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 Stangengebiss oder Wassertrense? Pflegepferd schwierig zum Reiten...
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt am: 17.11.2010 :  21:26:23 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Hallo Zusammen,

Ich habe ein 20 Jähriges Pflegepferd. Er ist ein Hannoveraner Wallach und wurde leider erst mit 8 Jahren kastriert. Man hat erst da festgestellt dass er eine Hodenkrankheit oder so weitervererben kann. Auf jedenfall war er Mal ein sehr gutes Springpferd. Jetzt steht er meistens nur noch in der Box herum. Pro Tag kann er etwa nur 2 Stunden auf die Weide (finde ich zwar fies, aber was kann ich schon tun?)!! Naja, auf jedenfall ist er ziemlich Energie geladen. In der Box ist er immer sehr ruhig und wenn ich ihn putze geniesst er dass auch immer sehr.

Nun zu meinen Fragen:

Da er zum Reiten sehr schwierig ist frage ich mich: Warum reitet man ihn mit einer einmal gebrochenen Wassertrense? Es wäre doch eig. besser ihn mit einer Kandare zu reiten.
Ausserdem wenn sie mit ihm Ausreiten gehen, reiten sie nur im Schritt... Nun, nächstes Jahr kann ich so wie es aussieht ihn endlich reiten! *freu* Jetzt frage ich mich ob ich ihm eine Kandare verpassen soll, da man ja kein Peitschchen verwenden kann weil er Angst davor hat. Was würdet ihr machen? Freue mich über Diskussionen.
Lg lulu 1996

Bonita

Schweiz
574 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  21:41:51 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Ich würde auf keinen Fall eine Kandara verwenden. Damit kann man dem Pferd viel zu viel Schaden zufügen. Am besten, du gehst mit ihm zuerst mal auf den Platz, und dann kannst du langsam anfangen. Wenn ihr euch beide aneinander gewöhnt habt, kannst du mit ihm beginnen übungen zur lockerung zu machen. Damit er sich etwas abregen kann, solltest du vielleicht zuerst mal ein paar Runden gallopieren (natürlich nach dem Einwärmen). Ich kenne das Problem nur zu gut, meine ehemalige RB war genauso. Kam gar nie auf die Weide und wurde wenn geritten, dann nur von mir, und das auch nicht besonders regelmässig, weil manchmal die anderen Pferde vorrang hatten. Jedenfalls, wenn sie dann so geladen war, ging ich mit ihr zuerst beim Ausritt auf die Gallopstrecke, bis dahin war sie immer schön eingewärmt, wo ich sie dann einfach mal 5 min laufen lassen hab, und wenn sie erstmal ihre überschüssige Energie loswar, war sie das umgänglichste Pferdchen.
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  21:44:24 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Naja, nur leider steht er mit einem anderen Pferd in einem Privatstall. Da gibt es keinen Reitplatz :(!! Ansonsten hätte ich dass natürlich auch gemacht... Was gibt es denn sonst noch für Möglichkeiten? Ich meine ich kann ihn ja nicht mit ihm auf der Weide herumgaloppieren. Das wäre viel zu Gefährlich!
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Bonita

Schweiz
574 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  21:47:08 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Vielleicht kannst du es so einrichten, dass er vor dem reiten, auf der Weide ist`?

Also angenommen, du kommst am nachmittag, dann könnte man ihn ja vielleicht mit seinem Kumpel morgens auf die Weide stellen...

Zur Kandare würde ich trotzdem nicht greifen.
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purzel

Schweiz
299 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  21:49:49 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Da müsstest du schon zuerst einmal genauer beschreiben, welche Schwierigkeiten beim Reiten auftauchen.Probleme mit schärferen Gebissen wegreiten zu wollen, zeugt, entschuldige bitte, nicht gerade von grossem, reiterlichem Verstand. Dass dein Pflegi Angst vor der Gerte hat (Probleme löst man auch damit nicht), hat ja wohl auch seinen Grund. Such dir eine(n) guten ReitlehrerIn und finde heraus, was warum schwierig ist. Dann kannst du es korrekt angehen. Und bitte vergiss schleunigst die Kandare!
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  21:51:34 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Tia, er ist dann einfach immer noch sehr aufgedreht. Man müsste ihn fast vor dem reiten immer eine halbe Stunde longieren... Dazu kommt noch, dass man die Beiden nie zusammen auf die Weide stellen kann, da mein Pflegepferd andere Pferde sonst kaputt schlägt! :(

Naja zu Sporen will ich auch net greiffen. Es gibt ja auch noch doppelzüglige Zäume für schwierige Pferde. Oder ist dass auch net ne gute Idee? Mein Onkel ritt auf jedenfall immer mit solchen... Tia, ich weiss auch net weiter. Eine Kandara kann bei falschem einsatz und bei vielem zerren wirklich grossen Schaden anrichten... *nachdenk*
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  21:53:11 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
purzel:

Naja, ich wollte die Probleme ja auch net wegreiten. Also 1. Er bockt gerne, 2. er steigt auch Mal, 3. Er ist sehr sturr, 4. Er ist SEHR EMPFINDLICH!!!
Ich selbst habe ihn noch nie geritten wie du oben sicher lesen kannst. Erst nächstes Jahr wäre es dann so weit...
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Bonita

Schweiz
574 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  22:03:14 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Ja eben, wenn er sehr empfindlich ist, wirst du ihn mit sicherheit "kaputt" machen oder "verhunzen". Ist jetzt nicht irgendwie böse gegen dich gemeint.
Wie meinst du das mit Stur?
Wann steigt er? Ich habe noch nie ein Pferd gesehen, dass ohne anlass steigt...
Und, was verstehst du unter Bocken?
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  22:06:25 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Also z. B. wenn man ihn manchmal auf die Weide bringt steigt er auf dem Weg. Mit bocken meine ich eben Luftsprünge. Macht er auch wenn man ihn longiert. Ob er auch steigt wenn man ihn reitet bezweifle ich. Und mit Stur meine ich eben den Hengstkopf. Manchmal ist er eben noch voll der Hengst. Jetzt will ich und jetzt mache ich dass auch. Daher fände ich es schön wenn ich ihn reiten könnte, ich daher mehr bewegen würde, er evtl. ruhiger werden könnte und er beim ausreiten auch Mal traben oder galoppieren dürfte... Doch wenn ich ihn nicht unter Kontrolle halten kann, wird dass ganz schön Böse enden!
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Bonita

Schweiz
574 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  22:10:27 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Hmm, ok, wir haben ne andere definition von bocken ^^ Jedenfalls, könnte es auch sein, dass seine Luftsprünge von euch falsch intepretiert werden? Also, dass er zum Beispiel beim Angallopieren aus freude Buckelt oder so? Das Steigen auf dem weg zur weide, kann ich mir gar nicht so wirklich vorstellen...
Gegen den "Hengstkopf" gibts ne ganz einfache Lösung. DU bist der Chef, DU bist stärker, und DU lässt ihm nichts durchgehen. Glaub mir, meine erste RB war ein Hengst, und so viel braucht es gar nicht, denn im Grunde sind Hengste ja wie jedes andere PFerd auch.
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 17.11.2010 :  22:17:05 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Danke Bonita! :) Ich glaube ich werde es einfach Mal probieren.
Vielleicht läuft er bei mir ja auch gut....
Wer weiss? Schliesslich bin ich ja diejenige die ihn am zweit Meisten versorgt:)
Naja, sehen wir Mal was passiert!
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Inyuk

Schweiz
776 Beiträge

Erstellt  am: 18.11.2010 :  10:14:56 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Bei einem 20 jährigen Pferd würde ich nicht mehr zuviel ändern was Gebiss angeht. So wie Du das Pferd beschreibst hat er noch sehr viel Lebensfreude die er auch zeigt. Weshalb wir er nur schritt geritten, hat es einen Gesundheitlichen aspeckt oder wird er beim Reiten so heiss das es aus Sicherheit geschied? Einfach nicht vergessen ein altes Pferd braucht länger bis er warm ist und auch bei ihm müsste man das Reiteliche Training lansam steigern. Wenn er es sich nicht gewohnt ist und du plötzlich Stundenlang im Trab und Galopp rumkurvst schadest Du mehr als es ihm hilft.

Bearbeitet von: Inyuk am: 18.11.2010 10:42:28 Uhr
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Alexa1708

Schweiz
184 Beiträge

Erstellt  am: 18.11.2010 :  16:09:36 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Also eine Kandare gehört sowieso nicht in Anfänger-Hände! Wenn es nach mir ginge, würde ich Kandaren im Reitsport sowieso verbieten lassen! Es ist krass, was da einem Pferd ins Maul gestopft wird! Unter der Kandare liegt ja noch die Unterlegtrense! Einfach krass!

Verstehe solche Pferdebesitzer nicht. Wenn sie das Pferd nicht händeln können, da es zuwenig Auslauf hat, muss man sich halt mal mit dem Stallbesitzer in Verbindung setzen oder einen Wechsel in einen Offen- oder Auslaufstall in Betracht ziehen.
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 18.11.2010 :  16:49:55 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Aleka1708

Sry wenn du dass so verstehst, aber er steht schon sein ganzes Leben so!!! Und ich bin KEINE Anfängerin, ich wollte nur Mal was fragen. Das ist noch kein Grund gleich auszuflippen!

Er wird wohl nur im Schritt geritten weil seine Reiterin einwenig faul ist! Sie gehen immer nur zu zweit ausreiten und da wollen sie miteinander sprechen...

Die Besitzerin kümmert sich eigentlich auch sehr gut um ihn, sie will ihn nur nich weggeben, sonst müsste er wieder Stallwechseln. Das hat er in seinem Leben schon oft gemacht. Die Besitzerin kann ihn selbst auch nicht mehr reiten weil es ihr der Arzt verbietet. Sie hat ein Operiertes Knie und eine operierte Schulter! Da kann sie ja nichts dafür
Lg lulu
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duplooo


40 Beiträge

Erstellt  am: 19.11.2010 :  10:58:35 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
was ich machen würde wäre, ihn vor dem ausritt zu longieren... oder auch unter der woche.. dann lernt er dass du der chef bist und sagst wos lang geht..

die besitzerin kann dir sicherlich helfen...

aber solange ein pferd dich nicht als chef ansieht funktionierts nicht... und wenn er nicht das machst was du ihm sagst, probierst du es solange bis er es begriffen hat...

grüsschen
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 19.11.2010 :  13:01:29 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Danke duplooo! Du hast voll Recht... :)
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Bonita

Schweiz
574 Beiträge

Erstellt  am: 19.11.2010 :  20:54:46 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von: lulu1996

Aleka1708

Sie hat ein Operiertes Knie und eine operierte Schulter! Da kann sie ja nichts dafür
Lg lulu



Na ja, dazu kann ich sagen, dass es in so einer Situation wohl dann für das Pferd aber um einiges besser wäre, wenn es ein neues Zuhause finden könnte, wo man es auch entsprechend fördert...
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Fjorina

Schweiz
79 Beiträge

Erstellt  am: 19.11.2010 :  22:48:10 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Ich empfehle den LG Zaum. Habe bei meinem Horsli auch viel ausprobiert. Wassertrense = hasste den Nussknacker effekt,
Nathestange= Biess sie innert 3 mal reiten bis auf den Stallkern durch, Happymout ebenfalls. Hatte am Anfang eine Doppelt gebrochen drinn, bin wieder zu dieser zurück gekehrt. aber irgend wie war sie auch mit dieser nicht Glücklich. Seit ich den LG Zaum habe ist sie glücklich und ich auch. In Situationen wo sie vorher durchstartete bleibt sie Heute ruhig. Auch wenn sie es wieder einmal packt und los rennen will, ist sie viel schneller wieder unter Kontrolle zu bringen, als mit Trense im Maul. Die Trense schob sie immer mit der Zunge irgend wie seitlich aus dem Mund.
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 19.11.2010 :  23:00:03 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Ein LG Zaum ist ein Zaumzeug ohne Trense. habe ich das Richtig verstanden? :)

Bonita:

Also wenn du ein Pferd schon 6 Jahre lang hast, dann verkaufst du es net mehr! Ausserdem müsste er dann wieder Stall wechseln. Dass musste er in seinem Leben mit seiner Vorbesitzerin fast jeden zweiten Monat machen. Die Besitzerin will halt dass er noch ein schönes Lebensende hat. Schliesslich geht es ihm ja auch gut und sie bemüht sich auch sehr um ihn!!! Was denkst du wieso er eine Pferdepflegerin hat?
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Fjorina

Schweiz
79 Beiträge

Erstellt  am: 19.11.2010 :  23:10:54 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Ja genau der LG Zaum ist gebiess los.
Es ist eine Art Rad mit Speichen. Je nach Art wie du den Zaum verschnallst, hast Du mehr oder Weniger Oder gar Keine Hebwelwirkung. Ich habe immer ohne Hebelwirkung eingestellt. Pferdli lässt sich so super unter Kontrolle halten und läuft super. Auch das biegen ist kein Problem
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 19.11.2010 :  23:20:34 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Jetzt habe ich aber gleich noch eine Frage:

Meine erste Reitlehrerin hat meinem Pferd immer Ausbidenr angeschnallt. Sie sagte mir, so könne dass Pferd nicht durchgehen. Dann könnte ich doch theoretisch auch Ausbinder zum Ausreiten benutzen... Oda etwa net? :)
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Fjorina

Schweiz
79 Beiträge

Erstellt  am: 20.11.2010 :  08:03:38 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Nie aber auch wirklich nie Ausbinder verschnallen wenn Du ins Gelände gehst. Das ist sehr gefährlich.
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purzel

Schweiz
299 Beiträge

Erstellt  am: 20.11.2010 :  12:17:17 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Würde ich dir auch nicht empfehlen. LG Zäume wirken oft Wunder und Situationen können sich entspannen: Aber auch da: Eine Fachperson, die sich damit auskennt, beiziehen und unbedingt auf einem eingezäunten Platz ausprobieren!
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Nadiine

Schweiz
240 Beiträge

Erstellt  am: 20.11.2010 :  18:53:04 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Hmmm... also ehm. Wie soll ich das jetzt sagen...? Also ein Pferd welches nur 2 Stunden auf die Weide kommt, dabei alle anderen Pferde verprügelt, nur im Schritt geritten wird und dann auch noch panische Angst vor Gerten hat, ist meiner Meinung nach ganz klar verhaltensgestört. Das ist jetzt überhaupt kein Vorwurf, du kannst ja bei Gott nichts dafür, aber für mich gäbe es da einen klar anderen Lösungsansatz als Kandarre.
Das Pferd muss erstens Vertrauen fassen in dich. Und ist diese Voraussetzung gegeben würde ich ihn auch mal an die Peitsche annähern. Ein Pferd hat zwar ein gutes Gedächtniss was Misshandlung angeht etc. aber es kann durchaus auch mit 20 noch lernen dass eine Gerte in der Hand einer Vertrauensperson nichts schlimmes ist.
Aber auch wenn das Pferd natürlich Vertrauen in dich hat, wird es beim Ausreiten nicht ruhiger sein. Ich würde aber ganz klar bei der bisherigen Zäumung bleiben, welche in meinen Augen nicht schlecht ist. Denn wenn dir das Pferd wirklich mal durchbrennt und du ihm wahrlos im Maul rumreisst mit einer Kandarre, dann wünsch ich dir das nächste mal beim Aufsteigen viel Spass.
Für mich gehören scharfe Zäumungen, und das fängt bei mir bereits beim LG-Zaum an, je nach dem wie er verschnallt ist), nur in seeehr geübte Hände, und auch dann nur bei der Arbeit auf dem Platz/ in der Halle. Denn beim Ausreiten passieren soooo oft unerwartete Sachen, bei der das Fluchttier Pferd nach vorne will und das Raubtier Mensch es gleich zurück hält. Dabei wird das Pferd mit jedem Zucken eine schlechte Erfahrung machen bezüglich Ausreiten, bis es entweder den Spass verliert oder unberechenbar ängstlich wird.
Ich weiss nicht wirklich was ich dir raten soll, denn es ist sehr schwierig weil es nicht dein Pferd ist.
Kannst du denn zu zweit ausreiten? Vielleicht mit einem ruhigeren Pferd zusammen? Oder kannst du irgendwo Bodenarbeit machen mit dem Pferd, wie longieren oder auch Langzügelarbeit?
Wärst du die Besitzerin würd ich dir sagen:
Pferd in einen neuen Stall, und wenn dieser besser ist, wird das Pferd den Wechsel problemlos mitmachen, auch wenn es bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Dort ganztägige Weide (jedenfalls fast) vielleicht zuerst noch alleine, bzw. neben einem anderen Pferd, damit es sich an die neue Freiheit gewöhnen kann, dann Hufeisen runter, und zu zweit (minimum) auf die Weide stellen. Sobald es keine Probleme mehr gibt unter den Pferden können die Eisen auch wieder drauf (vielleicht kann man dann halt auch mal einen Monat nicht reiten). Mir wäre es mit den Hufeisen zu heiss (Kiefer, Beine etc.).
Pferde welche Probleme haben sich anderen Pferden unterzuordnen, hilft übrigens auch Dominanztrainig mit Menschen. Einfach mal lernen nicht der Boss zu sein, was er sich ja offensichtlich gar nicht gewohnt ist, da offensichtlich auch die Besi Angst vor ihm hat. Es gibt kein Pferd welches nicht herdentauglich ist!
Was bekommt das Pferd zu fressen? In dem Alter und bei der bedingten Bewegung braucht er noch nicht mal ein Stehfutter, Heu und Stroh reicht bei weitem.

Aber du bist ja nicht die Besitzerin. Deswegen, üben üben üben, bis es geht. Ah und übrigens, 100000 mal lieber Sporen als eine Kandarre!! Schadet dem Pferd sooo viel weniger. Denn im Maul hat man viel schneller Schmerzen als am Bauch (Fettschicht, Hautdicke, Fell, Nervenenden)

glg

P.S.

@duplooo: Longieren ist nicht gleich zum Chef machen. Nur weil mein Pferd um mich rumrennt steh ich noch lange nicht oben in der Rangliste.

Und:
Ausbinder bremsen nicht, sondern zwingen das Pferd in die Haltung, in welche du es eigentlich lösen solltest. Aber viele Reitlehrer verwenden den Ausbinder einfach mal aus Prinzip, damit der Reitschüler weniger lernt. Bei Anfängern find ich den Dreieckszügel nicht ungeschickt, damit man sich auf den Sitz achten kann, aber bei allem anderen ist es nutzlos irgendetwas reinzuschnallen, nur damit man nicht so blöd aussieht auf dem Pferd.

Bearbeitet von: Nadiine am: 20.11.2010 18:57:20 Uhr
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tara


405 Beiträge

Erstellt  am: 20.11.2010 :  21:17:48 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Wie schon geschrieben wurde niemals mit Ausbindern ausreiten.

Allerdings benutzen Reitlehrer Ausbindezügel nicht damit der Reitschüler weniger lernt,sondern um das Pferd vor der manchmal noch unruhigen oder harten Reiterhand im Maul zu schützen.
Ausserdem wird der Ausbindezügel im Anfängerunterricht als Überbrückungshilfe zur losgelassenen Anlehnung an den Zügel und die noch nicht so abgesicherten Reiterhilfen angewendet.

Der Dreieckszügel ist zwar eine alternative,allerdings rollen sich von Anfängern gerittene Pferde damit oft einfach auf da sie sich nicht genügend abstossen und leicht machen können.
Ein Dreieckszügel hat übrigens fast die selbe funktion wie ein Schlaufzügel und sollte eigentlich von daher auch nicht einfach so ohne weiteres empfohlen werden.
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dotibo

Schweiz
573 Beiträge

Erstellt  am: 20.11.2010 :  23:41:43 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Bin jetzt evtl. Böse, aber:
Wer nicht die Zeit hat oder Gesundheitlich nicht in der Lage ist ein Tier Richtig Auszulasten sollte dieses besser an Jemandem Abgeben der dies kann.
Hier ist doch mal wieder die "Tierliebe" Zuungunsten des Tieres.

Denke 2 Std. Weidegang und dann nur die Box und womöglich noch Kraftfutter, so muss er ja vor Energie "Platzen". Und dann noch ehemaliges Springpferd, die im Schlechtestenfall selten bis nie "Ausgeritten" werden. Halle,Springplatz und sonst? Die Verletzungsgefahr ist zu Gross. Habe in meiner Jugend in 2 Springställen Gearbeitet, kann sein das es Heute besser ist.

Bei so einem Pferd würde ich eine möglichst schonende Trense nehmen. Wie sieht den das Ausreitgelände aus? Viel Wald,Wiesen, Naturwege oder eher viel Teerstrasse? Kannst Du mit ihm evtl. Spazierengehen(Nicht Reiten,Laufen) um ihn besser kennenzulernen? Oder auf der Weide Longieren.

Wie die anderen schon sagten: Kandare NEIN.

Hatte auch mal ein Pflegi, das als Durchbrenner galt. Nahm dann mal Versuchsweise eine Westernzäumung und ab dem Tag konnte ich jede Gangart mit Durchhängenden Zügeln Meistern. Kam dann aus das er Western "Erzogen" wurde und vom neuen Besitzer einfach auf Englisch Umgestellt wurde.
Bei Springpferden sehen ich selten "weiche" Trensen sondern eher "Scharfe".
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Nadiine

Schweiz
240 Beiträge

Erstellt  am: 21.11.2010 :  09:15:50 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von: tara



Allerdings benutzen Reitlehrer Ausbindezügel nicht damit der Reitschüler weniger lernt,sondern um das Pferd vor der manchmal noch unruhigen oder harten Reiterhand im Maul zu schützen.



Macht in meinen Augen keinen Sinn, da der Reitschüler auch mit Ausbinder eine unruhige Hand hat, und auch mit Ausbinder im Maul rumreisst damit.
Da würde es für mich mehr sinn machen einen Anfänger nur mit Kappzaum reiten zu lassen.
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 21.11.2010 :  17:23:46 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Ich werde ihn jetzt erst einmal weiterhin putzen.
Als nächstes nehme ich ihn dann ein paar Mal aus der Bos und halte ihn am Halfter und am Strick, damit er Draussen an meiner Hand grasen kann.
Dann folgt longieren & Bodenarbeit
Schliesslich spazieren gehen & erst zum schluss reiten.
Ich bin mir im klaren bewusst dass so ein Pferd wie er viel arbeit braucht. Desswegen sollte er erst Mal wissen dass ich ihm nichts tue und dass er mir vertrauen kann. Wenn dass einmal funktioniert werde ich wohl nur noch kleine Probleme mit ihm haben. :P Was meint ihr?

Nadiine:
Dass er andere Pferde verkloppt ist natürlich schon sehr schlimm, aber so viel ich weiss hat er bei seinen ersten Besitzerin (in Deutschland)nicht gerade die Besten erfahrungen gemacht. Zu dem kommt noch dass er erst mit 8 Jahren kastriert wurde. Ein Pferd wird in den ersten drei Lebens Jahren kastriert oder gar net! Stell dir dass jetzt Mal vor!!!!
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Bonita

Schweiz
574 Beiträge

Erstellt  am: 21.11.2010 :  17:31:03 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
lulu, warum soll ein Pferd später nicht kastriert werden? Kenne einen Hengst,der wurde zum decken eingesetzt und nun mit 13 Jahren Kastriert. Ist der liebste Wallach überhaupt und verkloppt überhaupt niemanden. Kenne aber auch das andere beispiel, von einem Hengst, der aus prinzip alle Wallache schikaniert hat. Aber meiner Meinung nach ist der ganz klar verhaltensgestört, unter anderem wegen unterbeschäftigt usw. Er wurde früher täglich geritten, longiert usw. Kam dann an den neuen Platz und wurde wenn er glück hatte noch einmal in der Woche geritten. Den Rest stand er im Offenstall. Wurde dann mit 8 Jahren kastriert, wurde aber trotzdem nicht verträglicher. Meiner Meinung nach liegt das ganz klar an der Unterbeschäftigung.
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 21.11.2010 :  18:01:12 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von: Bonita
Meiner Meinung nach liegt das ganz klar an der Unterbeschäftigung.



Genau! Du hast Mal wieder voll Recht! Desswegen macht er es auch schon sein ganzes Leben lang! Du bist natürlich hier die Expertin, die Go On schon ewig kennt und weiss wie er drauf ist... Sry, aber deine Aussage macht mich echt sauer
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Bonita

Schweiz
574 Beiträge

Erstellt  am: 21.11.2010 :  18:05:32 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Lulu, das war auf den Hengst in meinem Beispiel bezogen. Ich behaupte weder, dass es bei deinem so ist, noch dass ich ne expertin bin.
Das war nur ein Beispiel, wie es sein könnte.

Bearbeitet von: Bonita am: 23.11.2010 20:30:12 Uhr
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Leela


2084 Beiträge

Erstellt  am: 21.11.2010 :  20:27:03 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Nur so nebenbei, ich finds gar nicht schlimm, wenn ein Hengst später noch kastriert wird.
Wir hatten einen sehr verträglichen spätkastr. Wallach in der Herde und einen extrem zickigen, frühkastr. Wallach, darauf kann man nicht gehen...
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Nadiine

Schweiz
240 Beiträge

Erstellt  am: 23.11.2010 :  20:26:06 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von: Leela

Nur so nebenbei, ich finds gar nicht schlimm, wenn ein Hengst später noch kastriert wird.
Wir hatten einen sehr verträglichen spätkastr. Wallach in der Herde und einen extrem zickigen, frühkastr. Wallach, darauf kann man nicht gehen...



Nee das seh ich auch kein Problem. Ausser dass diese Wallache halt doch noch mehr Testosteron produzieren können als Frühkastraten, und vielleicht deswegen nicht immer gleich geeignet sind als Kinderponys.

@Lulu: Ich denke Bonita meinte, dass solche Symptome oft bei Pferden auftreten welche unterbeschäftigt sind, da es leider viel zu viel unterbeschäftigte Pferde gibt (es ist auch schwierig den Beschäftigungsansprüchen eines Pferdes gerecht zu werden, muss man dazu erwähnen)
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lulu1996

Schweiz
220 Beiträge

Erstellt  am: 24.11.2010 :  13:25:49 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Zitat:
@Lulu: Ich denke Bonita meinte, dass solche Symptome oft bei Pferden auftreten welche unterbeschäftigt sind, da es leider viel zu viel unterbeschäftigte Pferde gibt (es ist auch schwierig den Beschäftigungsansprüchen eines Pferdes gerecht zu werden, muss man dazu erwähnen)


Erwähne dass jetzt auch nur sooo....
So viel ich weiss wurde er bei seinen ersten Besitzern mit der Peitsche geschlagen, vorallem zum Kopf. Ausserdem haben ihn die Anderen Pferde wohl auch sehr hart drangenommen. Da kann ich ihn verstehen!!
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Bonita

Schweiz
574 Beiträge

Erstellt  am: 24.11.2010 :  18:10:18 Uhr  Profil anzeigen  Antwort mit Zitat
Lulu, hättest du das vielleicht schon von anfang an geschrieben, wäre ich gar nicht auf die Unterbeschäftigung gekommen. Obwohl er auch trotz schlimmer Vorgeschichte unterbeschäftigt sein kann. Soll aber nicht bedeuten, dass er das auch ist, denn wir hier werden das wohl kaum richtig beurteilen können.
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