Ü B E R S I C H T |
speik1 |
Erstellt am: 07.05.2014 : 21:55:57 Uhr Hallo Zusammen,
ich bin heute "erschrocken" als ich hier ein Inserat gelesen habe von einem Barhufpfleger...erschreckt haben mich vorallem die Preise. Meine Pferde laufen bis auf einer seit Jahren oder sogar seit Geburt Barhuf in jedem Gelände. Ich lasse Sie regelmässig von einem Hufschmid meines Vertauens kontrollieren oder ausbessern was ich nicht selber kann oder mich nicht getraue. Er verlangt fürs Ausschneiden nicht die hälfte was dieser Barhufpfleger verlangt. Soviel ich weiss, ist Barhufpfleger auch kein eidg. dip. Beruf sondern mehr ein Lehrgang über diverse Kurse? Ein Hufschmid muss aber 4j. in die Schule und hat in dieser Zeit eine Lehrstelle. Jemand der 4j. lang sein Handwerk erlernt weiss doch sicher mehr über das Pferdehuf als jemand der "nur" Kurse besucht hat Oder wie sieht Ihr das? Nehme gerne andere Meinungen entgegen oder lasse mich belehren. ;-)
Liebe Grüsse Speik1 |
D I E 5 L E T Z T E N A N T W O R T E N (Neue zuerst) |
Philippa2 |
Erstellt am: 26.06.2014 : 00:23:52 Uhr Ich berichte einfach mal von meinen Erlebnissen mit diesem Thema: Die Hufe meines Pferdes (WB, 17j) wurden bei der Vorbesitzerin von einem Hufschmied mit Ausbildung und ca 20-30 Jahren Erfahrung jahrelang bearbeitet. Es gab immer wieder Probleme mit den Hufen, sie verlor immer wieder die Eisen und das Horn bröckelte immer wieder über den Eisen. Ein Jahr bevor ich sie übernahm, wurden ihr die Eisen abgenommen und sie bekam nach 3 Wochen nur Weide vorne Hufschuhe. Die Hufe wurden weiterhin von diesem Schmied bearbeitet. Vorne riss die Wand bei einem Huf immer wieder auf, nach jeder Bearbeitung nach ca einer Woche riss die Wand wieder auf, es gab einen Spalt.. Einen Monat bevor ich sie übernahm (vor 2 Jahren) liess die Vorbesitzerin sie vorne wieder beschlagen. Der Schmied meinte noch, man müsse sie halt immer beschlagen.. Für mich war klar, dass ich diesen Schmied für mein Pferd nicht mehr wollte. Nach langem Hin- und Her und genauen Recherchen im Internet entschied ich mich, es mit einer bekannten und erfahrenen Hufpflegerin zu versuchen (Barhufteam). Ich bereute es nicht. Mein Pferd hat seit dem keine Risse mehr und die Hufe sehen besser aus als je zuvor! Nachdem ich der Vorbesitzerin Photos von den Hufen meines Hüs geschickt habe, verlangte sie die Tel.Nr. der Hufpflegerin, die nun auch auch die Hufe ihrer Pferde bearbeitet, zu ihrer vollen Befriedigung. Sie verlangte erst 90 Fr., seit kurzem Fr. 100.- pro Bearbeitung, unabhängig, wie lange sie braucht. Als es mal ein massives Problem gab (mein Hü konnte kaum mehr gehen), beriet sie mich sehr kompetent und treffend, so dass die getroffenen Massnahmen sehr schnell zu einer massiven Besserung führten, ohne mir diese Beratung zu verrechnen.. Ein anderes ehemaliges Pflegepferd, eine Kleinpferdestute, ebenfalls barhuf, ging jedes Mal, nach der Hufbearbeitung durch einen schmied eine Woche lang extrem fühlig, so dass sie nach der Bearbeitung kaum gehen konnte. Der hat dem Pferdchen wohl einfach das Zerfallshorn so runtergehauen, wie er es beim Beschlagen tut, nur dass dann halt die Eisen fehlen... Ich habe durchaus auch mal für die Barhufpflege einen kompetenten Schmied erlebt. Die Besitzerin dieses Pferdes hatte aber noch ein anderes Pferd, das sie von ihm beschlagen liess, mit Spezialbeschlag... |
Annika |
Erstellt am: 08.05.2014 : 16:46:14 Uhr Übrigens darf in der Schweiz nicht jeder einfach als Hufpfleger tätig sein. Die aktuell gültige Tierschutzverordnung der Schweiz besagt:
Art. 102-5: Wer gewerbsmässig Klauenpflege für Rinder oder Hufpflege für Pferde durchführt, muss über eine Ausbildung nach Artikel 192 Absatz 1 Buchstabe a oder b verfügen.
Art. 192-1: Als anerkannte Ausbildungen im Sinne dieser Verordnung gelten: a. eine fachspezifische Berufs- oder Hochschulausbildung oder eine Berufs- oder Hochschulausbildung mit einer fachspezifischen Weiterbildung; b. eine vom BLV anerkannte fachspezifische berufsunabhängige Ausbildung; c. eine vom BLV anerkannte fachspezifische Vermittlung von Kenntnissen oder Fähigkeiten. 2 Als fachspezifisch gilt eine Ausbildung, wenn sie das für die Betreuung notwendige Wissen über die Bedürfnisse und das Verhalten der gehaltenen Tiere und den Umgang mit ihnen vermittelt. |
Alexa1708 |
Erstellt am: 08.05.2014 : 13:08:32 Uhr Genau wie purzel sehe ich das auch. Die sog. Barhufpfleger oder Huforthopäden sind eine Farce für jeden Hufschmied. Ein Hufschmied macht eine 4-jährige Lehre und hat während der Lehre jeden Tag den Praxisbezug zum Pferd. Hingegen die Hufpfleger können teilweise nicht mal über eine Ausbildung verfügen oder machen eine Schnellbleiche mit Wochenendkursen in Deutschland. Reite mein Pferd nicht mehr und es ist barhuf. Nach der Bearbeitung diverser Hufpfleger ist er immer fühlig gegangen, seit der Bearbeitung durch den Hufschmied läuft er tiptop. |
purzel |
Erstellt am: 08.05.2014 : 08:50:24 Uhr Hallo Speik
Ich handhabe es so wie du. Einige meiner Pferde sind barhuf, die anderen beschlagen. "Mein" Hufschmied, der seit elf Jahren mein Vetrauen hat, verfügt nach einer 4-jährigen Lehre und bald zwanzig Jahren Berufserfahrung sicher über ein genug grosses Fachwissen und Erfahrung, um die Stellung der Gliedmassen und Hufe zu beurteilen und bearbeiten. Aber dafür braucht er sicher nicht eine Stunde. Die Arbeit der Hufpflegefachleute in allen Ehren, aber auch ich bin nicht bereit, 120 Fr. zu bezahlen für eine Dienstleistung, welche mein Schmied zu einem Viertel dieses Preises ebenso kompetent anbietet. Mein ältestes Pferd ist 32, mein jüngstes 5jährig, alle von ihm betreut, alle laufen sicher und gerade und keins hatte je Probleme. Aber jeder muss das selber entscheiden... |
Annika |
Erstellt am: 07.05.2014 : 23:52:52 Uhr Hallo speik,
habe dem Inserat die von Dir gewünschte Option (Ausschneiden ohne Beurteilung und Stellungskorrektur) hinzugefügt.
Ein Barhufpfleger schneidet nicht nur aus, sondern er führt eine Beurteilung der Gliedmaßenstellung durch im Stehen wie auch in der Bewegung. Auf dieser Basis macht er sich ein Bild, wie die vier Hufe im Idealfall aussehen sollten. Dabei ist jeder Pferdehuf verschieden und muss einzeln beurteilt werden, gleichzeitig aber im Zusammenhang mit den anderen Hufen gesehen werden. Auch jedes Pferdebein ist anders.
Während "nur" Ausschneiden in 15 Minuten erledigt ist, bedeutet eine sorgfältige Barhufpflege einen Arbeitsaufwand von 45-60 Minuten, am Anfang sogar länger, wenn gravierende Stellungsfehler durch frühere mangelnde Hufpflege ausgeglichen werden müssen. Die Option "nur" Ausschneiden in 15 Minuten könnte ich auch für 30 Sfr anbieten. Aber das ist nicht die Qualität, die ich als Barhufpflegerin liefern möchte. Daher nehme ich von diesen Discountpreisen Abstand und wünsche mir Kunden, die eine sorgfältig arbeitende Barhufpflegerin nicht nur zu schätzen wissen, sondern auch bereit sind einen angemessenen Preis dafür zu zahlen. Kannst ja mal die Suchmaschine bemühen mit den Schlagworten "Barhufpflege" und "Preise". Wirst Dich wundern, was dabei so herauskommt.
Hoffe das beantwortet Deine Frage
Lieben Gruss, Annika |
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