Tierforum - Verrittene Haflinger Stute - hat jemand Tipps, kann mir jemand helfen?

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Verrittene Haflinger Stute - hat jemand Tipps, kann mir jemand helfen?

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häxli

Schweiz
95 Beiträge

Erstellt am: 01.10.2010 : 09:17:30 Uhr

Hallo zusammen! Endlich können wir wieder schreiben!=)
Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich reite seit dieser Woche eine 9 Jährige Hafi Stute. Sie ist eine ganz liebe, aber wie Hafis nun mal sind ist sie unheimlich stur. Das Problem ist; Sie War bis diesen August auf der Weide und wurde nur 1 Monat "richtig gearbeitet". Nun haben die Kinder die Sie reiten vorher noch nie auf einem Pferd gesessen und wenns ums bremsen ging habens sie halt an den Zügeln gezerrt. Der Vater "reitet" die Stute auch. Doch der geht halt vorallem galoppieren (hat etwa das gleiche wissen wie di Kinder). Die Stute hätte warscheinlich schon mal gelernt wie man versammelt und Vorwärts läuft. Doch da sie nun nicht richtig geritten wurde stellt sie einfach auf stur und arbeitet gegen die hilfen.
Hat jemand tipps, wie ich einem Haflinger einen gesunden Vorwärtsdrang "beibringe"? Es ist unheimlich mühsam, man kann mit dem Kreuz und den Schenkeln hilfen geben, doch das einzige was man erwirkt, ist,dass man danach abgekämpft auf dem Pferdle sitzt und dieses immer noch munter vor sich hin "schlärpelet". Dies genauso auch beim trab. beim Galopp geht sie ab wie eine Düse, was auch klar ist, da das Familienoberhaupt nur galoppiert.

über hilfreiche tipps würde ich mich freuen.
schöns Tägli
häxli

Antigone

Schweiz
521 Beiträge

Erstellt am: 01.10.2010 : 11:25:54 Uhr

Ich denke nicht dass die Stute weiss wie man Versammelt läuft, da die Versammlung erst relativ weit hinten in der klassischen Ausbildungsskala kommt und zwar am Schluss.

Takt
Losgelassenheit
Anlehnung
Schwung
Geraderichtung
Versammlung

im Westernreiten selbst wird die Versammlung gar nicht erwähnt.

Aber das obige nur am Rande. Mir tut das Pferd fürchterlich leid, so wie sich das für mich anhört ist die einfach richtig sauer geritten worden, da hätte ich auch kein Bock mehr. Schmerzen könnten auch ein Problem sein, da das "abgehen wie die Düse" nicht unbedingt Temperament bedeuten muss sondern eben auch schmerzen.

Da hilft nur von vorne anfangen, dem Pferd den Weg nach unten/vorwärts zeigen. Evtl. über Bodenarbeit (Doppellonge) beginnen und ersteinmal dem Hüh klar machen das man eigentlich nichts böses will. Ich würde zudem mal einen Osteo oder TA draufschauen lassen, wenn ein Pferd solange so bescheiden geritten wurde dann sind verrenkungen, Muskelverkürzungen usw. normalerweisse an der Tagesordnung.

Meiner Meinung nach sollte da jedoch nicht zulange rumgedoktort werden, sondern zudem jemand draufgesetzt werden der wirklich ahnung hat und nicht noch mehr verbockt....

just my 2 cents....

Lieben Gruss
Antigone

häxli

Schweiz
95 Beiträge

Erstellt am: 01.10.2010 : 12:03:46 Uhr

Vielen Dank für die Antwort. werde den Besitzern das mit dem osteo und TA weiterleiten. Ich habe eigentlich auch schon viel erfahrung (ausbildung zur bereiterin) aber dies eben mehr mit pferden welche nicht so verritten sind. bodenarbeit habe ich auch schon angefangen. sie muss zuerst richtig gymnastiziert werden, da sie auch in der volte eher zäh und nach aussen geht. das mit der dopellonge ist eine super idee. werde dies mit dem zukünftigen reitlehrer zusammen machen. mir tut das pferdle auch leid! das ist wieder ein typischer übertriebene vaterliebe fall. statt dass sie die töchter in die reitstunde schicken kauft man lieber gleich ein eigenes pferd, weil es ja ach so toll ist. ohne grundwissen oder ahnung..bringe am montag noch mehr putzzeug mit, da sie nur eine einzige bürste haben. werde mir deine tipps zu herzen nehmen. liebs grüessli

lenski

Schweiz
121 Beiträge

Erstellt am: 01.10.2010 : 12:55:58 Uhr

Hoi

Ich würd sie im Moment gar nicht mehr reiten, sondern est viel Bodenarbeit machen, bis sie nicht mehr so verkrampft und geschmeidiger ist. Vielleicht kann sie ja gar nicht schneller gehen, da ihr die Stabilität fehlt? Würde auch das davonrennen im Galopp erklären, evtl. hat sie Angst umzufallen, wenn sie langsamer wird?
Klingt so, als hätten sie nachher einen Reitlehrer, ist jedenfalls zu hoffen für's Pferdi! Find ich echt unerklärlich, das Haflinger als Angfängerpferdis verkauft werden. Sind tolle Pferde, echt, aber nur wenn man auch konsequent ist.

Nadiine

Schweiz
240 Beiträge

Erstellt am: 02.10.2010 : 15:55:56 Uhr

Ich würde auch viel Bodenarbeit machen. Aber meine Erfahrungen haben gezeigt, dass nur Bodenarbeit auch den Verleider bringen kann. Bei Bodenarbeit werden Übungen wie freilongieren und auch einfach mal rumtollen sicher Vergnügen in die Bewegung bringen. Auch Pferde können spielen, zwar nicht so wie Hunde, aber zum beispiel ist Sachen verstecken und die dann Suchen immer eine gute Übung. Das Bedeutet das Pferd muss sich zu den Dingen hinbewegen, da kann man ruhig auch mal umhertraben bis das Pferd etwas sichtet, und dann gibts was zu fressen.
Beim Reiten kannst du sie auch einfach mal rumschlurpen lassen. Vieleicht auf einem Ausritt von 1 Stunde, die ersten 15 minuten vorwärts krampfen, egal wie anstrengend, mit Stimme, Beinen, Kreuz und vielleicht halt auch mal Gerte, und nach diesen 15 Minuten richtig fett loben und den Rest des Ausrittes schlurpen lassen. So verbindet sie das Vorwärtslaufen mit etwas Positivem.
Ich würde aber nicht zu viel erwarten, Pferde haben ein gutes Gedächtnis und werden sie kaputt gemacht ist es schwierig sie zu "reparieren".

häxli

Schweiz
95 Beiträge

Erstellt am: 03.10.2010 : 11:55:08 Uhr

Hallo Nadine, vielen Dank für deine Antwort. Die tipps mit Sachen verstecken werde ich gerne mal ausprobieren..hab es noch nie gemacht, wird also spannend=) Hab gestern noch mit dem Besitzer gesprochen, dass er doch auch etwas rücksicht nehmen soll, aber er ist ein ziemlich sturer "müüürggu". Wenigstens hat er zugestimmt, dass ich ihm tipps geben darf und er auch in die Reitstunde geht (mit einem Schulpferd). Die Töchter werde ich in die Bodenarbeit miteinbeziehen, damit sie sehen wie und ich ihnen besser veranschaulichen kann warum dies nötig ist. Zum glück sind die mädels zugänglicher für kritik und hilfe!
liebe grüsse und e schöne sunnti!!

Maximilian

Schweiz
2538 Beiträge

Erstellt am: 07.10.2010 : 02:03:29 Uhr

kritische, unbequeme Frage: fremdes Pferd, wo x andere unbedarft drauf rumzuckeln - wie soll es da eine vernünftige Ausbildung erhalten? Einmal Hüh einmal Hoh - null Konsequenz und keine Abstimmung/Abgleichung unter denen die drauf rumrutschen. Wäre beim eigenen Hotti was anderes, so scheinen mir die Bedinungen zur Um- und Ausbildung nicht gegeben.... Was wollen denn die Besi? Dass Du einen Korrekturberitt machst oder dass Du das Hüh einfach zusätzlich bewegst? Fremde Tiere ohne Beauftragung und Rückendeckung ausbilden ist ein ziemliches aussichtsloses Unterfangen....

lina23

Schweiz
1 Beitrag

Erstellt am: 08.10.2010 : 12:59:36 Uhr

hallo häxli

irgendwie kommt mir deine Situation ganz bekannt vor, auch ich reite ein Pferd einer Familie, welche meiner Meinung nach keine grosse Ahnung von Pferden und deren Haltung noch vom Reiten hat.
Als ich vor ca. 1 1/2 Jahren dort habe begonnen zu reiten bin ich erschrocke was das Pferd alles kann oder eben auch nicht. der Araber-Mix steht immer auf der Weide, ist dick und konnte auch nur rasend schnell gallopieren, denn die Besitzer jagten (und tun es immer noch) quer durch den Wald... und vorallem sind sie nur Sonntagsreiter.. Auch ich habe versucht ihnen klar zu machen, dass dies nicht das Beste für das Pferd ist und es so sehr mühsam ist reiten zu gehen.
Viel hat sich bis heute nicht geändert, gehe nun ab und zu in die Reitstunde, wo mir und dem Pferd geholfen wird, aber wenn der Besitzer immer so weitermacht wie vorher wird es schwierig sein das Pferd umzuschulen oder so..
Mein Araberli und ich kommen besser aus als am Anfang, aber wenn es mein Pferd wäre müsste sich noch einiges verbessern, tja..
Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück und auch Geduld und hoffe dass deine Besitzer einsichtig werden.

grüessli

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