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Ü B E R S I C H T    
Sandra1970 Erstellt am: 07.02.2011 : 13:10:32 Uhr
Seit einiger Zeit gelten ja Tiere nicht mehr als "Sache". Das kann man für Pferde nicht behaupten. Jeden Tag sehe ich Inserate von älteren oder gesundheitlich angeschlagenen Tieren, welche man einfach abschieben will. Das ist doch kein Leben für diese Tiere, wenn sie andauernd weitergereicht werden. Macht Ihr das bei den Hunden auch so, wenn sie älter werden und im Sport nichts mehr taugen?!

Finde es krass, dass man immer noch davon ausgeht, dass ein Pferd nur tauglich ist, wenn es geritten werden kann. Reiten ist nicht alles! Aber viele Leute haben einfach ein Pferd, um sich und der übrigen Menschheit etwas beweisen zu können. Bei den wenigsten geht es ums Tier selber, sonder was zählt sind möglichst gute Platzierungen an etwelchen Turnieren. Zudem ist es extrem, dass diese Pferde dann
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Leela Erstellt am: 05.03.2011 : 12:12:41 Uhr
Ich denke das hat schlichtweg auch mit dem Platz zu tun.
Ein Pferd hierzulande zu halten und zu ernähren, kostet viel mehr als in F.
Bzw. gibt es auch viel zu wenig Land für Pferdehaltung. ES gibt zu wenig Land für Wohnraum und auch das Landwirtschaftsland schrumpft täglich um ein Fussballfeld, gleichzeitig steigt die Nachfrage nach inländischen Produkten.
Schon heute geben ja viele Pferdebesitzer ihre Senioren oder Fohlen nach F oder D zur Aufzucht/Gnadenbrot.
Es ist ja finanziell schon ein grosser Unterschied, ob mein selber einen Stall mit mehreren h Land vor dem Haus hat, da kommts auf ein Pferd mehr oder weniger wohl nicht so an oder das Pferd in einem Pensionsstall für 900.-/Mt. steht.
Wuffi Erstellt am: 05.03.2011 : 01:06:59 Uhr
Hier in F habe ich schon in kurzer Zeit festgestellt, dass die Einstellung zum Tier und alte Menschen völlig anders ist, als in der CH. Es hat massenhaft Pferde auf der Weide, welche wohl noch nie einen Reiter tragen mussten. Irgendwie fast als Garnitur oder zum Abweiden des grossen Areals, Alte, Junge, Einzel oder in Gruppen. Geritten wird hier nur auf den Arealen von Reitschulen, da diese stets auch über ein riesiges eigenes Gelände verfügen.

Aber dennoch auch ich hätte heute genügend Platz für ein älteres oder gesundheitlich angeschlagenes Pferd, aber ob ich diesem tatsächlich einen Liebesdienst dadurch erweise, wenn dieses noch über Jahre hinweg ein ödes Leben auf einer, wenn auch grosser Weide verbringen muss? Ich sehe dies ja tagtäglich wie gelangweilt all diese Pferde auf ihren Weiden stehen oder sogar schlafen.

Hingegen, alte Menschen müssen oder werden hier auch nicht in Altersheime abgeschoben. Aber dies liegt eher daran, insbesondere auf dem Lande, jeder über ein Haus verfügt. Die Jungen haben ihres neben den Alten. Ansonsten hat es in meiner Gemeinde auch einen Ort, an welche man seine Eltern tageweise als Entlastung usw. auch hinbringen oder holen lassen kann. Auch wird man hier viel mehr durch staatliche Institutionen gratis bei der Betreuung seiner betagten Eltern unterstützt und geholfen. Allgemein aber ist hier der Familiensinn auch noch viel tiefer als in der CH.
purzel Erstellt am: 04.03.2011 : 09:52:14 Uhr
Nadiine:" Aber leider ist das Leben kein Zuckerschleck, man wird älter und fällt seinen Kindern zur Last, bzw. hat Eltern,welche einem zur Last fallen."

Vieles, was du in den obigen Beiträgen geschrieben hast, kann ich nachvollziehen, es entspricht unserer Realität.
Aber: Das Leben kann übrigens auch ein Zuckerschleck sein, das hat zu einem grossen Teil mit der inneren Einstellung zu tun.
Und: Wie muss man den zweiten Teil deines Satzes verstehen? Aeltere Menschen, die in unserem ökonomisierten Räderwerk sogenannt nutzlos geworden sind, fallen nur noch "zur Last"? Den eigenen Kindern?
Verursachen nur Kosten und Arbeit? Behindern die Jungen und Dynamischen in ihrer Selbstverwirklichung und Karriere?

Ein solcher Wortlaut stimmt mich schon nachdenklich. Ist das die Philosophie deiner Generation dem "Ausgedienten" gegenüber?

Ich bin wohl etwa im Alter deiner Eltern und habe selber auch eine Tochter. Auch ihr möchte ich im Alter nicht zur "Last fallen", sie in ihrer Entwicklung nicht behindern. Aber nebst der beruflichen und materiellen Entwicklung im Leben eines Menschen gibt es noch eine menschliche, soziale und moralische. Das geht in der heutigen Zeit manchmal ein wenig verloren: Hauptsache, es stimmt für mich!

Und noch etwas: Nur in unseren industrialisierten Kulturen ist es passé, dass Kinder nicht mehr für die Altersvorsorge gezeugt werden(aber auch da: wer bezahlt wohl einmal deine AHV, falls es die dann noch gibt?). Du brauchst gar nicht so weit über unsere Grenzen zu schauen, um zu sehen, dass Menschen die Köpfe schütteln über die Art und Weise, wie wir Alte "versorgen".
Leela Erstellt am: 04.03.2011 : 02:29:45 Uhr
Dem kann ich mich nur anschliessen!
Nadiine Erstellt am: 03.03.2011 : 19:55:02 Uhr
Ach und zum Thema Fleisch:
Ich esse auch Fleisch, auch mal eine Wurst. Ich finde auch das ganze Tier sollte verwertet werden, aber man muss schon sehen, dass sich für den Sonntagsbraten ein Huftsteak einfach besser macht als eine Bratwurst.
Ich achte auch darauf Bio zu kaufen, und esse ausschliesslich Schweizer und Deutsches Fleisch. Aber leider können wir die Welt nich revolutionieren, und Haltungsformen zu 100% perfektionieren. Ich denke in der Schweiz haben wir ein ziemlich gutes Level an tierfreundlicher Haltung erreicht, vorallem wenn man mit Amerika vergleicht (der Film "Food Ink" ist sehr empfehlenswert). Vegetarisch möchte ich nicht leben, aber ich bewundere jeden, der es schafft. Ich esse auch Pferdefleisch (nein nicht mein eigenes Pferd, wenn es dann mal so weit wäre), denn ich empfinde das Pferd als genauso "wertvoll" wie die Kuh oder das Schwein. Aber manche Menschen schaffen es halt nicht ihr "Haustier" zu essen, und wieso sollte man diese Leute zwingen? Manchen Leuten schmeckt die Kalbszunge einfach nicht, müssen die das jetzt essen, nur damit das ganze Tier verwertet wird? Ich esse ja auch keine Milchprodukte, sollte ich das aber, damit die Kuh nicht umsonst gemolken wird? Nein da teile ich einfach eine andere Meinung.
Nadiine Erstellt am: 03.03.2011 : 19:48:08 Uhr
Liebe Calikpower,
habe ich nur den Eindruck oder schreibst du extrem agressiv? Ich empfinde deine Schreibweise als beleidigend, selbstgerecht und unfreundlich. Aber egal, ich möchte mich nicht auf dieses Niveau runterlassen.
Ich bin 17 Jahre alt.
Ich wohne in der Schweiz in Basel.
Mein Pferd ist 7 und ich habe nicht vor ihn zu verkaufen, nur weil er mal unreitbar wird. Aber ich erlaube es mir nicht über andere Menschen zu urteilen. How ever, meine Meinung habe ich bereits mitgeteilt, keiner ist dazu verpflichtet sich in den Ruin zu treiben, um ein Pferd zu finanzieren, trotzdem verbiete ich es niemanden. Es kommt denklich selten vor, dass Pferde langfristig unter einem Besitzerwechsel leiden.
Meine Eltern möchten später ins Altersheim. Und nur weil es in Italien keine gibt, heisst dies nicht, dass die schweizer Altersheime schlecht sind. Ich finde es schön wenn man für seine Eltern sorgen möchte, aber es sollte keine "Pflicht" sein. Das Zeitalter in welchem man Kinder zeugte um eine Versicherung im Alter zu haben ist passé!

Darf ich fragen wie alt du bist? Deine Ansichten erinnern mich an die eines Kindes, welches die Welt noch rosarot und hellblau sieht. Aber leider ist das Leben kein Zuckerschleck, man wird älter und fällt seinen Kindern zur Last, bzw. hat Eltern welche einem zur Last fallen. Aber unsere Welt ist so weit entwickelt, dass man Familie mit Beruf & Karriere verbinden kann. Nur weil meine Eltern im Altersheim sind, heisst das nicht, dass kein Kontakt mehr besteht. Das Wichtigste ist es mit einander eine Lösung zu finden, und für einander da zu sein. Das ist in unserer Familie vorhanden, und unsere Lösung ist es nicht, dass man sich für die andern aufopfern muss. Es soll niemand unter anderen Leiden müssen.

P.S. Wenn du die Schweizer Einstellung nicht verstehst, dann beurteile sie nicht, denn du begreifst sie ja offensichtlich nicht. Manchmal frage ich mich echt, was gewisse Leute meinen, dass sie seien, andere Kulturen, Sitten und Menschen einfach zu bewerten. Meiner Meinung nach, ist jedes Induvidum anders, und auch wenn mir nicht alle liegen, verdienen es alle tolleriert zu werden.
calikpower Erstellt am: 02.03.2011 : 22:41:48 Uhr
Zitat:
Original erstellt von: Nadiine

Ich finde diese Feststellungen sehr eintönig.
Wenn ich annehme ich kaufe mir ein 7 jähriges Pferd mit welchem ich jeden Sonntag auf concours gehe und plaziert bin, dann finanziert sich dieses Pferd einen kleinen aber wichtigen Teil seines Daseins selbst. Dann wird dieses Pferd 20 oder älter, auf CS gehen ist nicht mehr möglich, gesundheitliche Probleme tauchen auf, der Hufschmied muss evtl. öfters kommen, es braucht Zusatzfutter etc. etc. und schon kostet das Pferd 1/3 mehr als anfangs. Wieso bin ich dann dazu verpflichtet dieses Pferd zu behalten? Es ist doch nicht sinnvoll sich für ein Pferd so aufzuopfern, dass man schlussendlich am finanziellen und psychischem Ende steht. Dann verkaufe ich dieses Pferd lieber an jemanden der richtig Freude hat ein Pferd zum schmusen zu haben, und dafür problemlos genügend Geld aufbringen kann, als dass ich mich verschulde und die Freude am Pferd verliere.

Und wegem reiten... Das unterscheidet sich halt von Mensch zu Mensch. Der Mensch entscheidet: Kaufe ich mir ein Pferd um zu reiten, oder reite ich um mir ein Pferd zu kaufen? Wenn man ein Pferd zum reiten will, darf man sich doch auch ein solchen kaufen, und wenn es nicht mehr reitbar ist, darf man es an jemanden geben, welcher nicht unbedingt reiten möchte. Wenn man einfach reitet, damit man ein Grund hat sich ein Pferd zu kaufen, kann man es ja auch dann behalten, wenn man nicht mehr reiten kann/muss.

@calikpower: Dieses Thema mit dem "in Altersheim stecken" der Eltern zu vergleichen zeugt in meinen Augen von völliger Inkompetenz. Alte Leute sind oft durchaus noch fähig für sich selbst zu sprechen und ihre meinung kund zu geben. Für viele ältere Leute ist es viel besser in Gesellschaft in einem Heim zu leben, als alleine in einer Wohnung zu vereinsamen. Meine Eltern sagen ganz klar "wenn wir mal soweit sind, dann gib uns ins Altersheim, wir wollen nicht allen zur Last fallen". Das kann man sicher nicht mit einem Pferd vergleichen, welches eine völlig neue Bezugsperson vorgesetzt bekommt (ohne mitbestimmen zu dürfen) und dieser überlassen ist. Und ausserdem sind wir halt unseren Eltern finanziell verpflichtet und unseren Pferden nicht.

Ihr alle schaut am TV Springprüfungen der Mega Klasse und bewundert die Reiter, welche diese Pferde zur Höchstform trainieren. Aber irgendwie realisiert ihr nicht, dass diese Turniere halt den Beruf dieser Pferde darstellen. Und wenn sie ihn nicht mehr gut genug ausführen werden sie gefeuert. So ist das Leben. Das heisst aber noch lange nicht, dass den Reitern diese Pferde nicht am Herz liegen. Ich glaube es ist für Aussenstehende äusserst schwierig diese Beziehung zwischen Pferd und Mensch zu begreifen, aber es ist durchaus eine vorhanden. Genauso wie bei Bauer und Kuh auch eine Beziehung besteht, auch wenn die Kuh halt geschlachtet wird.



Nadiine sag mal wie alt bist du? Das ist irgendwie eine Schweizer Einstellung das gibt bei uns in Italien nicht. Also in Italien gibts keine Altersheime im Süden, da bleiben die alten bis zum Tod in Familie. Sorry ich kann diese Schweizer einstellung nicht verstehen.

So lange es dem Tier gut geht und der Tierarzt noch kein Segen gibt dann lasse ich es leben. Wenn es dann so weit ist das, dass Tier leidet dann schläfere ich es auch ein. So war das bei uns im Stall der Fall Pferd wurde 30 und dann konnte er nicht mehr gerade Laufen das wir wussten die Zeit ist gekommen. Bis 30 konnte man das Tier sogar Reiten. Das ist genau so wie bei den Menschen, vorallem kann ich nicht verstehen wenn jemand Depressionen hat ihn dann auch noch zu helfen zu sterben. Ist das Leben nicht lebenswert so lange man noch Körperlich Fit ist. Vorallem ist es viel Günstiger ich habe meine Eltern Zuhause und so lange es geht helfe ich gerne unter einem Dach. Wenn ich nicht da bin kann ich die Spitex kommen lassen. Wenn ich denke wieviel Alterheime kosten. Das ist auch der Grund warum ich nicht in der Schweiz lebe. Das ist leider bei allem so vorallem auch wie bei den Fleischesser. Also das man Fleisch isst hat man sicher nichts dagegen, aber nichts dagegen tun das die Tiere wenigsten vorher besser geht, wenigstens Artgerecht leben können, aber nein man macht so wie wenn es so etwas nicht gibt. Wie man das auch überall macht auch in der Schweiz, wenn jemand erzählt so etwas gibts in der Schweiz nicht der lügt oder wurde einer Gehirnwäsche unterzogen. Dabei sagen sie einem dort es sei eine einzig richtige direkte Demokratie und das sei die einzige wo funktioniert bla, bla, bla. Sorry da bekomme ich eine Krise wie es dort alles scheinheilig ist und wie gut der Tierschutz ist, wo leider irgendwie gar nicht eingehalten wird. Vorallem von den Meisten Politiker werden die Schwarze Schafen auch noch Versteckt. Dann werden in solche Ställe auch noch so gedreht wo man die Katastrophale Haltung versteckt werden. Ein Beispiel Coop.

Das ist auch der Grund warum ich in einer Tierpartei bin und auch kein Fleisch esse. Wenn ich überall diese Katastrophale Zustände sehe überall und das auch in der Schweiz wie man mit den Lebewesen umgeht das ist absolut schrecklich. Da werde ich rasend wenn jemand so ein schrott rauslässt echt. Wie das Tier verkaufen nur wegen dem Geld. Entweder hat man ein Tier und man hat die Verantwortung bis es alt wird und dannach auch Stirbt.

Das steht in den Verantwortungen wenn man in Deutschland die Prüfung für den Basispass macht bei der FN. Dann hast du eines dieser Gebote schon mal gebrochen!!
Leela Erstellt am: 14.02.2011 : 23:42:38 Uhr
Zum Thema Metzgen, das sehe ich genauso. Ich hab beides schon gesehen, ein Pferd mit Bolzenschuss zu töten geht eigentlich viel schneller als das Einschläfern - schön ist es ohnehin nicht ein Tier zu töten, so oder so.
Man muss sich das aber lange vorher überlegen. Für ein "Nutztier Pferd" muss man nämlich ein Medizinjournal führen, in dem alle Medis die es je bekommt eingetragen werden müssen und vor der Schlachtung muss man natürlich auch die Abnsetzfristen einhalten, damits keine Rückstände im Fleisch hat. Bei einem "Haustier Pferd" ist das völlig egal, dieses darf alle Medis bekommen, seine sterblichen Überreste müssen dann aber verbrannt werden.
Bonita Erstellt am: 14.02.2011 : 16:41:27 Uhr
ich sehe das genauso. Es kann für ein 20 jähriges Pferd besser sein, wenn man es weggibt, und sich jemand drum kümmert und es liebt, anstatt es zu behalten, und sich nur halbbatzig drum zu kümmern. Ich weis zwar nicht, ob ich ein Pferd einfach abgeben würde, aber es ist nun mal so.
Zum Thema metzgen, natürlich ist es hart, und ich bin mir nicht sicher, ob ich das bei meinem Pferd möchte, aber wenn man es einschläfert wird es im endefekt auch verbrannt.. Fazit: Theoretisch ist es 10mal sinnvoller das Pferd schlachten zu lassen, dann kann man es wenigstens noch verwerten, so hart es auch sein mag..
Leela Erstellt am: 14.02.2011 : 14:32:31 Uhr
Es kommt auch darauf an, weshalb man das Pferd nicht mehr reiten kann. Wenn es Schmerzen von Schäden an Rücken oder Beinen hat, ist es vielleicht humaner, es metzgen zu lassen.

Ausserdem werden ja jedes Jahr viele, kerngesunde junge Pferde geschlachtet...da könnte man ja auch so eines aufziehen?

Ich verstehe übrigens gut, wenn jemand sein Pferd behalten will, bis es das zeitliche segnet, das sind nur Denkanstösse.
Aus meiner Sicht soll das jeder handhaben wie er will.
lulu1996 Erstellt am: 14.02.2011 : 13:49:30 Uhr
Leela:

So vielleicht schon, aber ich meine jetzt wenn man das Pferd nicht mehr reiten kann muss man es ja nicht gleich zum Metzger bringen. Auch Tiere brauchen fairness!
Leela Erstellt am: 14.02.2011 : 13:20:12 Uhr
Es sind sehr wenige Reiter, die sich ein 3jähriges Pferd kaufen und es selber ausbilden oder ausbilden lassen und dann bis ins Seniorenalter behalten.
Viele suchen sich als erstes Pferd ein älteres, erfahrenes. Andere möchten vielleicht ein Fohlen selber aufziehen, ein junges Pferd selber weiter ausbilden oder suchen ein altes Pferd als Beistellpferd, usw.
Wieso sollte also z. B. eine junge Turnierreiterin ihr Pferd, welches sich gesundheitlich nicht mehr dazu eignen nicht jemandem verkaufen, der ein gut ausgebildetes Freizeitpferd sucht? Dann hat doch jeder was er will.
lulu1996 Erstellt am: 13.02.2011 : 22:12:37 Uhr
Also ich finde Sandra1970 hat irgendwo Recht!!

Wir nehmen Mal an eine Frau kauft ein drei jähriges Pferd, reitet es ein und hat spass mit ihm. Mit 20 Jahren kann man es nicht mehr reiten und die Frau verkauft es. Da fühlt sich doch jedes Tier verarscht!! So etwas ist oberflächlich!!!
Wenn man ein Pferd kauft dann geht man auch das Risiko ein das etwas passieren könnte und das Pferd dann unreitbar ist.
Damit muss man als Tierbesitzer rechnen.
Oder verkauft ihr etwa gleich eure Zuchthunde wenn sie nicht mehr aufnehmen? Auch die haben ein ordentliches Leben verdient.
Ich finde es ehrlich gesagt den Tieren gegenüber unfair. Man braucht sie nicht mehr und schafft sie dann ab!! Dass geht doch nicht.

Das ist als würde man, (wie soll man das beschreiben?), einen alten Menschen ins Altersheim stecken und nie besuchen. Der fühlt sich doch dann auch nicht gut. Genauso ist dass mit den Tieren. Auch sie haben fairness verdient!
Dass ist meine Meinung. Aber jeder hat eine Andere! Ich stehe nun halt einmal zu dieser Meinung. xD
Leela Erstellt am: 13.02.2011 : 20:25:12 Uhr
Super geschrieben Purzel, das ist genau meine Meinung!
Meine Eltern haben selber eine Metzgerei, daher bekomme ich das hautnah mit.
Den Spruch: "Wir essen halt nur wenig Fleisch aber wenn, dann muss es schon Filet sein" hören wir leider oft :-(
Dabei macht das Filet vielleicht 5kg von einem 500kg Rind aus...und was ist mit dem Rest?

Aber was ich grad so schlimm finde, viele Hundebesitzer finden es ja ach so schrecklich, dass im Hundefutter nur "Abfall" drin ist. Gemeint sind damit Fleischstücke, die der Mensch eher nicht isst, wie Lunge, Ohren, Hühnerhälse, Herz, usw.
Dabei ist dieses Fleisch ja keineswegs ungesünder als ein Pouletbrüstli, nur für uns unappetitlicher.
Also ich finde es doch nur logisch, dass solches Fleisch im Tierfutter landet anstatt verbrannt zu werden. Wenn ein Tier geschlachtet wird, dann soll gefälligst möglichst alles verwertet werden.
purzel Erstellt am: 12.02.2011 : 22:06:31 Uhr
Das mit dem Fleischessen ist auch so eine Sache... dass viele das tun finde ich völlig in Ordnung, aber wie sie es tun?

Kürzlich habe ich mich mit einem Metzger unterhalten, einem feinfühligen und tierliebenden(!) Menschen. Laut seiner Aussage ist die Nachfrage nach den besten Stücken wie z.B. Filet oder Huft enorm, während das minderwertigere Fleisch (Siedfleisch, Haxen, Würste, Innereien u.ä.) keinen Absatz mehr findet und schliesslich oft als Schlachtabfälle in die Tierfutterindustrie oder offenbar sogar auch in die Verbrennung gelangt. Das, finde ich, ist doch respektlos!

In anderen Kulturen, beispielsweise bei Naturvölkern, werden Tiere ganz verwertet und nichts wird fortgeworfen. Das Tier hat sein Leben nicht umsonst hergegeben. Aber in unseren verwöhnteren Haushalten sind sich viele zu gut, auch einmal "nur" eine Wurst zu essen,- nein, Filet oder zumindest ein Steak muss auf den Tisch! Das Minderwertigere ist getrost für die anderen. Das sind dann oft diejenigen, die sich lauthals über nicht artgerechte Tierhaltung äussern und über Tierschutz oder z.B. ökologische Zusammenhänge plappern.

Ich glaube, man kann durchaus respektvoll Fleisch essen, indem man unter anderem eben auch die Bereitschaft hat, nicht nur die Rosinen herauszupicken, sondern sich auch einmal mit einem weniger exklusiven Stück zu begnügen. Es müssten wohl weniger Tiere gemästet und geschlachtet werden.

Wer gerne liest, dem sei zum Thema das Buch "der Metzger" (Susanna Schwager) empfohlen. Die Biografie eines Metzgers mit Leib und Seele, der allen Tieren immer grossen Respekt entgegengebracht hat.
Leela Erstellt am: 12.02.2011 : 19:00:06 Uhr
Ja bewusst sein, sollte man sich das auf jeden Fall.
Ich esse zum Beispiel gerne Fleisch und habe auch kein schlechtes Gewissen deswegen, hab daher auch kein Problem damit Fleischfresser (Hunde) zu halten.
Ein nicht vegan lebender Mensch, der sich über die Schlachtung alter Pferde aufregt passt für nicht so ganz ins Bild, genauso wenig wie ein Vegetarier, der "wegen den Tieren" kein Fleisch isst aber dafür Hunde und Katzen hält. Damit konsumiert er ja genauso Fleisch, dem Schweinchen wirds egal sein, in welchem Magen es landet.
purzel Erstellt am: 12.02.2011 : 18:20:09 Uhr
Sicher, Leela, das denke ich auch. Aber geht es nicht darum, sich zumindest dessen bewusst zu werden und dann mit dem Urteilen etwas vorsichtiger zu sein?
Es ist einfach, ein Tierfreund zu sein, dort, wo es einem gefällt. Und beim anderen hinzuschauen ist dann bald nicht mehr so populär...
Leela Erstellt am: 12.02.2011 : 18:01:30 Uhr
Du hast schon recht Purzel aber ich denke, fast alle Menschen machen diese Unterschiede.
Z. B füttern wir das eine Tier (z. B. Huhn) in der Büchse oder als TroFu täglich unseren Hunden und Katzen. Da kann man doch nicht behaupten, wir miechen keinen Unterschied?
Jamie Erstellt am: 12.02.2011 : 17:29:10 Uhr
Deine Antwort Purzel, finde ich super :-)
purzel Erstellt am: 12.02.2011 : 16:12:52 Uhr
Ist das nicht alles ein bisschen Augenwischerei? Sind Haustiere nicht auch Nutztiere in dem Sinne, dass sie einen Zweck erfüllen müssen? Während die sogenannten Nutztiere uns meistens in irgend einer Form als Nahrung dienen müssen, tun dies unsere Haustiere auch: sie müssen uns erfreuen, Seelennahrung und Zeitvertreib sein, sie sind, ebenfalls ungefragt,der Lebensinhalt von vielen Menschen. Sie müssen Freizeitpartner sein um uns unseren Alltag zu bereichern, das ist doch ihr Zweck.
Nur: viele halten diesen "seelischen" Zweck für edler als den "körperlichen". Der Unterschied Nutztier/Haustier, der immer wieder gemacht wird, stört mich. Tier ist Tier, Lebewesen ist Lebewesen, es gibt doch keine erst- und zweitklassigen!

Für mich geht es um geben und nehmen, auch in der Mensch-Tierbeziehung! Um Fairness, egal, welchen Nutzen ich von einem Tier habe. Um Respekt und darum, dass ich dem Tier auch etwas zurückgebe, wenn ich mich seiner schon bediene. Und das kann auf verschiedene Weisen geschehen.

Ueber die armen Kreaturen in überfüllten Hunde- und Katzenheimen im In- und Ausland zerreisst man sich die Mäuler, aber niemand denkt an die Millionen von Tieren, die täglich in Angst und Schrecken in die Schlachthöfe wandern, um dann auf unseren Tellern zu landen!

Diese Scheinheilgkeit ertrage ich kaum noch.
Leela Erstellt am: 12.02.2011 : 13:13:29 Uhr
Das Du das Pferd mit der Kuh und dem Bauern vergleichst, zeigt schon, dass Du das Pferd eher als "Nutztier" siehst.
Man kann natürlich trotzdem eine liebevolle Beziehung zum Pferd haben aber es ist eben in erster Linie dazu da, seinen Zweck zu erfüllen.
Andere sehen das Pferd aber als Haustier, wie einen Hund. Den würde man ja im Alter auch nicht verkaufen oder gar schlachten
Da prallen einfach verschiedene Sichtweisen aufeinander.
Nadiine Erstellt am: 12.02.2011 : 08:18:30 Uhr
Ich finde diese Feststellungen sehr eintönig.
Wenn ich annehme ich kaufe mir ein 7 jähriges Pferd mit welchem ich jeden Sonntag auf concours gehe und plaziert bin, dann finanziert sich dieses Pferd einen kleinen aber wichtigen Teil seines Daseins selbst. Dann wird dieses Pferd 20 oder älter, auf CS gehen ist nicht mehr möglich, gesundheitliche Probleme tauchen auf, der Hufschmied muss evtl. öfters kommen, es braucht Zusatzfutter etc. etc. und schon kostet das Pferd 1/3 mehr als anfangs. Wieso bin ich dann dazu verpflichtet dieses Pferd zu behalten? Es ist doch nicht sinnvoll sich für ein Pferd so aufzuopfern, dass man schlussendlich am finanziellen und psychischem Ende steht. Dann verkaufe ich dieses Pferd lieber an jemanden der richtig Freude hat ein Pferd zum schmusen zu haben, und dafür problemlos genügend Geld aufbringen kann, als dass ich mich verschulde und die Freude am Pferd verliere.

Und wegem reiten... Das unterscheidet sich halt von Mensch zu Mensch. Der Mensch entscheidet: Kaufe ich mir ein Pferd um zu reiten, oder reite ich um mir ein Pferd zu kaufen? Wenn man ein Pferd zum reiten will, darf man sich doch auch ein solchen kaufen, und wenn es nicht mehr reitbar ist, darf man es an jemanden geben, welcher nicht unbedingt reiten möchte. Wenn man einfach reitet, damit man ein Grund hat sich ein Pferd zu kaufen, kann man es ja auch dann behalten, wenn man nicht mehr reiten kann/muss.

@calikpower: Dieses Thema mit dem "in Altersheim stecken" der Eltern zu vergleichen zeugt in meinen Augen von völliger Inkompetenz. Alte Leute sind oft durchaus noch fähig für sich selbst zu sprechen und ihre meinung kund zu geben. Für viele ältere Leute ist es viel besser in Gesellschaft in einem Heim zu leben, als alleine in einer Wohnung zu vereinsamen. Meine Eltern sagen ganz klar "wenn wir mal soweit sind, dann gib uns ins Altersheim, wir wollen nicht allen zur Last fallen". Das kann man sicher nicht mit einem Pferd vergleichen, welches eine völlig neue Bezugsperson vorgesetzt bekommt (ohne mitbestimmen zu dürfen) und dieser überlassen ist. Und ausserdem sind wir halt unseren Eltern finanziell verpflichtet und unseren Pferden nicht.

Ihr alle schaut am TV Springprüfungen der Mega Klasse und bewundert die Reiter, welche diese Pferde zur Höchstform trainieren. Aber irgendwie realisiert ihr nicht, dass diese Turniere halt den Beruf dieser Pferde darstellen. Und wenn sie ihn nicht mehr gut genug ausführen werden sie gefeuert. So ist das Leben. Das heisst aber noch lange nicht, dass den Reitern diese Pferde nicht am Herz liegen. Ich glaube es ist für Aussenstehende äusserst schwierig diese Beziehung zwischen Pferd und Mensch zu begreifen, aber es ist durchaus eine vorhanden. Genauso wie bei Bauer und Kuh auch eine Beziehung besteht, auch wenn die Kuh halt geschlachtet wird.
calikpower Erstellt am: 07.02.2011 : 16:33:21 Uhr
Nein weil die Leute einfach Faul sind mit dem Tier weniger zu machen oder es als Handpferd mitzunehmen. Oder eben auch nur mit ihm zu spazieren. Dabei sind alte Pferde in einem Offenstall sehr gute Spielgefährten für jüngere Pferde wenn sie noch gut in Schuss sind. Sind dann zwar in der Rangordnung tief unten aber das ist einem alten Pferdle eher egal, die sind froh Grosspapi zu sein.

Es ist wie wenn man die Eltern in einem Altersheim steckt.

Aber eben besser behalten bis es sein ende erlebt hat in einer Pferdegruppe. Am besten LAG Stall.

Macht doch mit kommt zur Tierpartei und könnt es ändern bin auch dabei.
carambax3 Erstellt am: 07.02.2011 : 13:19:20 Uhr
Ich stimme dir da auch nur zu! Es gibt auch viele Leute, die nur eine Reitbeteiligung wollen, die sie reiten koennen! Aus meiner Sicht liegt es vielleicht auch daran, das Leute aus grossen Betrieben ein Pferd fuer die Reitstunde in die Hand gedrueckt bekommen und nach der Stunde wird das Pferd wieder abgegeben. So kann man doch keine persenliche Beziehung zum Tier aufbauen. Natuerlich ist mir klar, dass das in einer grossen Reitschule schwierig ist, aber man sollte es der Schuelern beibringen: das Pferd vor der Stunde auch putzen, sich mal vielleicht "nur" um das Pferd kuemmern und es nach der Stunde auch selbst versorgen.
MfG carambax3
eine Frage an Sandra1970: von wo kommst du?

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