Ü B E R S I C H T |
Bonita |
Erstellt am: 04.11.2010 : 22:38:14 Uhr Hallo zusammen Angesicht der Tatsache dass sich in bigsunnshines Thread eine angespannte Diskussion ergeben hat, möchte ich euch hier ausserhalb des Threades fragen; was ist für euch eine "Zucht"? Was ist "seriös"? Was ist "Vermehrung"?
Also, bei mir sieht das so aus:
Zucht: Ein Züchter muss für mich Ahnung von Genetik, Farben, usw. des Tieres haben, darf nicht einfach willkürlich verpaaren. Eine "seriöse" Zucht achtet aber auch darauf, dass die Tiere nicht zu oft werfen, dass sie artgerecht gehalten werden, und dass die neuen Besitzer auch informiert sind. Züchter die ihre Tiere wie "Wegwerfartikel" behandeln, sind ganz bestimmt nicht seriös, egal wie viel ahnung sie von Genetik usw. haben.
Kenne einige, bei denen sind die Tiere einfach gut, solange sie junge kriegen können. Ist diese Zeit vorbei, werden sie weggegeben, abgeschoben oder total vernachlässigt... (gerade ein beispiel aus meiner Gegend, wird eine "ausgediente Hündin" für 50.- abgegeben, weil ganz bestimmt niemand mehr für sie zahlen würde... Ist jetzt glaube ich etwa 6 jahre alt, und war bis jetzt Zuchthündin... =()
Vermehrung: Ist für mich alles was nicht unter das ober Kapitel fällt. Also, einfach mal junge haben wollen, oder ohne jegliche Ahnung verpaaren, das alles geht für mich unter Vermehrung... (Unter anderem auch zucht für Zoohandlungen)
So, ich denke, dass ich hier gerade ein ziemlich heisses Thema anspreche, doch ich würde mich gerne mit euch austauschen, und ich bin immer offen für neue Ansichten.
Danke fürs lesen. |
D I E 50 L E T Z T E N A N T W O R T E N (Neue zuerst) |
Amidala |
Erstellt am: 02.05.2011 : 15:11:27 Uhr Unter seriöser Zucht verstehe ich wenn jemand mit dem nötigen Genetikgrundwissen gezielt und geplant eine Zucht betreibt. Ein seriöser Züchter verfolgt ein bestimmtes Ziel, ausgenommen natürlich damit Geld verdienen zu wollen, das ist mit seriöser Zucht nicht wirklich machbar. Dabei muss auf höchster Priorität die Gesundheit der Tiere stehen, das ist für mich oberstes Gebot bei seriöser Zucht.
Bei einem seriösen Züchter hört der Kontakt mit einem Abnehmer auch nicht durch die Abgabe des Tieres auf sondern geht weiter, man steht dem Abnehmer zur Seite wenn irgendwelche Probleme oder Fragen vorhanden sein sollten. ein seriöser Züchter übernimmt die Verantwortung über die Lebewesen die er züchtet.
Unter Vermehrung verstehe ich jemanden der ohne jegliches Grundwissen einfach Männlein und Weiblein zusammensetzt mit dem Ziel möglichst viel nachwuchs zu haben um diesen dann verkaufen zu können. Dabei wird oft nicht auf die Farbe oder gesundheit geachtet sondern einfach munter vermehrt.
Zitat: Eigentlich ist ja alles Vermehrung. Es gibt nur seriöses und unseriöses "Vermehren".
Das stimmt im Grunde schon auch. Denn ein Züchter "vermehrt" seine Tiere ja eigentlich auch, nur tut er dies halt eben wie gesagt geplant und gezielt mit den nötigen Kenntnissen.
Der einfachheit halber spricht man aber von seriöser Zucht oder von Vermehren. Vermehren ist einfach, aber richtig und seriös züchten bedingt dass man sich das nötige Wissen dazu aneignet und dies dann auch einsetzt damit man sein Ziel, gesündere und vitalere Tiere zu erhalten, auch erreichen kann. |
desi |
Erstellt am: 07.02.2011 : 14:09:19 Uhr Eigentlich ist ja alles Vermehrung. Es gibt nur seriöses und unseriöses "Vermehren". Zucht würde ich es nennen, wenn es seriös (also mit Zuchtprogramm, Genetikwissen etc.) ist.
Zudem ist es dem Normal-Züchter nicht möglich eine "richtige" Zucht zu haben. 99% sind Hobbyzüchter. Eine sogenannte Gewerbliche-Zucht ist es erst ab einer Gewissen anzahl Jungtiere/Würfe pro Jahr (genaue Zahlen weiss ich nicht auswendig) und das muss man dann auch ähnlich wie eine Firma anmelden. Wer also mit seiner Zucht keinen Gewinn macht (und das ist bei richtiger Haltung und Betreuung schier unmöglich) ist und bleibt Hobbyzüchter, das heisst aber noch lange nicht, dass es eine unseriöse Vermehrung ist.
Ob seriös oder nicht erkennt man dann daran, wie die Tiere gehalten werden, nach welchen Kriterien sie vermittelt werden, wie auskunft gegeben wird etc.
Liebe Grüsse |
Leela |
Erstellt am: 07.02.2011 : 12:19:50 Uhr Ganz genau! Es haben schon viele Menschen mit guten Absichten das Gegenteil bewirkt. Zur Zucht braucht es in erster Linie mal Fachwissen, den nötigen Platz und geeignete Zuchttiere. Natürlich auch die Freude am Tier aber das alleine reicht eben nicht. |
Enya |
Erstellt am: 07.02.2011 : 08:07:32 Uhr Zitat: Original erstellt von: sibisch
wenn es aus dem Herzen geschieht, ist es immer in Ordnung. ...
Das alleine reicht sicher nicht aus. Der VERSTAND darf dabei nicht ausgeblendet werden. Das Herz zeigt einem nämlich nicht auf, wie man es richtig macht. Das Herz blendet eher und aus lauter jöööööhhhhh kann schnell eine Katastrophe werden.
Für mich sind Papiere oder nicht auch nicht erstes Kriterium. Ein Züchter sollte sich mit dem Tier das er züchtet auseinander setzen, sich über die Aufzucht schlau machen und wenigstens ein paar Weiterbildungen besucht haben. Die ganze Züchterei hat schlussendlich nur mit Verstand zu tun, welche aber mit HERZBLUT betrieben werden darf. |
sibisch |
Erstellt am: 06.02.2011 : 21:36:59 Uhr Also meine Meinung:
"vermehrer" die anscheinend "keine ahnung" haben, werden sofort abgestäpfelt. Auch wenn man jetzt halt kein blödes Papier oder stammbaum "oooh wie edel". hat.
Hobbyzüchter, die von euch manchen als "vermehrer" abgestempelt werden, sorgen sich AUCH um die Tiere, jaaaa! Auch Sie! nicht nur die och so seriösen Züchter...
wie schon gesagt: wenn es aus dem Herzen geschieht, ist es immer in Ordnung. ... |
Jamaica |
Erstellt am: 14.12.2010 : 13:41:11 Uhr Ich finde, Tiere züchten sollte man nur wenn man in einem Verband ist (Mit Stammbaum). Es ist sicher süss, "nur einmal Junge" zu haben, aber in dieser Situation sollte man nicht nur an sich denken sondern an all die Tiere im Tierheim... Ausserdem brauchen junge Tiere viel Zuwendung. |
Leela |
Erstellt am: 11.11.2010 : 13:23:13 Uhr Ich würd mal sagen, wenn man gute Ergebnisse in der Zucht will, kommt man selber drauf ;-) Ein entspanntes Muttertier gibt mehr Milch und ist fiter und mit Wurfboxen bauen auch die unerfahrenen Häsinnen ihre Nester zuverlässig am richtigen Ort, hab so wirklich praktisch nie erfrorene Nestlinge und ich züchte auch im Winter :-) |
nara |
Erstellt am: 11.11.2010 : 12:18:33 Uhr Leela; Super genau so ist es in der Rassenzucht.
erhöte Sitzplätze sind bereits vom Tierschutz vorgeschlagen. Auch Wurfboxen werden empfohlen, jedoch dürfen diese nie zu klein sein.
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Bonita |
Erstellt am: 09.11.2010 : 12:34:43 Uhr Leela; Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung! Jetzt kapier ich das endlich richtig. Aber du schreibst du hättest in den Boxen "ein Wurfhäuschen und erhöhte Sitzplätze", und das habe ich noch nirgends gesehen. Finde es toll, dass deine Nins sich auch vor Ihren Jungen "in Sicherheit" bringen können. Daumen hoch! |
Leela |
Erstellt am: 09.11.2010 : 00:12:29 Uhr Ich kann schon verstehen, dass das auf den ersten Blick nicht so schön aussieht, wenn alle Kaninchen einzeln sitzen. Man stellt sich ja eher die grüne Wiese mit den friedlich hoppelnden Kaninchen vor, doch dieses Bild entspricht leider nicht der Realität, bzw. dem Leben in der Natur. In der Natur haben Kaninchen eine knallharte Rangordnung. Rangniedrigere Tiere sterben wesentlich früher und zwar nicht nur an Verletzungen durch Artgenossen, sondern auch an Infektionskrankheiten wie Kokzisiose, da sie praktisch im Dauerstress leben. Als Haustiere kann man in der Gruppenhaltung durch Kastration einiges von dieser Rivalität nehmen, denn der der grösste Teil davon ist hormonell bedingt. Auch bei meinen hormonell ausgelasteten Zuchthäsinnen funktioniert die Gruppenhaltung gut, weil sich wärend der Zuchtpause ihre Hormone sozusagen etwas im "Ruhemodus" befinden. Sobald sie dann wieder Jungtiere haben sollen, nehme ich sie zum Decken raus zum Rammler oder wenns grad passt den Rammler in die Gruppe. Nach 10 Tagen kann ich durch Abtasten feststellen ob sie tragen und dann kriegt jede Häsin eine Doppelbox mit Wurfhäuschen und erhöhten Sitzbrettern, damit sie den Jungtieren später auch ausweichen können. Ich züchte ja schon sehr lange und habe früher versch. Arten von Zucht in Gruppenhaltung ausprobiert aber es ist wirklich kaum umzusetzen. Sobald die Trächtigkeit fortgeschritten ist, werden Häsinnen ihren Geschlechtsgenossinnen gegenüber viel aggressiver. Kein Wunder, in Natur würde die Häsin für ihren Wurf eine 2m tiefe Setzröhre graben, die dann natürlich auch gegen alle anderen Kaninchen verteidigt würde. Gerade für rangniedrigere Häsinnen wäre das ein Riesenstress. In der Natur sorgt der Rammler in seinem "Zickenharem" noch etwas für Ruhe. In der Zucht kann man ihn aber nicht bei den Häsinnen lassen, weil es sonst viel zuviele Würfe gäbe. In der Natur folgt der Rammler der werfenden Häsin oft sogar in die Wurfhöhle und deckt sie sofort wieder. In der Zucht kommt sowas natürlich nicht in Frage. Somit müsste der Rammler immer in und aus der Gruppe raus, was wieder vermehrt Unruhe reinbringt. Ein sozialisierter Rammler in Gruppenhaltung kontrolliert nämlich den Urin der Häsinnen und deckt nur die Empfängnisbereiten (was sie unglücklicherweise zu oft sind). Kommt er hingegen immer wieder frisch in die Gruppe, ist er von den vielen Zibben so aufgedreht, dass er sie den ganzen Tag herumjagt. Kommt noch dazu, das man von Zucht natürlich nicht sprechen kann, wenn man nur einen Rammler als Erzeuger hat und evt. nicht mal genau weiss, welche Jungtiere zu welcher Mutter gehören...
Zucht in Gruppenhaltung wird daher heute nur in der Mastkaninchenhaltung praktiziert. Dort macht dann dann Gruppen von ca. 1.4 - 1.6 und hat dann natürlich auch dementsprechend viele Würfe. Die JT werden mit 4 W. abgesetzt und in Jungtiergruppen aufgezogen. Wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe (hab mal eine Studie dazu gelesen) kommt man dabei mit idealen Haltungsbedingungen (Platz, Jungtierschlupf, Rückzugsmöglichkeiten, usw.) auf "nur" 10% Tiere mit Verletzungen, davon 3% mit schweren Verletzungen....wie gut das jetzt ist muss jeder selber entscheiden aber Kaninchen sind halt wirklich nicht ohne und können recht rabiat sein.
Als Züchter habe ich natürlich auch immer wieder Anfragen von Leuten, die mit ihren Kaninchen Probleme haben. Oftmals sind es Probleme, weil Jungtiere gekauft aber man nicht richtig beraten wurde (und sich auch selber nicht informiert hat) bezüglich der Geschlechterzusammenstellung. Teilweise werden Geschlechter falsch bestimmt oder Rammler nicht oder nicht rechtzeitig kastriert. Da kann ich wirklich ein paar krasse Fälle berichten und es handelt sich dabei nicht um Tiere in zu kleinen Käfigen, sondern Haltung aus Freigehegen. Abgerissene Ohren gehören da noch zu den harmloseren Dingen, Rammler reissen sich auch die Hoden raus (und dann teilweise gleich die Bauchdenke auf), zerbissene Nasen, usw.
Dies soll keinesfalls ein Plädoyer für die Einzelhaltung werden, gut überlegt und richtig zusammengestellt können Kaninchen sehr gut als Gruppentiere in Haustierhaltung leben aber nicht um jeden Preis und nicht in der Zucht.
Sorry, dass es ein halber Roman wurde aber ich finde es schön Bonita, dass Du auch bereit bist was dazu zu lernen und dann erkläre ich meine Sicht der Dinge natürlich gerne |
Bonita |
Erstellt am: 08.11.2010 : 19:37:53 Uhr Leela; Klar du hast recht, ich kenne mich mit Kaninchenzucht nicht wirklich aus, das muss natürlich gesagt sein. Deshalb bin ich immer froh, wenn mir das jemand so toll erklärt. Danke dir dafür =D
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Torok |
Erstellt am: 08.11.2010 : 11:21:51 Uhr Zitat: Original erstellt von: lishka
Was mich extrem Ärgert sind Aussagen wie: "Meine Tochter wollte uuumbedingt Hundebaby's, darum haben wir unsere Hündin decken lasse.. "
Ich habe einfach zu oft gesehen wie solche "einmaligen" Sachen aus dem Ruder laufen, bei Hunden oder Katzen landen die Babys nachher im Tierheim weil es keine Abnehmer gab. Oder bei Nagern wurde zu spät oder nicht richtig nach Geschlecht getrennt, und hopps.. aus einmal, werden zwei, drei, vier Würfe und Massenhaft Baby's wo der Besitzer dann überfordert ist.
Da stimme ich Dir zu. Wenns ja dann unbedingt junge sein müssen, warum bietet man nicht einen Pflegeplatz an für junge Büsis? Oder man übernimmt ne mutter, die frisch geworfen hat, als pflegebüsi? Viele behaupten dann auch noch, dass ihr Büsi gesund sei...ja nur weil es noch nie was gehabt hat? was weitervererbt wird...steht wohl in den Sternen.
Klar, kann es auch kranke tiere in der Zucht geben. Nur werden da Tiere mit einem "fehler" (Epianfall,zinkmangel, schlechter fresser, nicht überzeugend vom wesen und und und) aus der zucht ausgeschlossen - so sollte es jedenfalls sein. (Qualzuchten ist dann wieder ein anderes Thema, da gehe ich jetzt nciht genauer drauf rein)
ich habe ja jetzt 3 Büsis - übrigens sind es kater und alle drei kastriert - und wenn sie mich verlassen,w erde ich wieder von irgendwo ein notfall büsi holen - wie es diese drei waren. |
Cappuccina |
Erstellt am: 08.11.2010 : 10:27:19 Uhr @lishka - du sprichst mir so was von aus der Seele, Danke!!
@ leela - Ja, wenn man den einen Wurf den man haben möchte, selber behalten möchte, den Platz dafür hat, das Geschlecht der Kleinen bestimmen kann oder es rechtzeitig bestimmen lässt, je nach Tierart kleine Buben frühkastrieren lässt und sich auch von anfang an klar darüber ist, dass es vielleicht nur Jungs werden und bereit ist, für alles was kommt und nötig ist, das Geld auch in die Hand zu nehmen - dann bin ich ebenfalls dafür, dass man auch mal selber einen Wurf hat. Aber zu 95% sieht die Realität nun mal leider ganz anders aus und die meisten Leute wissen schlicht und einfach nicht was sie tun. Sie sehen nur den Spass und das Vergnügen, die Spannung und die Freude. Und wenn es dann an die Pflichten ginge, ist alles zuviel und eh nicht nötig.
Gruss Cappuccina |
Leela |
Erstellt am: 08.11.2010 : 00:17:34 Uhr @Bonita: Ist nicht böse gemeint aber wie sehr kennst Du Dich mit der Zucht von Kaninchen aus? Hast Du da praktische Erfahrungen? Die Einzelhaltung ist aus meiner Sicht absolute Voraussetzung zur Zucht, wie soll das sonst funktionieren? Bei der Haustierhaltung bin ich auch absolut für Gruppenhaltung aber ich habe bisschen das Gefühl, Du hast keine Ahnung wie sich Kaninchen verhalten, wenn sie unkastriert sind und sich fortpflanzen. Da steckt ein enormes Aggressionspotenzial dahinter und die Versuche von Gruppenhaltung und Zucht die ich bisher gesehen habe grenzen für mich z. Teil schon an Tierquälerei!
@lishka: Hündin decken lassen, weil die Kinder so Freude haben, da kann ich Dir nur zustimmen. Hingegen das eigene Wellipäärchen mal brüten lassen, erst recht wenn man genug Platz hat die Jungvögis zu behalten, find ich jetzt legitim. Das durfte ich als Kind auch |
lishka |
Erstellt am: 07.11.2010 : 21:15:31 Uhr Die meisten Punkte die ich bei seriösen Züchtern sehen möchte wurden bereits gesagt.
Ich finde es noch wichtig, das ein Züchter klar Abgabebedingungen hat und sich auch an diese hält. Sich versichert das die Tiere in gute Hände kommen und in artgerechte Haltung. Es ist mir klar das es nie eine 100% Garantie gibt. Aber es soll viel wie möglich dafür tun.
Eben so sollten die Tiere gut und selbstverständlich argerecht Gehalten werden.
Falls der neue Besitzer die Tiere aus irgendeinen Grund nicht mehr Halten können, sollte die erste Anlaufstelle der Züchter sein, der im ideal Fall die Tiere zurück nimmt.
Und um die Diskussion noch ein bisschen anzuregen :
Ich stehe dazu, das ich in den wenigsten Fällen etwas davon Halte wenn irgendjemand mit dem "Wir möchten sogerne EINMAL Babys haben" Egal ob bei Hunden, Hasen oder Hamstern.
Was mich extrem Ärgert sind Aussagen wie: "Meine Tochter wollte uuumbedingt Hundebaby's, darum haben wir unsere Hündin decken lasse.. "
Ich habe einfach zu oft gesehen wie solche "einmaligen" Sachen aus dem Ruder laufen, bei Hunden oder Katzen landen die Babys nachher im Tierheim weil es keine Abnehmer gab. Oder bei Nagern wurde zu spät oder nicht richtig nach Geschlecht getrennt, und hopps.. aus einmal, werden zwei, drei, vier Würfe und Massenhaft Baby's wo der Besitzer dann überfordert ist. |
Bonita |
Erstellt am: 07.11.2010 : 17:47:25 Uhr Hallo zusammen Ich kann euch absolut zustimmen, wenns darum geht, dass Rassehunde oft überzüchtet sind, und Mischlinge robuster usw. Ich kenne viele Mischlingshunde, und seeehr viele Rassehunde, und ich muss sagen, es hat beides. Bei einem Mischling besteht halt wirklich immer die Gefahr, dass man schlecht einschätzen kann, wie der Hund später mal herauskommt. Und zwar körperlich sowie charakterlich. Somit kann ich zustimmen, dass viele Rassehunde gut für Hundeanfänger geeignet sind. Und klar, bin ich nicht der Meinung, dass auf der Erde nur noch reinrassiges sein soll, (was für eine Vorstellung ^^)denn das würde auch nirgends hinführen. Bei Pferde ist das halt etwa gleich wie bei Hunden mit den Mischungen. Man kauft sich dann theoretisch einfach ne wundertüte, wo man nicht weis was dabei rauskommt...
Türlich ist das bei Nagern und Kaninchen was ganz anderes. Gerade bei den Kaninchen, kommt es mir manchmal so vor, als wäre die Schweiz noch total "unterentwickelt" ich kenne wirklich KEINEN, aber auch gar keinen sogenannten Züchter, der seine Tiere nicht einzeln in Kisten hält. Ich weis schon, dass es auch Züchter mit Tieren in artgerechter Haltung gibt, aber das habe ich bis jetzt selten zu gesicht bekommen. Ich finde, dann leiden die Tiere doch auch darunter... |
purzel |
Erstellt am: 07.11.2010 : 09:14:46 Uhr Auch ein seriöser Züchter experimentiert einmal und nimmt eine vielleicht unübliche Verpaarung vor, um zu schauen, "was dabei herauskommt". Ohne Experimente hätte sich keine einzige Rasse entwickeln können. Aber wenn ein Züchter das tut, ist es wohl eher salonfähig. Züchten ist auch Experimentieren, aber was geschieht mit den vielen kuriosen und vielleicht gesundheitlich oder wesensmäsig beeinträchtigten "Produkten", wenn es dann nicht so rosig herauskommt? |
Darkylein |
Erstellt am: 06.11.2010 : 23:30:09 Uhr Für mich ist ein SERIÖSER Züchter : - Kennt sich aus mit Genetik und hat Erfahrung und weiss wo sich Hilfe holen - Hat reinrassige Tiere (Papier also) - Hat gute Zuchtziele - Interessiert sich für die zukünftigen Halter und steht auch nach dem Kauf beratend zur Seite - versucht seine kastrierten Liebhabertiere zu behalten oder gut zu vermitteln wenn es in der Gruppe nicht mehr funktioniert - ist mit Herzblut dabei - setzt sich auch kritisch mit derjenigen Rasse auseinander - hält sich an Regeln vom Verband (z.b. soviel Würfe) - unterbricht die Zucht wenn er merkt das es kaum Abnehmer gibt und behält die Jungtiere
Ein Vermehrer ist für mich jemand der m auf w hockt und mal sieht was dabei rauskommt, die Jungtiere noch als "reinrassig aber ohne Papiere" verkauft und noch Geld damit macht obwohl keins investiert wurde. Ganz ehrlich ich verstehe dieses "oh mal junge katzen, hunde whatever" haben nicht. Wieso kriegt man net selber laufend Babys wenn man sie so süss findet? Ja ganz ehrlich. Ist für n Tier auch anstrengend trächtig zu sein, jungtiere zu erziehen und sich von denen ablösen müssen. Und wenn man Pech hat kommen behinderte Tierchen oder kranke zur WElt weil man eben auf nix geachtet hat. Das ist für mich Egoismus pur, sorry ich kann sowas net verstehen. Das BESTE was man tun kann, wenn man junge Tierlein haben will, dann soll man doch bitteschön n trächtiges Tier vom Tierschutz übernehmen. Für mich kommen nur Tiere aus TH oder Züchter in frage, ist aber meine persönliche Einstellung. |
Minnie |
Erstellt am: 06.11.2010 : 13:50:07 Uhr Ja stimmt schon, ich sehe das ein bei den Hunden. Also, ich möchte auch keinen Hund, wo eine "bissige" Rasse (ich hoffe, ihr wisst was ich meine) drin ist. ZB eben Appenzeller. Nun ja, unser Hund ist ein Appenzeller x Spitzer Mischling, ein super Hund, aber einen Appenzeller ansonsten würde ich mir selber nie anschaffen, wurde von einem gebissen. Seitdem habe ich eigentlich mega Angst vor fremden Hunden. Unser Hund gehört ja eigentlich dem Schwiegervater, aber er wohnt bei uns auf dem Hof und deshalb gucken wir natürlich auch zu ihm. Wäre eine etwas zu lange und private Geschichte.
Auch bei den Pferden ist das nicht immer nur gut. Freiberger x Araber habe ich nun schon öfter gehört, dass diese Tiere recht schwierig zu händeln sind. Ich hatte wohl mit meiner Minnie einfach wirkliches Glück :) Es ist eine Mischlingsstute, und ein wirklich super Tier in allen Punkten. Deshalb habe ich mit ihr auch 2 Fohlen gezüchtet. Das zweite wohnt noch bei mir und wird, so hoffe ich, noch lange bei mir bleiben.
Aber wie sehr die Tiere mit entscheiden, was sie möchten, wurde mir heute wieder deutlich vor die Augen geführt. Musste den Kaninchen Bock erlösen. Dabei wollte ich ihn kastrieren lassen und ihn dann mit weiteren Tieren zusammen halten. Nun ist mein Vorhaben ausgeträumt, er hatte wohl andere Pläne....
Ich weiss nicht, wie sich in der Natur die Tiere verpaaren würden. Irgendwie passiert da solcher Mist nicht wie in Gefangenschaft. Und was schwach oder krank ist wird durch die Raubtiere getötet, so dass nur die stärksten und gesundesten überleben. Zum Glück können wir da etwas nachhelfen, so dass auch ein schwächeres Tier die Chance zum Überleben hat. Nur eben, irgendwo hat alles seine Grenzen, wiederum meine Meinung. |
Inyuk |
Erstellt am: 06.11.2010 : 13:37:16 Uhr Ja Minni man sollte sicher vermehrt auf die Gesundheit, Gebäude und -charackter achten als auf das aussehen oder den Papieren. Aber oftmals ist ein Mischling ( ich meine jetzt vorallem bei den Hunden) schwieriger zu handhaben, vorallem für Anfänger / Ersthalter, als die jeweilige reine rasse. ( z. B Bordercolli oder aussie). Viele mischungen sind reine Wundertüten, gut wenn man damit umgehen kann ist es ja einem egal. Aber für eine Familie die zum ersten mal einen Hund hat ist es oft nicht machbar. Sie können es nicht richtig einschätzen auf was sie sich da einlassen. Ich habe überhaupt nichts gegen mischlinge,habe ja selber welche.
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Minnie |
Erstellt am: 06.11.2010 : 13:29:03 Uhr Ja stimmt Inyuk, für den Käufer gibt es da vielleicht eine gewisse Sicherheit.
Wäre es aber nicht sinnvoller, Tiere zu züchten, die gesund sind, statt so sehr auf äussere Wünsche Rücksicht zu nehmen? Ich meine damit nicht die Gesundheit, sodern Grösse, Farbe oder eben auch die Rasse. |
dotibo |
Erstellt am: 06.11.2010 : 12:51:59 Uhr Wie recht ihr habt. Hatte mal ein Stammbaumhund mit einem Zahnfehler. Trotzdem durfte ich ihn nicht Kastrieren lassen um ihn in Reserve zu Halten falls es zuwenig Zuchtrüden gehabt hätte. Zum Glück war das nicht der Fall, da ich dagegen gewesen wäre eine Vererbbare "Krankheit" weitergeben zu müssen. |
Inyuk |
Erstellt am: 06.11.2010 : 12:42:36 Uhr Zitat: Original erstellt von: Minnie
Nur, damit sich die Verkaufschancen erhöhen? Diese hängen wohl kaum davon ab, oder?
Nein die Verkaufschance erhöht sich nicht, nur weil man in einem Verband angschlossen ist und das Tier dadurch Papiere hat. Es gibt lediglich dem Käufer eine gewisse sicherheit, das gewisse regeln eingehalten werden. Auch dass das Tier dem Rassespezifischen Charackter entspricht und der Käufer sich dessen auch bewusst sein sollte. Fehler oder Krankheiten können bei einem Rassetier mit Verband anschluss genauso auftreten wie bei einem Mischling. |
Minnie |
Erstellt am: 06.11.2010 : 12:32:43 Uhr Purzel, ich finde das mega schön geschrieben.
Die Tiere würden sich in der freien Wildbahn sicher anders vermehren, aber vermehren würden sie sich auch, das gehört ebenso zur Natur wie das Sterben.
Aber, auch ich bin der Meinung, dass ein Stammbaum überhaupt keine Rolle spielt und es den Tieren so was von egal ist, woher sie stammen. Das mit dem Impfen, entwurmen und Chipen ist für mich nach wie vor ein Dorn im Auge. Was für einer Tortour wir da unsere Tiere unterziehen. Zwar im guten Glauben, aber gewiss nicht zum Wohle der Tiere. Aber, na ja, dieser Meinung weiss ich, schliesst sich hier kaum jemand an.
Es ist in der Tat so, dass man, wenn man in einem Verband angeschlossen ist, die Auflagen einhalten muss. Das sehe ich mit meinem Shety so für die Zucht. Und das ärgert mich. Und doch tue ich es, ja, weshalb eigentlich? Nur, damit sich die Verkaufschancen erhöhen? Diese hängen wohl kaum davon ab, oder? Muss mir das überlegen, ob ich das in Zukunft noch so machen will mit dem Verband. |
purzel |
Erstellt am: 05.11.2010 : 23:49:48 Uhr Züchten ist grundsätzlich eine menschliche Erfindung. Kein Tier und keine Pflanze würde sich in der freien Natur "selber züchten", sondern sich einfach den ändernden Umweltbedingungen anpassen, wie die Evolution uns zeigt. Züchten hatte und hat den Sinn und Zweck,dem Menschen einen Nutzen zu bringen. Die meisten vom Menschen angestrebten Zuchtziele entsprechen wohl kaum dem Evolutionsprozess. Was früher über Generationen hinweg an Merkmalen und Eigenschaften herausgezüchtet wurde, geschieht heute oft im Labor. Gentechnisch verändertes, gegen gewisse Schädlinge resistentes Getreide oder auch die Krebsmaus sind Beispiele dafür. Aus diesem Blickwinkel stellt sich die Frage, was "seriöse" Zucht ist, und auch wer was und womit "züchten" soll/darf, nochmals etwas anders. Aber wie man es auch drehen will: Der Mensch greift mit der Zucht immer in den natürlichen Evolutionsprozess ein. Wie weit er dabei gehen soll...? Darüber streiten sich bekanntlich die Gemüter.
Ein Züchter, der ein Zuchtziel vor Augen hat, kommt nicht darum herum, sich mit genetischen und gesundheitlichen Fragen auseinanderzusetzen. Einem Zuchtverband angeschlossen muss er auch gewisse Auflagen erfüllen. Aber ist das die Definition von "seriös"? Ist jemand, der bewusst deformierte Kreaturen herauszüchtet, aber brav alle Impfungen und Entwurmungen durchführt, Chip einpflanzt und die Jungtiere mit Stammbaum an liebevolle Plätze verkauft, seriös? Zuchtziele sind Ideen von Menschen und nicht einfach besser als der Zufall der Natur! Und das soll dann nicht "vermehren" sein?
Der Begriff "züchten" scheint für viele ein positiver Begriff zu sein, während "vermehren" vorwiegend Negatives assoziiert. Ich finde es legitim, dass man den Wunsch hat, selber einmal Jungtiere aufzuziehen. Und dies auch mit einem "Nicht-Rasse-Tier". Daran sehe ich nichts Verwerfliches. Es einfach als verantwortungslos abzutun, dünkt mich vermessen. Aber man soll es bewusst tun und sich über die Konsequenzen îm Klaren sein. Den Tieren selber ist es doch wurst, ob sie gezüchtet worden sind oder vermehrt, ob sie einen Stammbaum haben oder nicht. In der freien Natur würden sie es sicher anders tun als in einer Zuchtstätte.
Ich weiss auch, dass viele Tierheime voller Katzen und Hunde aus den Fugen geraten, das ist sicher ein Problem. Aber wer nur die sogenannten Vermehrer verurteilt und nicht gleichzeitig auch alle diejenigen ins Gebet nimmt, die unbedingt ein Rassetier möchten und damit einem Tierheimtier den Platz wegnehmen,finde ich inkonsequent. Oder sollte auf unserer Erde nur noch Reinrassiges herumkreuchen und -fleuchen? Oje, da graut mir.... |
Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 23:19:40 Uhr Dann sind wir uns ja einig
Gute Nacht allerseits! |
Bonita |
Erstellt am: 05.11.2010 : 23:14:46 Uhr Klar, im eigentlichen hat das nichts mit dem Beruf zu tun. Also, wie schon gesagt, ich habe absolut nichts gegen bauern, ich will hier auch niemanden an den Pranger stellen. Minnie, ich verstehe dich sehr gut, ich bin mir sicher, dass der Beruf Landwirt schwierig ist. Ich wollte damit nicht sagen, dass Bauern an allem Schuld sind. Es war mehr auf einige Negative Beispiele bezogen, die einfach anders sind. Ich kenne sehr viele Bauern, die ich für ihren Elan bewundere, und gegen die ich absolut nichts schlechtes sagen kann. Natürlich sind auch viele Privatpersonen schlimm. Sogar viel schlimmer. Nur, das Katzenproblem findet man selten bei Privaten leuten. Das heisst natürlich nicht, das private besser mit ihren Tieren umgehen, nicht im geringsten. Das mit den Rottweilern deines Nachbarn, läuft dann auch wieder auf ein anderes Ende hinaus. Dann sind nämlich wieder die doofen achso bösen Kampfhunde schuld. Ich bekomme hier in meiner gegend, viel mit, was so auf den Höfen passiert, und ich kann wirklich gegen die meisten nichts negatives sagen, und habe auch absolut nichts dagegen, wenn man sich irgendwie noch was dazuverdienen muss. Solange man dabei nicht gegen das wohle des Tieres handelt.
Leela, zum verallgemeinern; ich habe ja gesagt, das sind einige schwarze Schafe, unter vielen positiven Beispielen.
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Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 23:03:09 Uhr Das sind übrigens die Kühe "unseres Bauern". Sind praktisch täglich auf der Weide, ansonsten haben sie einen Laufstall mit Innen- und Aussenbereich. Und ja, es sind Hochleistungsmilchkühe, also Nutztiere. Deswegen werden sie trotzdem gehegt und gepflegt und haben wohl defintiv die bessere medizinische Betreuung als der Bauer. Ich habe kein schlechtes Gewissen, diese Tiere zu "nutzen", sie führen doch ein sinnvolles Leben aus meiner Sicht und machen auf mich einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck.
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Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 22:51:43 Uhr @Bonita/Bauern: Das sind sicher negative Beispiele, haben meiner Meinung nach aber nichts mit dem Beruf Landwirt zu tun. Solche Dinge gibts leider sehr oft gerade in normalen Privathaushalten...
Zu den Katzen: Auch hier kann man nicht alles verallgemeinern. Wir haben hier im Dorf ein Quartier, in dem es immer wilde Katzen hat, seit meiner Kindheit. Zwischendurch wurden sie mal wieder vom Wildhüter eingefangen aber irgend ein schlauer Nachbar hat immer wieder eine unkastrierte Katze angeschafft, es gab süsse Junge die alle fütterten, bis es wieder viel zuviele waren, usw. Seit einigen Jahren geht gar nichts mehr, denn jetzt wäre der Tierschutz zuständig, die machen aber nichts anderes als 1x im Frühling ein paar Jungtiere einzufangen
Im Gegensatz dazu lebe ich auf einem Bauernhof (wir bauern nicht selber, sondern sind dort Mieter) und hier lebt gerade mal 1 kastrierter Kater. Er vertreibt streundende Katzen sofort, sonst wären hier sicher auch schon x heimatlose Büsis zugelaufen. Könnte man dann vom Bauern verlangen, die laufend zu kastrieren? Er hat sie ja nicht angeschafft...
Auch da gibt es sicher viele negative Beispiele, will damit nur sagen, nicht jeder Bauer kann was dafür, wenns bei ihm halbwilde Katzen auf dem Hof hat und für eine Horde wilder Katzen brauchts auch nicht zwangsläufig einen Bauernhof
Zur Patella: Ein Tier das keine Patella hat, könnte gar nicht laufen, Patella ist der lateinische Name für Kniescheibe und die braucht es also schon Ich nehme mal an, Ihr meint eine Erkrankung der Patella, z. B. Patella Luxation |
Minnie |
Erstellt am: 05.11.2010 : 22:45:01 Uhr Ja Inyuk, das werde ich, oh ja. Nur, es geht mir hier nicht um unsere Konsequenzen und für meinen Bock, wie du es so schön nennst, werde ich gerade stehen, kannst du das für deine auch? Dein Pony ging stocklahm, immer, und du hast nichts dagegen unternommen. Hast es auf die Zucht drauf ankommen lassen, obschon er zur Körung rausgeflogen ist. Und du schreibst in deinem ersten Beitrag, die Tiere röntgen lassen bevor züchten. Das meinte ich damit. Wieso schreibst du solche Sachen, wenn du es selbst nicht tust? Schreibe doch einfach die Wahrheit. Du hast auch keine Mühe, Gitzi zu züchten und sie schlachten zu lassen, aber die Bauern sollten lieber nicht zu viele Kälber züchten oder habe ich das falsch verstanden?
Bonita, dann wohnst du auch in meiner Umgebung, denn Inyuk und ich wohnen ebenfalls sehr nahe beieinander. Bonita, du darfst in dem Fall, wenn du so nahe bist, sehr gerne mal unseren Hof besuchen kommen, ich würde dich gerne einladen.
Ich weiss, dass auf den Bauernhöfen nicht immer nur Gutes geschieht, wenn man das denn so beurteilen darf. Was auf den Bauernhöfen geschieht, ist ja immer auch für alle ersichtlich. Nicht so bei Privatpersonen. Ich hatte mal einen Nachbarn, der hat seine Rottweiler Hunde mit Blut vom Metzger abgerichtet, bis er sie überhaupt nicht mehr kontrollieren konnte. War kein Bauer, war eine schweinerei, aber niemand hat den Mund darüber zerrissen. Wisst ihr, was ich damit sagen will? Wisst ihr, wie schwierig es ist, als Bauer ständig im Überlebenskampf zu stehen? Möchtet ihr tauschen? Würdet ihr alles viel besser machen? Hättet ihr das Geld dazu? Ich glaube, würdet ihr in dieser Situation stecken, jeden Rappen umdrehen zu müssen und dann noch mehr bezahlen, als ohnehin nicht drin liegt, würdet ihr eure Prioriäten vielleicht auch anders setzen.
Es sind nicht immer einfach nur die Bauern an allem schuld, das wollte ich grundsätzlich nur sagen. Auch private Personen gucken nicht immer nur zum Wohle der Tiere, und gerade diese sind es oft, die dann anderen, die sich die grösste Mühe geben, alles richtig zu machen, das Leben schwer machen. Es wird nicht gefragt, hast du ein Problem, hast du das vielleicht noch nicht erkannt, könnte es das sein oder was auch immer. Nein, der Mensch verurteilt und rächt.
Für mich bleibt ein guter Züchter nach wie vor einer, der die Zucht mit dem Herzen begeht und die Tiere artgerecht, soweit dies möglich ist, hält. Auch gehört für mich zu einem guten Züchter dazu, dass er mit offensichtlich nicht zuchtfähigen Tieren die Zucht lässt, auch wenn er sich Nachwuchs wünscht, für sein Ego. Ob dies nun für die Zucht für sich selber, für die Schlachtung oder zum Verkauf an andere Tierhalter geschieht, spielt für mich persönlich keine Rolle. Schlussendlich ist es schön, wenn alle Menschen endlich den Wert der Natur und Tiere Wert schätzen lernten, dann gäbe es vermutlich solche Diskussionen nicht mehr. |
Inyuk |
Erstellt am: 05.11.2010 : 21:03:05 Uhr Zitat: Original erstellt von: Minnie
Inyuk: du Hähne auf deinen Gnadenhof aufgenommen hast, weil es dafür Geld gibt, du einen Hengst, der Patella hat,
und auch ich bin sicherlich nicht perfekt.
Erstens habe ich die Hähne nicht wegen dem Geld aufgenommen, sondern die bezahlen mir etwas ans Futter dafür das der Lebensplatz gesichert ist und die bezahlung kam von den Beistzern und nicht von mir.
Zweitens hatte mein Pony KEINE Patella.
Drittens hör auf unsere differenzen bei jeder gelegnehit breit zu treten. Du hast einen riesen Bock geschossen und musst jetzt die kosequenzen tragen. |
Bonita |
Erstellt am: 05.11.2010 : 20:16:59 Uhr Also ich habe überhaupt nichts gegen Bauern, Minnie. Aber, manchmal wird es eben gerade auf Bauernhöfen mit der Vermehrung übertrieben. Zwei Beispiele: Meine eine Nachbarin hat sich gerade zwei junge Hunde gekauft. Einen Setter x Hoawart x Labrador, und eine Labrador x Setter Hündin. Beides Welpen, sehr jung und ziemlich ungestüm. Sie wollte mit den beiden "züchten", und die Hündin sollte so schnell als möglich Junge bekommen. Die jungen wären ja dann so süss, und bla bla bla. In den ersten paar wochen mit den beiden Welpen, ging ja alles glatt, doch schon schnell war sie überfordert mit den beiden. Schliesslich gab sie den Rüden wieder weg, nach knapp einem Monat. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie das rausgekommen wäre, hätte sie plötzlich zu den beiden onehin schon recht charakterstarken Hunden (Hoawart) noch zusätzlich viele kleine Welpen.
Andere Nachbarn von mir haben sehr viele Katzen. Die vermehren sich natürlich total selbstständig, und total unkontrolliert. Ständig haben wir hier kranke Katzen ums Haus, weil sie dort weder behandelt noch kastriert oder sonst was werden. Und das mit den Katzen geht auf vielen Bauernhöfen so. Dazu kann ich noch sagen, in unserer Gegend (Inyuk, du und Ich wir wohnen ja so in etwa in der gleichen Gegend) sterben jährlich sehr viele Katzen an Leukose (Katzenseuche, Katzenaids) und das hängt indirekt stark mit den Zuständen auf einigen bauernhöfen zusammen. Ich war beim TA im praktikum, und ich muss sagen, ich habe die kuriosesten dinge gesehen, und Gehört...
Das sind natürlich die "schwarzen Schafe" unter den Bauern, denn ich könnte genauso viel Gute wie schlechte Beispiele aufzählen. |
Minnie |
Erstellt am: 05.11.2010 : 19:59:58 Uhr Inyuk: Ich staune, wie sehr du hier schreibst, dass man Tiere nicht zu oft Junge haben lassen sollte, auch Nutztiere nicht, resp. dass ihnen ein jährliches Kalb schadet, wenn ich es richtig verstanden habe. Dann darf ich erwähnen, dass ich deine Tierhaltung nicht als Tierschutzgerecht empfinde, du Hähne auf deinen Gnadenhof aufgenommen hast, weil es dafür Geld gibt, du einen Hengst, der Patella hat, mit einer Stute hast laufen lassen auf gut Glück usw.... Weisst du, wenn vor der eigenen Haustüre alles im reinen ist, habe ich keine Probleme mit solchen Aussagen. Aber ich hatte noch nicht oft das GEfühl, dass das Wohl der Tiere im Vordergrund stand.
Ich erwähne dies, weil nicht alle, die grosse Töne spuken, es dann eben auch so vorbildlich machen, wie andere es sich vorstellen. Da ist Inyuk sicher nicht die einzige, und auch ich bin sicherlich nicht perfekt.
Leele, ich persönlich kann mich sehr deiner Einstellung anschliessen, aber auch dich Bonita verstehe ich sehr gut.
Dass die Tierheime wegen wilden Züchtern ihre Tiere nicht los werden und deshalb wiederum unschuldige Tiere sterben, das finde ich schon sehr erniedrigend, diese Aussage, denn das stimmt so überhaupt nicht. Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Auch da geht's um's Geld. Ich wollte mal einen Hund aufnehmen, doch der Betreuer hat da nur gelacht und gesagt, unter 250.00 Fr. geht überhaupt kein Hund raus. Ich hatte ja keine Ahnung was sowas kostet.
Als privater Züchter kann ich mit dem Preis spielen. Wenn ich ein Tier züchte oder aufnehme und es platziere steht bei mir der Platz immer im Vordergrund. Da habe ich schon auf viele Franken verzichtet. Das ist sicher ein wesentlicher Unterschied.
Dann finde ich es ebenfalls schade, wie wieder über die Bauern hergezogen wird. Wenn es euch nicht passt, wie wir Bauern produzieren, dann ändert was an euerem Verzehr von Lebensmitteln. Gebt nicht aus Bequemlichkeit die Bauern schuld, dass es den Tieren schlecht geht, es sind ebenso die Konsumenten, die ihren Teil dazu beitragen. Ich lade alle herzlich ein, mind, einmal einen Monat meinen Platz einzunehmen, ums' überleben und um Ungerechtigkeiten zu kämpfen. Als BAuer darf man sich keine Fehler erlauben, nein, man wird gleich vors Gericht geschleppt. Wenn ich bedenke, wieviele private Personen die Tiere wirklich grausam und einsam halten, und das akzeptiert man einfach so, da gibt's selten so ein Drama drum rum wie wenn einem als Bauer was passiert.
Und wenn mein Bauers Hund Junge kriegt, ich diese platzieren könnte, würde auch ich ein paar Franken verlangen. Das hat überhaupt nichts mit ein paar Fränkli mehr verdienen zu tun. Nein, jedes Tier hat seinen Wert, weshalb auch nicht diese Welpen? Weshalb darf denn nur ein Züchter das Recht haben, viel Geld für die Tiere zu nehmen? Weil sie besser sind?
Wir haben einen super Mischlingshund, ich wollte niemals einen anderen, teuren Rassehund, denn ich weiss, was ich an unserem Habe. Diese Erfahrung machte ich ebenfalls bei den Pony's / Pferden. Mit allem, was gemischt ist, machte ich noch immer die besten Erfahrungen.
Aber das Unikat Mensch möchte immer alles kontrollieren und perfekt machen. Ich glaube, die Natur interessiert es nicht, wer sich mit wem verpaart (natürlich von der gleichen Tiergattung), da ist's einfach der Fortpflanzungstrieb, meinte ich.
Na ja, wie auch immer, es ist je meine Meinung zu diese Thema, und das ist eben wieder eine von vielen. |
Bonita |
Erstellt am: 05.11.2010 : 19:38:47 Uhr hey, die Disskussion hat sich ja echt entwickelt ^^
Ich finde eure Ansichten zu dem Thema echt interessant, auch wenn die Meinungen weit auseinander gehen.
Minnie; Das mit dem "hauptsache man tut es mit herz" ist ja gut und recht, doch für mich reicht das noch lange nicht. Ein Kleines Kind, das zwei Meerschweinchen auf engstem Raum hält, und ständig vermehrt, da könnte man doch sicher nicht sagen, dass es seine Tiere nicht liebt, und alles mit vollem Herz tut. Doch für die Tiere ist das ganz bestimmt schlecht, und das Kind weis es halt nicht besser. Nur um mal ein beispiel zu nennen.
Leela; Habe mir jetzt gerade deine Ansichten zum Tierheim angesehen, und ich muss sagen, das ist eigentlich wahr. Doch trotzdem würde ich auch aus dem grund nicht züchten wollen.
Und die Sache mit den Abnehmern kommt schwer auf die Tierart draufan. Während man Hunde, wohl im Moment ziemlich gut abgeben kann, steht das bei anderen Tieren ziemlich anders. Eine Freundin von mir, die vor etwa einem halben jahr einen Wurf junge Hamster hatte, wurde die meissten davon nicht los. |
Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 19:16:42 Uhr Nein 1:1 übertragen kann man es sicherlich nicht. Ich mache mit meinen Häsinnen sicher auch keine 6 Würfe im Jahr oder lasse sie unmittelbar nach der Geburt wieder decken, wie es in der Natur geschähe. Das ist ja auch nicht nötig, schliesslich stehen sie nicht im unmittelbaren Überlebenskampf
Ich wollte nur rüberbringen, dass ich weder "profitgierig" bin noch meine Tiere "ausbeute", nur weil ich züchte. Regelmässiger Nachwuchs hat übrigens für die Kanins noch einen weiteren Vorteil. Wärend der Zuchtpause leben meine Häsinnen friedlich zusammen, da hormonell ausgelastet, das ist normalerweise bei reinen Häsinnengruppen sehr schwierig.
Ist jedenfalls eine interessante Diskussion, auch wenn wir nicht ganz auf einen Nenner kommen |
Inyuk |
Erstellt am: 05.11.2010 : 19:04:02 Uhr Danek Leela habe wieder mal was dazu gelernt.
Ok,ich verstehe was du meinst. Wir haben verschieden ansichten und werden es auch weiterhin haben. Noch was zum Nutztier, auch einer Kuh oder Ziege schadet es wenn sie jährilch gedeckt wird UND bis zum letzten möglichen Tag Milch gebe muss. Ich bin der meinung wenn man schon Tiere in Gefangenschaft hält und sie Nutzt/ Züchtet sollte man sie nicht gerade ausbeuten. Denn eine wild lebende Kuh hat zwar jährlich ein Kalb, jedoch gibt sie nicht zusätzlich 320 Tage Milch im jahr, da ist normalerweise nach ca. 180 Tagen schluss. Eine gezüchtete Milchkuh hat wenig mit einem wild Lebendem Verwanten gemein. Nur schon die Milchleistung wurde durch die Zucht erhöt, was wiederum einen höheren Energiebedarf bedeutet als in der Wildform. Ich finde das kann man nicht so einfach vergleichen. Und nur "weil es von der natur so vorgesehen" ist finde ich nicht das man es auch in Gefangenschaft so machen sollte. Denn die Tiere, welche in der Obhut des Menschen Geboren werden haben eine grössere / sicherere überlebenschanche als ein wild lebendes Tier. Und nur weil es der Arterhaltung eines Wildlebendes Beutetieres entsprich mehrmals im Jahr zu werfen, heisst es noch lange nicht das es auch in gefangenschaft gemacht werden muss.
So Du wirst zwar immer noch eine ander Meinung haben wie ich, ist aber auch egal. Es muss ja nicht jeder der gleichen Meinung sein wie ich. |
Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 18:55:05 Uhr Nur kurz als Anmerkung, 50 kg Milch geben nur die besten Kühe direkt nach dem Kalben aber auch bei denen nimmt die Milchmenge wieder ab, bis sie 2 Mt. vor dem nächsten Kalben dann gar keine Milch mehr geben. Und das Zuchtziel ist auf jeden Fall langlebige Kühe zu haben, schliesslich ist die Aufzucht ja auch ein Kostenfaktor. Aber es ist schon so, bald 6.9 mia Menschen können nunmal nicht mehr von handgemolkenen Kühen und Gemüse aus dem Garten ernährt werden... |
Admin |
Erstellt am: 05.11.2010 : 18:46:51 Uhr Zitat: Original erstellt von: Minnie ... wenn es aus dem Herzen geschieht, ist es immer in Ordnung. ...
Ja, wie heisst es doch: [Zitat Walter Raleigh: «Wenn das Herz am rechten Fleck ist, spielt es keine Rolle, wo der Kopf ist.»]
Zitat: Original erstellt von: Minnie ... aber ob es richtig ist, Tiere in der Gefangenschaft zu halten, weiss ich immer noch nicht.
Interessanter Gedanke... insbesondere wenn man die «moderne Nutztierhaltung» betrachtet... z.B. bei (Hochleistungs)Kühen (ca. 50 kg Milch pro Tag...) - nur noch wenige Laktationen und dann werden die Kühe «ausgemustert»... naja, ist ja durchaus nachvollziehbar, da Nutztiere (fast) nur noch als «Produktionsfaktor» gesehen werden... |
Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 18:02:23 Uhr Sie gehören zur Gattung der Hasentiere (Lagomorpha), da sie im Gegensatz zu den Nagetieren (Rodentia) im Oberkiefer beidseitig zwei hintereinander stehende Schneidezähne haben.
Also bei mir ist es so. Ich züchte schon seit etwa 17 Jahren Kaninchen und verfolge mit ihnen auch eigene Zuchtziele. Es ist einerseits ein wirklich schönes Hobby aber auch sehr zeitaufwändig. Ich habe auch aus dem Ausland Kaninchen aufwändig und kostspielig importiert und über viele Generationen gezüchtet und selektiert, um mein Zuchtziel zu erreichen. Meine Zuchttiere sind für mich wertvoll und ich möchte sie bestimmt nicht "verheizen". Daher haben meine Häsinnen so viele Würfe, wie ich es für ihre Gesundheit als richtig erachte und da komme ich ahlt auf eine andere Anzahl als alle 2-3 Jahre
Deine Überlegungen verstehe ich schon aber es ist für mich "weder Fisch noch Vogel" (nicht böse gemeint). Ob man ein Tier in Gefangenschaft halten und züchten darf, ist sicher Ansichtsache und muss jeder für sich entscheiden. Aber entweder ist man der Meinung, das man dies ohne schlechtes Gewissen tun kann, so lange das Tier ein einigermassen artgerechtes Leben führen darf und der Züchter das nötige Fachwissen hat. Dann kann man den Tier auch so viel Nachwuchs zumuten, wie es seiner Gesundheit nicht schadet (einer Kuh schadet es z. B. keineswegs jedes Jahr ein Kalb zu haben, so ist es von der Natur vorgesehen). Oder man entscheidet sich dagegen, verzichtet auf Haustiere und lebt vegan. Denn sind wir mal ehrlich, ein Kaninchen ist immer ein Nutztier. Ob wir nun sein Fleisch nutzen oder es als Haustier/Hobby/Gspändli nutzen, ohne Grund hält niemand Kaninchen. |
Inyuk |
Erstellt am: 05.11.2010 : 17:39:12 Uhr Kaninachen sind keine Nager?? Was sind sie dann ( ich weiss es im fall wirklich nicht darum frag ich so blöd).
Ok, ein Hängebauchschwein oder Zwergschwein ist etwas anderes als ein "rosafuttersäuli" ( Edelschwein). Aber ich will ja nicht kelinlich sein. Auch mir geht der Tierschutz oftmals zuweit, andereseitz könnte er nicht weit genug gehen. Da bin ich in einer zwickmühle. Aber ich verstehe was Du meinst, dennoch bin ich der meinung das es zuviele Wurf gibt und dass es da ein umdenken geben muss. Wenn man seine Mäuse oder Meerschweinchen als Futtertiere Verkaufen möchte wird man fast erhängt, auf der anderen seite platzen die jungtiere aus allen nähren und man gibt sie ins Tierheim weil sie niemand will. Es hat in jerder Tiergattung zu viele jungtiere bei den einen fällt es mehr auf bei den anderen weniger. Entwerder man betrachtet die Tiere als ware und Futterquelle und macht so weiter oder man fängt an jedes Tier als achtens- und ehrenswert zu sehen ( ja auch die armen Schweine und Kälber in der Tiefkühltruhe) und reduziert den Nachwuchs um einiges. Das es für einen Bauer, der von der milch lebt, nicht Wirtschaftlich ist eine Kuh nur alle 2 Jahre zu decken leutet mir ein. Aber solange dem bauer, für sein eigenes überleben, nichts anderes übrig bleibt als die Tiere "aus zu nutzen" wird sich auch dort nichts ändern. Auch da müsste ein umdenken unsererseitz statt finden. |
Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 17:11:11 Uhr Also erstmal sind Kaninchen keine Nager. Zweitens hat das nichts mit Profitdenken zu tun, sondern mit dem Wohl des Tieres. Ein Kaninchen ist nicht dafür gemacht, nur lle 2-3 Jahre einen Wurf zu haben. Eine Häsin sollte das erste Mal mit 6-12 Mt. gedeckt werden, je nach Rasse. Eine 2 jährige Häsin würde ich schon gar nicht mehr decken lassen, wenn sie vorher noch nie Junge hatte, das wäre zu gefährlich. Man kann sich das wie einen Motor vorstellen, der immer laufen sollte. Steht er lange still, verfetten die Eierstöcke, die Folge sind 1er oder 2er Würfe, bei denen die Jungtiere durch ihre überproportionale Grösse dann oftmals bei der Geburt ersticken.
Und wenn Nager nur alle 2-3 Jahre einen Wurf hätten, würden wohl viele ihren ersten Nachwuchs gar nicht mehr erleben ;-)))
Zu den Tierheimtieren, das ist für mich kein Argument, sorry. 1. Nehme ich ohnehin jedes von mir gezüchtete Tier im Notfall wieder zurück. 2. Gibt es aus meiner Sicht keine "Not-Kaninchen", ect. Warum? Weil jedes Tierheim tonnenweise Fleisch für seine Hunde und Katzen einkauft, sicherlich auch mit Kaninchenfleisch ;-) Das ist doch eine Doppelmoral, für die lieben Farbmäuschen händeringend Plätzchen zu suchen und gleichzeitig Tiefkühlmäuse für die Schlangen & Co. zu kaufen :-/ Viele Tierheime haben Gehege mit Ziegen, Hängebauchschweinen, usw. Warum hat das Schweinchen aus der Dose weniger Lebensrecht, mir leuchtet das nicht ein...
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Inyuk |
Erstellt am: 05.11.2010 : 16:36:50 Uhr leela genau mit diesem "provitdenken" habe ich mühe. Ein Kaninchen 2 - 3 mal im Jahr zu decken NUR damit es grössere Würfe hat und weniger probleme hat beim aufnehmen, das die Organe verfetten bei nicht belegung höre ich zum ersten mal, ich weiss es aber nicht besser und lerne gerne dazu.
Ich finde gerade bei Nagern, welche "in der Natur" bis zu 6 Würfe im Jahr haben, sollte sich etwas zurück halten. Es gibt so viele schlecht gehaltene und gezüchtetet Nager ( nicht nur Kaninchen auch Meerschweinchen, Ratten ect..) und ein viel zu grosses angebot von solchen " ach nur einam einen Wurf weils sooo schön ist" Züchtern. Da sollte man sich als seriöser und verantwortungbewuster Züchter zurück halten und weniger, viel weniger Würfe pro Tier haben.
Wie Bonita schon mal sagte, jedes "gezüchtete" Tier ( egal ob in seriöser Zucht oder wilder Vermehrung) nimmt einem Tierheimtier den platz weg. Und nicht nur wegen Hunde und Katzen sind die Tierheime überfüllt, es gibt auch viel zuviele Nager in den Tierheimen. Klar braucht es Züchter die die Rasse erhalten und pflegen aber auch da ist oft weniger mehr. Ich bin der meinung auch Nager sollten nur alle 2 - 3 Jahre einen Wurf haben. Das gleiche denke ich übrigens auch bei den Pferden, es würde mancher Zuchtstute gut tun mal 1 - 2 Jahre kein Fohlen zu haben. |
Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 16:04:48 Uhr Ach so. Aber auch da, 2 Würfe in 3 Jahren sind für einen Hund sicher gut aber für ein Kaninchen z. B. zu wenig. Ein Kaninchen hat in der Natur bis zu 6 Würfe pro Jahr, eine Wölfin einen. Je nach Kaninchenrasse unterscheidet es sich auch wieder (Zwerge haben eine Wurfstärke von ca. 3 Jungtieren, Grossrassen schaffen locker 12 und mehr). Eine Zwergenzuchthäsin sollte sicher 2 Würfe pro Jahr haben, sonst verfetten die Fortpflanzungsorgane und es kann zu Problemen kommen (schlechtes Aufnehmen, kleinere Wüprfe und dadurch zu grosse JT = Geburtsprobleme). Oder bei den Hunden, eine Hündin nach einem 1er Wurf direkt bei der nächsten Läufigkeit wieder zu belegen ist in jeden Verband erlaubt und sehe ich auch nicht als Problem an. Im Gegenteil wäre es natürlich fahrlässig, eine Hündin nach einem 10er Wurf direkt wieder zu belegen, da sollten sicher 2 Läufigkeiten ausgelassen werden.
Daher wie gesagt, ist mir dies alles zu allgemein gehalten. Jedes Tier ist ein Individuum und ein Patentrezept gibt es daher nicht... |
Inyuk |
Erstellt am: 05.11.2010 : 15:41:54 Uhr @ Leela deswegen habe ich auch in klammer ja nach Tierart und rasse geschrieben. Ich habe eine allgemein getsellte frage allgemein beantwortet. Das man mit Nager, Fischen oder Vögel keinen Sport macht ist glaub logisch.
Das mit den 2 Würfen in 3 Jahren ist das jeweilige Muttertier gemeint. Und nicht Zwinger/ Gestüt.
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Leela |
Erstellt am: 05.11.2010 : 15:28:56 Uhr Zitat: Original erstellt von: Inyuk
Ein seröser Züchter hat, meiner Meinung nach, auch Papiere für seine Zuchtiere wie für die Nachkommen. Ist einem Anerkannten Zuchtverband angeschlossen und Bildet sich weiter und hat nicht mehr wie 2 Würfe in 3 Jahren. Lässt seine Zuchttiere vor jeder Verpaarung richtig untersuchen ( mit Röntgenbildern, Blutuntersuch ect. Tierart und Rasse entsprechend). Braucht seine Tiere nicht nur zur Zucht sonder macht auch was Sportliches mit ihm, also nicht nur auf Zuchleistung sondern auch Sportliche leistungen. wobei es nicht gleich spitzensport sein muss sondern der Tierart und Rasse endsprechend sinvoll ( hoffe ihr versteht was ich meine). Dazu noch die eine Ahnung von Genetik und Vererbung, lässt seine Zuchttiere wie auch der gesamte Wurf richtig Impfen und chippen vor der abgabe und informiert die zukünftigen Besitzer über Rassetypischen merkmale, charakter ect..
Klingt gut aber wie gesagt, das lässt sich doch nicht auf jede Tierart übertragen. Soll ich jetzt meinen Wellensittich vor dem Brüten Röntgen und die Jungvögis chippen lassen? Und welche Sportart schlägst Du mir für mein Meerschweinchen vor? 2 "Würfe" in 3 Jahren, da wäre ja jeder Pferdezüchter der mehr wie eine Stute hat unseriös?
Ist natürlich ironisch gemeint aber ich hoffe Du verstehst, was ich damit sagen will. Vielleicht müsste man für dieses Thema separate Themen für die jeweilige Tierart eröffnen, da gibt es doch schon riesen Unterschiede, auch mit der Verantwortung (ein "fehlgeprägter" Goldfisch ist wahrscheinlich weniger ein Problem als ein Hundewelpe z. B.). |
betti86 |
Erstellt am: 05.11.2010 : 12:26:17 Uhr ja leider geben eben oft diese hunde, bauernhofhunde... probleme und weden später wieder abgegeben. ich kenne eine fam. die hat sich vom bauernhof einen bordercollie geholt, weil er sooo süss war und billig!! nach knapp einem monat musste ich das hundi zu mir in pflege nehmen. macht alles kaputt, wild... (klar bei einem welpen, und noch border) Sie hatten keine ahnung was ein bordercollie braucht und eigentlich auch ist. Nämlich ein hund der arbeiten muss und auch will!! sicher nicht für kinder als knuddltier zum spielen. solche sachen machen traurig. |
Enya |
Erstellt am: 05.11.2010 : 12:08:19 Uhr Zitat: Original erstellt von: Minnie Ich kenne viele Bauern, die ihre jungen Hunde ohne Probleme gut platzieren konnten.
Ich leider auch! Gerade hier geht es in erster Linie nur darum nebenher noch ein paar Fränkli zu verdienen. Das darf man zwar meiner Meinung auch, aber nur dann, wenn man sich auch mit der Aufzucht von Welpen auseinander setzt. Gerade Welpen, die sehr ländlich also sehr Reizarm aufwachsen und ihr Dasein in einem Stall fristen bis sie dann von ahnungslosen neuen Hundebesitzern abgeholt werden, können einem mit ihrem Verhalten das Leben schwer machen. Vielfach sind es dann noch die tollen Mixe (meistens irgendwas appenzellerisches oder entlebucherisches mit boarderischem gemischt!)
So sollte es eben nicht sein. Wenn sich jemand rassen- und aufzuchtmässig damit auseinder setzt, ist nichts verwerfliches daran. Aber wer macht das schon? Die schnell verdienten Fränkli winken zu stark, als man sich die Arbeit auf sich nimmt. |
Bonita |
Erstellt am: 05.11.2010 : 10:26:25 Uhr Zitat: Original erstellt von: Minnie
Ich kenne viele Bauern, die ihre jungen Hunde ohne Probleme gut platzieren konnten.
Ja, aber theoretisch, nimmt jeder dieser Hunde einem anderen Notfall aus dem Tierheim den platz weg. Also, zumindest ich sehe das so.
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Minnie |
Erstellt am: 05.11.2010 : 10:21:02 Uhr Ein Züchter ist jedermann, der Tiere vermehren lässt. Ich finde, da gibt es grosse Unterschiede, die beachtet werden dürften. Züchtet man für sich selber oder will man die Tiere verkaufen?
Ich kenne viele Bauern, die ihre jungen Hunde ohne Probleme gut platzieren konnten. Deshalb finde ich es schon eine rechte Anschuldigung zu behaupten, es sei egoistisch, Tiere vermehren zu lassen.
Was ist unseriös? Wer vermag das zu beurteilen? Ich persönlich finde, wenn es aus dem Herzen geschieht, ist es immer in Ordnung. Erfahrung sammelt man mit dem Tun und Handeln, wie in allem.
Wie ich schon im anderen Thema schrieb, die Tiere und die Natur können sehr wohl selber bestimmen, ob sie sich fortpflanzen möchten oder nicht, ob sie bei uns bleiben wollen oder nicht. Weiter ist es in der Natur jedes Tieres, sich fortzupflanzen. Und wie hart das Überleben in der Natur ist, muss ich euch nicht erzählen.
Ich möchte nicht wissen, ob eine Häsin in der Natur sagt, oh du lieber Bock, ich hatte schon so oft Junge, nun kann ich nicht mehr. Ich glaube eher, dass sie dann sterben wird. Wie gut, dass wir helfen können, dies zu verhindern, aber ob es richtig ist, Tiere in der Gefangenschaft zu halten, weiss ich immer noch nicht.
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Inyuk |
Erstellt am: 05.11.2010 : 09:56:59 Uhr Ein seröser Züchter hat, meiner Meinung nach, auch Papiere für seine Zuchtiere wie für die Nachkommen. Ist einem Anerkannten Zuchtverband angeschlossen und Bildet sich weiter und hat nicht mehr wie 2 Würfe in 3 Jahren. Lässt seine Zuchttiere vor jeder Verpaarung richtig untersuchen ( mit Röntgenbildern, Blutuntersuch ect. Tierart und Rasse entsprechend). Braucht seine Tiere nicht nur zur Zucht sonder macht auch was Sportliches mit ihm, also nicht nur auf Zuchleistung sondern auch Sportliche leistungen. wobei es nicht gleich spitzensport sein muss sondern der Tierart und Rasse endsprechend sinvoll ( hoffe ihr versteht was ich meine). Dazu noch die eine Ahnung von Genetik und Vererbung, lässt seine Zuchttiere wie auch der gesamte Wurf richtig Impfen und chippen vor der abgabe und informiert die zukünftigen Besitzer über Rassetypischen merkmale, charakter ect.. |
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