Original erstellt von: Maximilian tja, Nadiine - da nützt kein lautes Reden und kein grobes Anfassen, gell (ob Dein Pferd in solchen Momenten auch findet, ihr hättet eine gute Beziehung??? ;-) Das wär genau so ein Fall, wo Dir jemand wie Alphonso Aguilar gut weiterhelfen könnte:-) Der Criollo einer Freundin hatte nach der Ueberfahrt auf Schiff und Schlachttransporterfahrt übelste Transporterängste und hat ihren Hänger schlimm zugerichtet. Nach richtigem Training, viel Geduld und weiter Ueben ist das heute alles kein Problem mehr. Innige Beziehung ist ja nett und menschlich, aber Vertrauen und klare Führung macht die Beziehung nur noch besser und das Zusammenleben mit Pferden einfacher. Dazu braucht es halt aber wirklich Unterstützung von einem guten Trainer und einen Menschen, der bereit ist auch an sich zu arbeiten.... Darum geht es doch oft im Zusammenleben und in der Zusammenarbeit mit Tieren, dass wir lernen, uns ihnen gegenüber richtig zu verhalten und unser eigenes Verhalten hinterfragen....Viele Menschen fühlen sich den Tieren so überlegen, haben wir doch unsere verbale Sprache und erwarten, dass sich alle nach uns richten anstatt zu lernen, die Sprache des Tieres, sei es Pferd, Hund oder Katze zu erlernen, nämlich ihre Signale zu deuten/lesen und uns anzueignen, wie wir darauf reagieren können, auch wenn wir keinen Schweif haben oder Hängeohren etc:-))) Mit Tieren arbeiten heisst Persönlichkeitsentwicklung und hier kann ein guter Trainer uns sehr weiterhelfen, weil er von aussen mehr sieht...
toll gesagt :-) passt auf den Punkt |
Maximilian |
Erstellt am: 18.06.2010 : 09:23:53 Uhr schau mal hier Nadiine, da kannst Du Dir ein bisschen ein Bild machen. Und ich verspreche Dir, er verkauft Dir keine Philosophie, keine Religion oder Weltanschauung sondern verhilft Dir zu mehr Pferdeverstand;-) Wenn Du seinen Namen googelst, findest Du noch mehr Input zu ihm. aguilarnaturalconcepts.com/German/html_german/alfonso.html
Wünsch Dir doch von Eltern, Grosseltern und Gotti/Götti einen Kursbesuch, oder zumindest einen Zustupf - ich selber fand es eine absolut lohnende Investition... Aber eins sei klar gesagt, nach einem 2 Tages Kurs ist man noch lange, lange nicht ausgelernt oder schon ein Profi....
Hier noch die Kursdaten für die Schweiz: aguilarnaturalconcepts.com/German/html_german/swiss.html
Und übrigens, auch wenn er Western reitet, seine Kurse sind für alle Pferdeleute/Reiter, unabhängig von der Reitweise. Pferdeverstand hängt ja nicht an der Sattelsorte |
Minnie |
Erstellt am: 17.06.2010 : 22:23:36 Uhr Du Nadiine, wenn du möchtest, darfst du mich und meine Tiere gerne einmal besuchen kommen. Ich bin kein Guru was all diese Methoden anbelangt. Kenne vieles vom lesen her. Und ich beurteile auch keine Reitweise oder will jemanden überreden, das zu tun, was ich tue. Aber vielleicht wäre es doch einmal interessant für dich, zuzugucken, was es denn alles noch so für Möglichkeiten gibt? Wenn man seine Fantasie walten lässt, dann macht das richtig Spass.
Und doch habe ich das Gefühl, dass du dich schon auf diesem Weg befindest und auch selber mal was neues ausprobierst
Grob wird man immer nur dann, wenn man in eine Hilflosigkeit fällt oder enttäuscht ist. Ich gehe auch strickt den Weg, dass Pferd und ich die Regeln einhalten und ohne tägliche Konsequenz geht gerade gar nichts. Da kann ich doch jeden Tag üben für die Erziehung meiner Kinder... |
Nadiine |
Erstellt am: 17.06.2010 : 21:55:49 Uhr ich merke übrigens selbst dass ich solchen methoden gegenüber immer offener werde. vielleicht liegt es daran, dass jetzt schon länger nichts mehr in den Medien war.... |
Nadiine |
Erstellt am: 17.06.2010 : 21:50:51 Uhr Ja wie schon gesagt, in solchen Fällen werde ich durchaus auch einen Trainer beiziehen. Da höre ich dann auf gute Referenzen, ich kann mich da eh nicht entscheiden bei all den Methoden die es gibt, ich aber nicht kenne.
Nur für dem "normalen" Alltag brauche ich solche Philosphien bisher noch nicht. Was nicht bedeuten soll, dass ich mich nicht irgendwann mal, vielleicht auch noch dafür begeistern lasse. Natürlich macht es sinn, dass wenn man das A und O nicht beherrscht, man keine augeklügelten Lektionen ausarbeiten kann. Aber da ich nicht so oft verladen muss, und das ein relativ unwichtiger Aspekt im Alltag meines Lebens mit Janosch ist, sag ich jetzt mal ganz ehrlich, bin ich eben ein wenig blöd und mache einfach das, was ich mir schon seit ewigem gewohnt bin.
Ja das Verladen ist echt ein Scheissdreck, das gebe ich zu. Aber jeder hat seine Schwachstellen, und ich werde garantiert auch weiterhin an mir arbeiten. Nur momentan möchte ich noch nicht definitiv auf eine solche "Pferdeflüsterer-Tour" eingehen. Ich brauche Zeit um eine Auswahl zu treffen und schlussendlich diese Auswahl zu verfolgen. Wenn ich mir diese Zeit nicht lasse, nützt anschliessend alles gute Zureden nichts, dann stur wie ich bin stelle ich unweigerlich auf "ach, soll der machen, ich brauch keinen Trainer" und dafür möchte ich nicht 300.- ausgeben ;).
Ich bin erst 16 ja. Und habe genau da schwachstellen, dass wenn ich mir nicht 100% darüber bewusst bin was ich mache, ich wahnsinnig schnell in ein solches, kindisches Verhaltensmuster fliege... |
Minnie |
Erstellt am: 17.06.2010 : 21:31:45 Uhr Ich bin mir sicher, dass Nadiine, sobald sie bereit dazu ist, einen anderen Weg einschlagen wird. Nicht umsonst hat sie dieses Thema eröffnet, oder Nadiine?
Mit Gawany Pony Boy habe ich mich auch befasst, er ist ein Indiander, und auch mit Susanne Schwaiger. Sie haben mir sehr viel geholfen. Dazu darf ich sagen, dass ich mir die Info's lediglich aus den Büchern geholt habe.
Ich besuchte auch Kurse, aber nicht von denen. Es waren für mich gute Erfahrungen in den Kursen. Beim Verladen wurde ich schon mehr als einmal verblüfft durch die Parelli Methode. Die Pferde stehen wie Pflöcke im Anhänger, ganz freiwillig, und gehen auch freiwillig rein.
Ich kenne sogar jemanden, der dir evtl. helfen würde, aber ich weiss halt nicht, ob er zu weit weg wohnt und ob er dies überhaupt möchte. Aber wenn du möchtest würde ich ihn gerne für dich fragen. Er hat ein gutes Gespür für die Pferdies und kommuniziert mit ihnen so, wie sie es auch in der Natur tun. |
Enya |
Erstellt am: 17.06.2010 : 21:29:58 Uhr Zitat: Original erstellt von: Maximilian ......aber Vertrauen und klare Führung macht die Beziehung nur noch besser....
Das ist das Nonplusultra |
Maximilian |
Erstellt am: 17.06.2010 : 21:24:05 Uhr tja, Nadiine - da nützt kein lautes Reden und kein grobes Anfassen, gell (ob Dein Pferd in solchen Momenten auch findet, ihr hättet eine gute Beziehung??? ;-) Das wär genau so ein Fall, wo Dir jemand wie Alphonso Aguilar gut weiterhelfen könnte:-) Der Criollo einer Freundin hatte nach der Ueberfahrt auf Schiff und Schlachttransporterfahrt übelste Transporterängste und hat ihren Hänger schlimm zugerichtet. Nach richtigem Training, viel Geduld und weiter Ueben ist das heute alles kein Problem mehr. Innige Beziehung ist ja nett und menschlich, aber Vertrauen und klare Führung macht die Beziehung nur noch besser und das Zusammenleben mit Pferden einfacher. Dazu braucht es halt aber wirklich Unterstützung von einem guten Trainer und einen Menschen, der bereit ist auch an sich zu arbeiten.... Darum geht es doch oft im Zusammenleben und in der Zusammenarbeit mit Tieren, dass wir lernen, uns ihnen gegenüber richtig zu verhalten und unser eigenes Verhalten hinterfragen....Viele Menschen fühlen sich den Tieren so überlegen, haben wir doch unsere verbale Sprache und erwarten, dass sich alle nach uns richten anstatt zu lernen, die Sprache des Tieres, sei es Pferd, Hund oder Katze zu erlernen, nämlich ihre Signale zu deuten/lesen und uns anzueignen, wie wir darauf reagieren können, auch wenn wir keinen Schweif haben oder Hängeohren etc:-))) Mit Tieren arbeiten heisst Persönlichkeitsentwicklung und hier kann ein guter Trainer uns sehr weiterhelfen, weil er von aussen mehr sieht... |
Nadiine |
Erstellt am: 17.06.2010 : 20:51:12 Uhr Übrigens, Janosch steigt auch nicht in den Hänger. Aber da möchte ich lieber nicht selbst dran rumpfuschen, und werde mich auch mal um einen Trainer bemühen, sobald wieder Geld vorhanden ist :). Wir haben zwar schon öfter geübt, aber es führte meistens dazu dass er von Anfang auf die Rampe stieg und auch den Kopf im Hänger hatte, aber nicht mehr weiter wollte. Und nach 2 Stunden schwubsdi wubs war er drin oder er ging wieder raus. Ging er wieder raus, bewegte er keinen Fuss mehr auf die Rampe. Am Abend war ich entweder mit den Nerven am Ende, oder freute mich so sehr, dass ich am nächsten Tag als es nicht mehr klappte umso entäuschter war... |
Nadiine |
Erstellt am: 17.06.2010 : 20:48:07 Uhr Zitat: Original erstellt von: Marisa
Hallo Nadine und denkst du auch das dein Pferd dcih verstehst denkst du wärst ein würdiger Führer. Das kann ich zwar nicht beurteilen aber Gewalt wendet man in Stufen an und ich denke nicht das du das tust..
durch was schliesst du darauf? ich kenne diese ganze stufenmethode nur sehr wenig, das gebe ich zu. Ich überlege nicht erst 5 minuten ob ich meinem pferd jetzt eins watschen soll oder nicht, und entscheide mich nach 5 minuten dafür, und er begreift gar nicht mehr wofür das jetzt war.
vielleicht bin ich auch etwas zu grob im umgang mit meinem Pferd. Ich bin aber als Person eher mal etwas unsensibel, und mein Pferd scheint das auch nicht schlecht zu verkraften. Als ich ihn anfangs bekam, war er kopfscheu und liess sich nicht anfassen. Sobald er zu fressen hatte, durfte kein Mensch mehr in seine Nähe. Er hat um sich geschlagen wie wild und fliptte völlig aus. Er wurde sogar richtig agressiv, indem er gezielt gegen Personen und andere Pferde schlug und biss. Heute kann ich mich neben ihn legen wenn er liegt, kann mit ihm "schmüsele" und würde auch ohne Bedenken unter seinem Bauch durchkrakseln. Wenn er frisst ist er zwar immer noch ziemlich zickig, aber er schlägt und beisst kein bisschen mehr. Also soo viel werde ich wohl nicht falsch gemacht haben. Ausserdem ist mein Pferd manchmal auch ein echter Rüpel. Er kann mich richtig schubsen beim Schmusen und schüttelt sich so, dass ich gleich eine Kopfnuss bekomme ^^. Aber das ist ja nicht böse gemeint. Und ich denke genau so wie ich den unterschied zwischen böseer Absicht/ Frecheit und Tollpatschigkeit mache, kann er unterscheiden zwischen "ja das ist wieder mal die laute nadine" und wenn ich unfair bin.
Es ist sehr schwirig hier zu beschreiben, aber mein Pferd und ich haben wirklich eine sehr innige Beziehung. Er ist wirklich mein ein und alles, und ich bin fest davon überzeugt, dass er das weiss. Trotzdem hat er auch Respekt vor mir (manchmal noch ein bisschen zu wenig, aber naja nobody's perfect und er ist mit 6 ja auch in der Pubertät). Wenn du meinst ich mache es falsch, dann mache es einfach selber besser. Ich bin sicher das befriedigt dich mehr als hier meine Beziehung zu meinem Pferd in Frage zu stellen. |
Minnie |
Erstellt am: 17.06.2010 : 20:43:59 Uhr Monty Roberst ist eben sehr geerdet. Wer das nicht ist, wer unsicher oder ängstlich dem Tier gegenüber ist, der kann machen was er will, bringt alles nichts
Deshalb funktionierts bei Roberst. Bei Parelly habe ich schon mehr Mühe, habe das Gefühl, hier geht's oft "nur" noch um's Geschäft. Die Idee ist jedoch gut.
Ich persönlich wähle meinen eigenen Weg, von allem ein bisschen, und fahre damit wirklich gut. Denn nicht jedes Pferd reagiert auf alles gleich, da heisst es halt: ausprobieren was klappt.
Was ist Gewalt? Ich glaube, da klaffen die Meinungen ganz schön auseinander: Also, wenn mich ein Pferd schnappt, dann haue ich dem Tier genau darauf eines auf's Maul. Das finde ich nicht Gewalt, sondern kommunikation, resp. ganz natürliche Einteilung.
Was ich als Gewalt empfinge ist, wenn man den Pferden den Willen brechen will indem man sie abschlägt oder so.
Die Pferde müssten für uns gar nichs tun. Sie tun es, weil sie uns lieben. Wir können kein Pferd zwingen, für uns zu arbeiten. Nur in der absoluten Harmonie funktioniert alles ohne Worte
Und denkt daran, weder das Pferd noch der Mensch ist eine Maschine: Du wie auch das Pferd kann einen schlechten Tag haben. Oft erwarten wir alles vom Pferd. Aber, erwarten wir das auch von unseren Freunden? Ein bisschen hinspüren, warum etwas gerade nicht "funktioniert" könnte so manchen Ärger vermeiden. |
Wanderreiter |
Erstellt am: 17.06.2010 : 20:40:41 Uhr Gewalt in irgendwelcher Form ist nie die Lösung egal mit welchem Tier man arbeitet. Und so sensibles Wesen wie das Pferd braucht keine Gewalt um es zu Erziehen. Das hat schon Fredy Knie Senior in seiner Arbeit mit Pferden gezeigt, dass alles ohne Gewalt geht. Was es braucht ist klare Konsequenz und Regeln. Zudem gehört auch das Mentale Kommunizieren mit dem Tier dazu. Spüren was will das Pferd mir sagen und das Pferd soll spüren was ich ihm sagen will. So schweissen sich Pferd und Reiter zu einem Team zusammen. Doch genau dieses Spüren fehlt bei vielen Reitern. Ich sitze auf ein Pferd, das ich noch nie geritten habe und spätestens nach einer Stunde lege ich die Zügel auf den Hals, gehe aus den Steigbügeln und bin so mit dem Pferd vereint, dass es mir vertraut und ich ihm. Zudem gehört zu einem richtigen Arbeiten mit dem Tier auch Geduld, Geduld und nochmals Geduld, dass die meisten wieder nicht haben. Auch eine ruhige Stimme gehört dazu. Dann kann man die gesamte Gewalt, das Reissen an der Trense usw......wegwerfen. Und genau das will uns Parelli, Monty Roberts, Tellingten,und wie sie alle heissen vermitteln. Wir sollten auch die Tiere untereinander beobachten und lesen. Dann lernen wir nähmlich genau so zu reagieren wie Tiere selber und diese Sprache verstehen sie bestens. Wir wollen immer zuviel in zu kurzer Zeit erreichen zu wollen, deshalb haben wir soviele gestörte oder schon mit 18 Jahren kaputte Pferde. Ich arbeite nicht nur mit Pferden sondern auch mit Hunden und auch hier gilt dasselbe. Hört und schaut was die Tiere uns sagen, dann könnt ihr sie verstehen und mit Ihnen ein zusammengeschweistes Team werden. |
Enya |
Erstellt am: 17.06.2010 : 19:57:15 Uhr In der Hundewelt ist es doch genau gleich. Methoden, Philosophien, Techniken usw. man kennst sich bald nicht mehr aus. Leider wird dabei vieles falsch interpretiert und rübergbracht. Um sich eine eigene Meinung bilden zu können, sollte man sich das persönlich ansehen (mit Bücher, Seminaren usw.).
In Pferde- wie in Hundeschulen wird oft irgendwas vertreten aber auch oft falsch rübergebracht. Dann kommen manchmal Gerüchte auf über irgendwelche Methoden und schon ist etwas, was eigentlich ganz toll wäre, plötzlich nur Mist. Das Umgekehrte gibt es natürlich auch.
Ich finde es jedenfalls toll, wenn man sich mit dem Wesen des Tieres auseinandersetzt und versucht es zu verstehen. Was gibt es schöneres in der Tierhaltung als wenn auf der Basis der Kommunikation gearbeitet werden kann. |
groll22 |
Erstellt am: 17.06.2010 : 19:47:02 Uhr Hallo zusammen, ich hatte am letzten Wochenendeeinen Kurs mit einem Pferdetrainer unteranderem ging es auch ums verladen eines Pferdes, nach ca einer Stunde war er drin. Der Pferdetrainer meinte es ist kein einlade sondern ein ausladeproblem. Tönt zwar komisch aber nach unserem Wochenende wurde mir einiges klar. Am Schluss konnte die Besitzerin ihr Pferd sogar im Trab verladen. Es war schön zu zuschauen bei der Arbeit, wie er es machte. Ich war begeistert. Aber es ist auch zusagen, dass unser Pferdetrainer nicht stur bei einer Methode blieb sondern uns auch zugeschnitten auf unsere Probleme einging. Kann es jedem enpfehlen einen solchen Kurs zu machen. |
Marisa |
Erstellt am: 17.06.2010 : 19:33:46 Uhr Hallo Nadine und denkst du auch das dein Pferd dcih verstehst denkst du wärst ein würdiger Führer. Das kann ich zwar nicht beurteilen aber Gewalt wendet man in Stufen an und ich denke nicht das du das tust.. |
Marisa |
Erstellt am: 05.05.2010 : 13:45:47 Uhr Ich dencke Monty Roberts ist ein toller Horseman. Doch es gibt viel zu viele die seine Art falsch intepretieren. Es ist kein Zaubern was er tut sondern eine Technik die jeder lernen kann wenn er es auch will. Die Erfolge von ihm sind nicht abzustreiten, und das Join Up bewährt sich immer wieder, das ist auch kein zaubern sondern nur können. Auch mein Pferd kann'S! Und die Show und marketing gehört halt fast ein wenig dazu, wenn man zu seiner Ausbildung steht und dies 100 % machen will barucht man auch Geld! |
Nadiine |
Erstellt am: 04.05.2010 : 20:06:40 Uhr Das "nicht besser als jeder Amateurreiter" bezieht sich natürlich nicht auf die Komunikationsfähigkeit der Pferdeflüsterer, sondern auf den Umgang mit "Gewalt". Was man dann als Gewalt interpretiert ist jedem selber überlassen. Für mich ist Gewalt etwas das dem Opfer (in diesem Fall dem Pferd) längerfristige Schäden zufügt, sei dies psychisch oder physisch. |
Maximilian |
Erstellt am: 04.05.2010 : 15:55:32 Uhr ...und ergänze noch, dass es nicht nur Parelli und Roberts gibts, sondern auch noch Alphonso Aguilar, auf welchen ich grosse Stücke halte. Er ist nicht so ein Show Man, vermarktet sich nicht so stark wie die beiden anderen (andererseits, hee, sie müssen auch von was leben und diese Touren mit dem ganzen Tross sind auch nicht gratis) und behauptet nicht, es geht nur mit diesem Teil und jenem Stück. Alphonso ist menschlich sehr angenehm und hat ein enormes Wissen über Pferde und ist zudem auch noch Tierarzt, was heisst, er sieht auch, ob ein Pferd ein anatomisches Problem hat.
Dass Du sagst (im anderen Beitrag), sie seien nicht besser als ein Amateurreiter finde ich nicht korrekt. Sie haben ein gutes Auge für Verhalten und körpersprachliche Kommunikation entwickelt. Wenn sie sagen ohne Gewalt heisst das nicht ohne Druck - was ja auch unrealistisch wäre. Die Bemerkung ohne Gewalt bezieht sich auf grobe Methoden wie beim früheren Zureiten in den USA, auf Sporen und Peitschen und solche starken Zwänge. Wer weiss, wie fein die Pferde auf körpersignale reagieren und sich dies zu nutze macht ist im Umgang mit Pferden (gilt auch für Hundeausbildung) im Vorteil. Druck und Gewalt sind zwei paar Schuhe. |
tara |
Erstellt am: 03.05.2010 : 23:58:35 Uhr Da schliess ich mich voll und ganz Purzels Meinung an! |
purzel |
Erstellt am: 03.05.2010 : 23:07:25 Uhr Letztendlich sind immer gewisse menschliche Charaktereigenschaften das Nonplusultra im Umgang mit den Pferden. Wenn diese nicht vorhanden sind, nützen alle Parellikurse und angewandte MR- Theorien etc. nicht viel. Ich habe schon Eindrückliches von ausgebildeten Parelli Pferd/Mensch-Teams gesehen, eine wunderbare Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Aber: Es ist in erster Linie die betreffende Person mit ihrer Art, die so etwas fertig bringt, natürlich mit einem theoretischen Hintergrund.Ob man aber eine solch begnadete (und von mir aus) "Pferdeflüstererart" im Wochenkürsli lernen kann, ist äusserst fraglich.Die Arbeit beginnt nicht beim Pferd, sondern bei sich selbst. Ebenso habe ich schon einige andere Menschen gesehen, die ohne Parelli o.ä. mit ihrer natürlichen Autorität, Gelassenheit und innerer Ruhe Tolles zustande gebracht haben. Es sind stille Wasser, die ihr Können weder an die grosse Glocke hängen noch sich vermarkten müssen.
Diese Pferdegurus haben unbestritten ein enormes Wissen und viel Erfahrung, aber ihre eigene Vermarktung haben sie ebenso im Griff.Interessant auch, dass zu vielen Methoden auch gleich das richtige Material angeschafft werden muss: in den Achziger-und Neunzigerjahren waren es vor allem LTJ- Utensilien, Führketten, weisse Gerten,etc., später kamen all die Parelli-Sachen,z.B. Carrot-Stick,Originalseil, Knotenhalfter, Geitners Dualaktivierungsmaterial...dass einen da manchmal eine gewisse Skepsis beschleichen kann, ist durchaus verständlich. |
Joker |
Erstellt am: 03.05.2010 : 22:16:42 Uhr Hey!
Also ich kenne Parelli und co nicht wahnsinnig gut, habe aber Monty Roberts schon 2 mal live gesehen. Ich kenne nicht alles, was er macht, aber bei der 2. Show (Ami halt *augenverdreh* =)) hat er bei 2 Pferden mit Pulsmessern gearbeitet. Beide Pferde kamen nervös rein und während seiner Arbeit haben beide sich extrem entspannt (alle anderen Pferde auch) und die Probleme waren "gelöst". Er sagt selber, dass 80% seiner "Kunden" nachher wieder in dieselben Probleme/Muster fallen, weil die Besitzer wieder in genau dieselben Muster fallen.. Ich sage nicht er sei das nonplusultra , aber ich habe doch schon einiges von ihm gelesen/gehört/gesehen, was mir plausibel erscheint. Mich nervt einfach das Showgetue, aber dass ist typisch Ami, glaube ich.. Aber wenn man ihn mal live gesehen hat: er hat wirklich was sympathisches an sich..
Naja, über Parelli kann ich nicht viel sagen..
Ich glaube, man sollte sich auf keine "Technik"/keinen "Pferdeflüsterer" versteifen und sich von überall das "abschauen", was einem passt und für sich und sein Pferd einen Weg suchen, der für beide stimmt.
Liebe Grüsse aus Guatemala =) |
Nadiine |
Erstellt am: 03.05.2010 : 20:27:19 Uhr danke viel mal für deine Antwort. Ich kenne mich mit den Parellis nicht speziell aus, da ich mich nicht dazu überwinden konnte mich damit auseinander zu setzen, daher glaube ich dir jetzt was du schilderst mal ganz einfach :-)... Ich finde das mit der negativen Verstärkung nicht so wild. Denn genau so funktioniert es auch in der Herde, macht das Pferd "Säich" dann wird es ausgeschlossen, benimmt es sich wieder anständig darf es zurück kommen.
Das mit den Medien, da stimme ich dir vollkommen zu. Aber auch MR sollte dies bewusst sein und wenn er dann schon an die Öffentlichkeit geht, sollte er sich bewusst so äussern, dass man daran nur noch möglichst wenig drehen kann. Die Frechheit der Medien ist dann ein anderes Thema.
Ja diese 4 Stufen erscheinen mir plausibel. Dabei muss ich zugeben, dass wenn mein Pferd schnappt oder ähnliches, bekommt er gleich einen Klaps. Er nimmt mir das nicht speziell übel. Inzwischen weiss er auch, genau dass wenn er schnappt ich so reagiere, z.D. er tut so als wolle er schnappen und weicht schneller zurück als ich es überhaupt merke, das ist dann so ein freches ausprobieren ob nur so tun auch schon böse ist, und testen wo seine Grenzen sind... Irgendwie ja süss :-)
Übrigens habe ich schon div. positives über die Verladetechnik von MR gehört. Diese würde mich auch mal interessieren, denn mein Pferd steigt par tout nicht ein. Und da machen wir es völlig ohne Gewalt, nur hinstellen und warten, manchmal bis zu 2 Stunden und schritt für schritt vorwärts... Denke das ist weil er nicht mehr von mir weg will. Habe ihn seit er 3 ist, heute ist er 6 und er wurde zuvor von Polen über Italien über Deutschland in die Schweiz transportiert. Und offensichtlich auch mehrmals Mishandelt (Schopf ausreissen, Narben an den Beinen, kaputte Zähne, 1,20 m gesprungen mit 3 etc...) Nähme mich wunder ob diese bei ihm wirken würde, also wenn ich das so nach schulbuch täte sicher nicht, da bräuchte es schon einen Profi... |
SoKa |
Erstellt am: 03.05.2010 : 19:43:10 Uhr So, nun zu gewalt vs druck.... ist ja ev ein herumreiten auf details aber folgendes zu deiner empörung darüber was MR im Bulletin verzapft hat...
1) Medien wollen immer eine aussage die polarisiert und emotionen weckt, dafür sind sie sich echt nicht zu schade einiges was gesagt wurde zu verdrehen
2) Medien wollen auch möglichst viele leute positiv erreichen, verbreiten also die meinung die in der bevölkerung ankommen - die ist nun mal "lieb si mit de liebe tierli"
fazit, wenn du die möglichkeit hättest persönlich mit Monty und co zu reden würde es sich wahrscheinlich etwas anders anhören.
Wo ich aber durchaus einverstanden bin ist das wir allg viel zu schnell dazu neigen mit gewalt etwas bei tieren durchsetzten zu wollen. Weil es eine trense drin hat, zügel, ich ne peitsche und sporen ist das der einfachere weg als mir gedanken zu machen warum das tier sich so und so verhält oder dies und jenes nicht macht. Für mich ist ein klaps auf die brust keine gewalt, ausser du machst es zb obwohl sich das pferd nur erschreckt hat, oder es wollte mit dir spielen wie junghengste unter einander, da hätte ein anraunzen gereicht.
Wenn ein pferd gegen ein anderes von vorne tritt dann ist das stufe 4 bei parelli, sprich es hat in der regel schon ohren angelegt, kopf drohend gesenkt usw und der andere hat auf die signale DIE ES VON NATUR AUS VERSTEHT nicht mit rückzug reagiert. Wir gehen meist direkt zum schlagen über obwohl das pferd NULL AHNUNG HAT was wir wollen. Das, glaube ich, ist der unterschied. |
SoKa |
Erstellt am: 03.05.2010 : 19:23:20 Uhr Super thema! Hier meine antwort vom anderen thread, liebe nadiine, damit du nicht dauern blättern musst :-D
Bin nicht ganz einverstanden das Monty und co tun als gehe es nur mit lieb sein. Sie sagen ganz klar das es darum geht so zu kommunizieren dass das pferd auch "verstehen" kann, sprich die grundlagen des pferdeverhaltens zu berücksichtigen. Dies stellt schon mal einen grundlegenden unterschied zur klassischeren beritt methoden dar. Sie sagen aber nicht das es nur mit "bitte" geht. Z.b das Parelli system führt zu aller erst das 4 stadien system ein - leichter druck bis VIEL druck, und zwar ist diese stufe von pferd zu pferd verschieden. Sie benutzen vorallem die droh verhaltens signale um zu trainieren (zb parelli geduckte haltung, fixieren usw.) Es ist eine trainingsmethode die grundlegend auf negativer verstärkung basiert (sprich: druck machen, pferd weicht dem druck in der gewünschten richtung, druck sofort weg). Ich sehe den unterschied darin das die üblicheren trainingsmethoden auch mit bestrafung arbeiten. Dies weiss mann heute funktioniert nur bei menschen und ev menschen affen um bestimmtes verhalten zu verstärken. Bei anderen Tieren fürt es nur dazu das verhalten verschwindet.
Aber bevor du nun meinst das ich mich da voll auf die Monty und co seite werfe muss ich noch sagen das ich zwar einige sachen als durchaus revolutionär sehe in sachen pferde training aber in vieler lei hinsichten hat ihre theorie löcher und hat noch nicht die vorteile anderer trainingsmethoden miteinbezogen (insbesondere die auf positiver verstärkenden methoden beruhenden aus dem meeressäuger bereich).
kommt noch meine meinung zum thema gewalt..... |
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