Autor |
Tierforum Thema |
|
Leika
59 Beiträge |
Erstellt am: 21.11.2011 : 19:28:02 Uhr
|
Ich bin gerade dabei mir zu Überlegen, ob ich meine Stute auf Barfuss umstellen soll. Nun stellt sich für micht die Frage, ist es sinnvoll? Was haltet ihr von Pferden, die keine Hufeisen haben. Gibt es viele Vorteile/Nachteile?
Einige Ideen von mir:
Pro Barhuf - Gesundheit - weniger Lärm - weniger Schaden auf sensiblen Böden
Contra Barhuf - Hufschuhe anziehen - Abnutzung - Ausrutschen
Pro Hufeisen - Praktisch - Stollen rein/raus
Contra Hufeisen - Lärm - Stossdämpfung fehlt -> allg. Gesundheit - Teuer - Rutschen, ohne Stollen
Noch eine Frage :) Wird der Huf fest abgenutzt und rutscht das Pferd öfters ohne Eisen aus? |
|
Nadiine
Schweiz
240 Beiträge |
Erstellt am: 21.11.2011 : 19:44:12 Uhr
|
Habe vor einem Jahr mein Pferd auf Barhuf umgestellt. Er hatte grosse Mühe mit den Eisen. Für mich als Endergebnis:
Pro Barhuf -gesünder!! (Durchblutung) -rutscht im Winter nicht, auch ohne Schuhe -fühlt sich wohler
Contra: -Hufschuhe an und ausziehen -z.T. empfindlich auf unebenen Böden -2 mal hatte er eine Ledersohlenentzündung
Ich würde nicht umstellen wenn nicht unbedingt nötig. Ich denke das Pferd kann gut mit beidem leben und schlussendlich würde ich mich für die einfachere Option entscheiden. Bei uns war Barhuf einfach ganz radikal, da ich davor einfach 3x wöchentlich den Schmied beim Pferd hatte und nicht mehr zu reiten kam. Gestollte Hufschuhe habe ich nicht. Er ruchtscht barhuf deutlich weniger und wenns Schnee hat reite ich einfach ohne Schuhe. Bei Glatteis würde ich auch mit Stollen nicht ins Gelände, deswegen erübrigt sich das für mich. Das Huf wird schon mehr abgenutzt aber es wächst dafür auch schneller nach. Jedenfalls bei optimaler Pflege.
LG |
|
|
Leika
59 Beiträge |
Erstellt am: 21.11.2011 : 19:54:00 Uhr
|
Zitat: Original erstellt von: Nadiine
Er ruchtscht barhuf deutlich weniger und wenns Schnee hat reite ich einfach ohne Schuhe. Bei Glatteis würde ich auch mit Stollen nicht ins Gelände, deswegen erübrigt sich das für mich. Das Huf wird schon mehr abgenutzt aber es wächst dafür auch schneller nach. Jedenfalls bei optimaler Pflege.
Ich glaube meiner Stute würde es gut tun, ohne Eisen zu sein. Jedoch habe ich immer das Gefühl, dass sie ohne recht stark ausrutschen würde und da wir fast täglich auf dem Platz/ in der Halle sind, die Hufe recht schnell abgenutz wären.... Sind meine Befürchtungen gerechtfertigt? Oder ist es kompleter Schwachsinn? |
|
|
Nadiine
Schweiz
240 Beiträge |
Erstellt am: 21.11.2011 : 20:34:48 Uhr
|
Neinein keine Sorge die rutscht viiiel weniger ohne Eisen ;) Weisst du Horn rutscht ja nicht. Wenn ihr täglich auf dem Platz oder in der Halle seid wird das Huf sicher schneller abgenutzt sein, allerdings fördert es auch das Wachstum. Manche Pferde haben ein schlechtes Hufwachstum, dann würde sie Probleme mit der Sohle bekommen. Dann könntest du aber immer noch wieder beschlagen. Ich würds an deiner Stelle ausprobieren, aber du musst mit 1 Monat nicht voller Einsatzfähigkeit rechnen. Ich bin damals eine Woche gar nicht geritten und anschliessend habe ich ganz langsam gesteigert um die Hufe umzugewöhnen. |
|
|
purzel
Schweiz
299 Beiträge |
Erstellt am: 21.11.2011 : 20:45:47 Uhr
|
Letztendlich hängt es erstens von eigenen Glaubenssätzen ab und zweitens reagiert jedes Pferd anders, ob barhuf oder beschlagen. Ich habe mit beidem verschiedene Erfahrungen gemacht. Zusammenfassend kann ich folgendes sagen: Ich habe nie bemerkt, dass Barhufer eher ausrutschen bei normalen Bodenverhältnissen als beschlagene Pferde.Je nach Gebrauch und Gelände ist ein Hufschutz unentbehrlich.Einer meiner Barhufer (war nie beschlagen aber im Gelände geritten)hat mit einem Beschlag aber sehr schnell seine klammen Gänge verloren und zu treten begonnen.Diese Stute ist nun seit Jahren beschlagen und läuft mit Eisen eindeutig besser. Man kann erst nach etwa einem Jahr nach einer Umstellung auf Barhuf sehen, ob dies eine gute Möglichkeit für das Pferd ist. Auch bin ich sicher, dass es eine Rolle spielt, WIE ein Pferd geritten wird, ob es im Gleichgewicht läuft, die Hinterhand einsetzt oder die Vorhand belastet. Ich habe, vermutlich im Gegensatz zu vielen anderen, eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht mit Beschlägen, weshalb fast alle meine Pferde Eisen tragen, und das ein ganzes Pferdeleben lang, ohne Schaden zu nehmen (30- und zweimal 24jährig). Probiere es aus, aber lass deinem Pferd mindestens ein Jahr Zeit für die Umstellung. |
|
|
Alexa1708
Schweiz
184 Beiträge |
Erstellt am: 22.11.2011 : 09:32:51 Uhr
|
Man muss sich mit der Umstellung Zeit lassen, das stimmt. Aber man darf nicht denken, dass Hufe ohne Eisen keine professionelle Pflege bedürfen und es daher günstiger ist. Wenn ein Pferd lange beschlagen war und auch noch Problemhufe hat, so muss die Hufpflege viel häufiger gemacht werden. Vom selbermachen rate ich eh ab. Nur geschulte Leute haben den Blick, ob die Hufe korrekt stehen oder nicht. Man kann einem Pferd nicht einfach die Eisen runter nehmen, etwas an der Sohle rumfeilen und dann hat sich's schon. Auch bei falscher Hufpflege läuft ein Pferd immer fühlig. Meinen 20-jährigen Wallach habe ich vor ca. 2 Jahren umgestellt. Er läuft super über jedes Gelände. Meine junge Stute werde ich dann auch gleich umstellen.
Kann Jenny Speicher-Fischer sehr empfehlen. Sie ist Huforthopädin: bequeme-hufe.ch |
|
|
AndreaV
2 Beiträge |
Erstellt am: 22.12.2011 : 11:35:20 Uhr
|
Als ich meinen bekam, war er Barhuf. Nachdem dies aber einfach nicht ging (verlor dauernd die Hufschuhe, er lief wie auf Eiern und zwar auch mit Hufschuhen)hab ich mich dann entschlossen auf Eisen umzustellen und siehe da, es ging plötzlich super. Nur kam jetzt dazu dass er auf Beton/Teer rutschte, was jedesmal in den Rücken ging. Seit 6 Wochen habe ich ihn nun auf Kunststoffbeschlag umgestellt und es ist super. Kunststoffbeschlag ist etwa gleich teuer wie Eisen. Dämpfung ist um Welten besser wie bei Eisen. Gerade diese Woche war der Hufmensch wieder da und hat neue draufgetan (diesmal mit Möglichkeit zum Stollen reinzuschrauben). Ich bin wirklich froh, dass mein Pferd nun nicht mehr rutscht wenn wir mal eine Strasse hinunterreiten, oder auch auf dem Putzplatz (betoniert) oder auf dem Weg in die Box. |
|
|
Alexa1708
Schweiz
184 Beiträge |
Erstellt am: 22.12.2011 : 13:38:51 Uhr
|
Wie gesagt, man kann einem Pferd nicht nur die Eisen abnehmen und dann erwarten, dass es ohne gleich toll läuft. Das Pferd muss unmittelbar nach der Eisenabnahme von einem Hufpfleger bearbeitet werden.
Viele Pferde sind jahrelang beschlagen gewesen und haben dadurch einfach eine andere Stellung der Hufe und Gelenke. Das Huf muss sich auch wieder festigen. Mit Hufschuhen reiten ist kein Problem. Habe bisher noch keinen verloren. Man muss halt schauen, dass die Hufschuhe auch richtig passen und sich etwas Zeit nehmen, um sich damit auseinander zu setzen. Es gibt so viele verschiedene Marken von Hufschuhen. Viele Hufpfleger bieten auch Beratungen zu Hufschuhen an. Zudem dauert Hufschuhe anziehen auch nicht länger als z.B. Gamaschen anziehen. |
Bearbeitet von: Alexa1708 am: 22.12.2011 13:43:44 Uhr |
|
|
Wanderreiter
Schweiz
324 Beiträge |
Erstellt am: 27.12.2011 : 18:15:14 Uhr
|
Es soll jeder so machen wie er es für richtig hält Ich für meinen Teil bin für Eisen. Mein Pferd hat damit keine Probleme. Zudem wenn man als Wanderreiter Tagelang unterwegs ist, teilweie auch in den Bergen oder sehr schwierigem Gelände sind Hufschuhe überhaupt nicht brauchbar. Auch geben sie nach meiner Erfahrung z.B. im Schnee oder sehr steilem Gelände viel zu wenig halt. Die Pferde rutschen nur noch. Auch wird der sensible Tastsinn des Hufes für das Pferd mit Schuhe ausgeschaltet. Klar bei Eisen ist er auch nicht voll wie ohne, aber er ist da. Und wenn man auf Teerbelag zwischendurch reiten muss ist Barhuf überhaupt nichts. Ich für meinen Teil bleibe bei Eisen und da wird mich keiner Umstimmen. Der erwähnte Kunsstoffbelag ist lange Ritte wirklich super, da er mehr dämpft. Aber nie werde ich Hufschuhe montieren..... |
|
|
Schneufi
110 Beiträge |
Erstellt am: 31.12.2011 : 15:25:54 Uhr
|
Ich kannte mal eine die hatte ihrem Pferd von einem Tag auf den anderen einfach die Eisen weggelassen weil sie plötzlich "Natural Horsemanship" praktizierte. Das arme Pferd konnte fast nicht laufen. Er hatte offensichtlich starke Schmerzen beim Aufsetzen. Aber Hauptsache man geht natürlich Man darf einfach nicht vergessen dass die Eisen die Hufe auch fester machen und stabilisieren. Also je nach Pferderasse (Araber haben die kleineren und festeren Hufe als andere, usw.) und Gewicht des Reiters würde ich mir das gut überlegen. |
|
|
lulu1996
Schweiz
220 Beiträge |
Erstellt am: 01.01.2012 : 19:46:36 Uhr
|
Alsoouu, bei uns im Stall ist es so:
Im Winter laufen die Pferdchen barfuss. Dass sind ungefähr drei Monate. Nachher werden sie wieder beschlagen. Im Winter rutscht es kaum und im Sommer wenn die Distanzsaison anfängt sind sie super geschützt. Ich finde fast, dass ist die beste Lösung und so sparst du auch trotzdem den Hufschmied für drei Monate. Bei uns klappt es so! :)) |
|
|
Alexa1708
Schweiz
184 Beiträge |
Erstellt am: 03.01.2012 : 09:34:22 Uhr
|
Es kommt überhaupt nicht auf die Pferderasse darauf an. Ich habe kürzlich einen Bericht von einem Shirehorse gelesen, welches barhuf geht. Zudem haben die Pferde mit Eisen überhaupt nicht festere Hufe sondern eher das Gegenteil. Mein Wallach hatte mit Eisen eine sehr schlechte Hornqualität. Das Hufeisen verhindert die natürliche Entwicklung des Hufes und der Hornqualität. Auch meine kleine und zierliche Vollblutstute kommt sehr gut ohne Eisen zurecht. Sie trägt mich problemlos. Ich ziehe nur Hufschuhe an, wenn es wirklich eisig ist draussen. Aber ich habe natürlich bestollte Hufschuhe. Ein Barhufpferd läuft einfach natürlicher und schlurft nichgt rum wie mit Eisen. Meine Kollegin hat ihr Pferd noch nie beschlagen und sie geht mit ihm 2 bis 3 Stunden ausreiten ohne Hufschuhe und hatte noch nie Probleme damit.
Aber eben, einfach Eisen weg und alles soll dann bestens laufen, ist BullShit. Wie gesagt, viele denken, dass man das so handhaben kann, um möglichst viel Geld zu sparen. Die "dökterelen" dann ohne grosse Ahnung noch selber an den Hufen ihrer Pferde rum. Nur mit professioneller Hufpflege kommt man weiter, sonst wirds dann nichts und ist frustrierend oder sogar was für den Tierarzt. |
|
|
purzel
Schweiz
299 Beiträge |
Erstellt am: 03.01.2012 : 17:20:53 Uhr
|
Bin nicht ganz einverstanden, Alexa. Nordische Pferde haben eher grosse Hufe mit eher weicherer Hornqualität, während südliche Pferde wie z.B. Araber eher harte, kleine Hufe haben. Das will nicht heissen, dass man nicht auch ein Shirehorse auf barhuf umstellen kann. Aber ich glaube nicht, dass man à tout prix jedes Pferd umstellen kann mit der Idee, es stundenweise ohne Hufschutz im Gelände zu reiten. Umstellen ja, aber dann den Verhältnissen entsprechend einsetzen. Ich diskutiere dieses Thema immer wieder mit meinem Hufschmied, der dem Thema barhuf sehr offen gegenüber ist, jedoch erzählt er mir immer wieder von Pferden, welche trotz sorgfältiger Umstellung später wieder beschlagen werden mussten, weil es nicht ging. |
|
|
Wanderreiter
Schweiz
324 Beiträge |
Erstellt am: 03.01.2012 : 18:09:45 Uhr
|
Wie schon mal geschrieben, jeder wie er will, aber stellt Euch mal ein Pferd ohne Eisen im 1er, 2er, 4er oder gar Feldschlösschen Gespann vor. Oder ein Arbeitspferd beim Holzschleipfen im Schnee. Das geht Barhuf überhaupt nicht. Zudem Eisen rauf Eisen runter (wegen Winter) ist auch nicht gut. Auch kann ich es nicht so recht glauben, dass Barhuf Pferde im Winter nicht rutschen, wenn es Eisig ist. Da lieb ich mir lieber Eisen und Stollen......Wenn mann die Eisen sauber kontrolliert, immer im vernüftigen Zeitabstand einen guten Hufschmied hat wird das Horn auch nicht schwächer bzw weicher. Und wenn ein Pferd schlechtes ausbrechendes Horn hat, dann schütz das Eisen auch, dass es nicht ewig ausbricht. |
|
|
Alexa1708
Schweiz
184 Beiträge |
Erstellt am: 04.01.2012 : 07:58:20 Uhr
|
Es gibt in Deutschland sogar Distanzreiter, welche ihre Pferde erfolgreich ohne Eisen reiten:
"Seit 1969 nimmt Albert Fichtel mit seinen unbeschuhten Pferden (Fjord-Hengst und Vollblutaraber) an Wander- und Distanzritte bis zu 160 Kilometer teil. Er hat - unglaublich, aber wahr - auf diese Weise bereits 15(!) Hundertmeiler mit Erfolg hinter sich gebracht. Und die Pferde laufen immer noch gerne."
Soviel zum Thema, dass nordische Pferde (Fjord gehört auch dazu) offenbar ja nicht so harte Hufe haben.... Das ist dasselbe Märchen wie dieses von den weissen Hufen, welche nicht so hart sind wie die schwarzen...
Also meine Pferde reite ich viel lieber ohne Eisen im Winter. Sie schauen auch, wo sie laufen und schlurfen nicht einfach drauflos. Mit Eisen ist mein älterer Wallach z.B. auf nassem Gras immer gerutscht, ohne nicht mehr. Ich fühle mich viel sicherer. Wenn es wirklich vereist ist, dann kann man Hufschuhe mit Spikes anziehen. Die Spikes werden regelmässig auf den Hufschuhen verteilt. Nicht so wie Stollen, welche nur hinten am Hufeisen eingeschlagen werden. Das beschlagene Pferd hat dann durch die Stollen noch eine viel extremere Stellung als schon mit Eisen.
@Leika: Wenn Du viel in der Halle und auf dem Reitplatz reitest, ist ein Beschlag nicht notwendig. Der Abrieb ist nicht wirklich gross auf solchen Böden.
|
|
|
Wanderreiter
Schweiz
324 Beiträge |
Erstellt am: 04.01.2012 : 08:53:27 Uhr
|
Fahrpferde werden pro Eisen mit 4 Stollen versehen. Hinten am Eisen und am Spitz. Zudem muss man halt die Stollen reinschrauben und nach dem Reiten wieder rausschrauben, was viele auch nicht machen. Sovile dazu. Und wie ich geschrieben habe, jeder soll seine Meinung haben, denn hier wird man sich nie einigen können. Ich für meinen Teil bleibe bei Eisen. Hufschuhe sind für mich nur ein Gelderfindung. Und wenn ich sehe wie unsere trotz Eisen sehr genau tasten wo sie hintreten, dann weiss ich dass es stimmt. Es ist eine Einstellung, pro Scheren kontra Scheren aber das ist wieder ein anderes Thema. |
|
|
purzel
Schweiz
299 Beiträge |
Erstellt am: 04.01.2012 : 19:00:00 Uhr
|
Das mit den weissen Hufen scheint tatsächlich widerlegt zu sein, aber dass nordische und südländische Pferde eine unterschiedliche Hornqualität haben, ist kein Märchen. Niemand bezweifelt, dass das Haarkleid, Fell und Mähnen/Schweifhaare eines Isländers und eines Vollblutarabers verschieden sind. Ebenfalls unterscheiden sich zB.die Knochendichte oder der Verdauungsapparat,die Beweglichkeit oder auch das Temperament, weil sich das Pferd einfach seinen Umwelt- und Klimabedingungen anpassen musste. Sogar das Spielverhalten ist verschieden. Sicher also auch die Hufe mit ihrer Hornqualität, welche sich im einen Fall an eher sumpfige, weiche Böden, im anderen Fall an harte trockene Böden assimilieren mussten. Horn und Haare bestehen aus dem selben Material, weshalb sollte sich nun das eine den äusseren Bedingungen angepasst haben und das andere nicht? Wie oben erwähnt denke ich, dass es um eigene Ueberzeugungen und eigene Erfahrungen geht und so soll es auch jeder handhaben, es gibt überall Vor- und Nachteile. |
|
|
Alexa1708
Schweiz
184 Beiträge |
Erstellt am: 05.01.2012 : 07:01:18 Uhr
|
Naja, ich bezweifle, dass Isländer weiche Hufe haben. Die Pferdeherden in Island mit den Jungtieren leben praktisch das ganze Jahr wild und können umherziehen. Die Bodenbeschaffenheit ist keineswegs sumpfig oder weich, sondern besteht meist aus Vulkangestein und ist uneben. Gerade Vulkangestein würde allfällig weichen Hufen doch sehr zusetzen. |
Bearbeitet von: Alexa1708 am: 05.01.2012 07:20:44 Uhr |
|
|
Leika
59 Beiträge |
Erstellt am: 05.01.2012 : 11:12:47 Uhr
|
Danke :) Ich reite meine Stute fast nur auf dem Platz und in der Halle und mache manchmal kurze Ausritte (nicht viele Reitmöglichkeiten draussen). Deshalb fragte ich mich auch ein wenig, ob der Sand den Huf nicht zu sehr abreibt...
Zitat: Original erstellt von: Alexa1708
Es gibt in Deutschland sogar Distanzreiter, welche ihre Pferde erfolgreich ohne Eisen reiten:
"Seit 1969 nimmt Albert Fichtel mit seinen unbeschuhten Pferden (Fjord-Hengst und Vollblutaraber) an Wander- und Distanzritte bis zu 160 Kilometer teil. Er hat - unglaublich, aber wahr - auf diese Weise bereits 15(!) Hundertmeiler mit Erfolg hinter sich gebracht. Und die Pferde laufen immer noch gerne."
Soviel zum Thema, dass nordische Pferde (Fjord gehört auch dazu) offenbar ja nicht so harte Hufe haben.... Das ist dasselbe Märchen wie dieses von den weissen Hufen, welche nicht so hart sind wie die schwarzen...
Also meine Pferde reite ich viel lieber ohne Eisen im Winter. Sie schauen auch, wo sie laufen und schlurfen nicht einfach drauflos. Mit Eisen ist mein älterer Wallach z.B. auf nassem Gras immer gerutscht, ohne nicht mehr. Ich fühle mich viel sicherer. Wenn es wirklich vereist ist, dann kann man Hufschuhe mit Spikes anziehen. Die Spikes werden regelmässig auf den Hufschuhen verteilt. Nicht so wie Stollen, welche nur hinten am Hufeisen eingeschlagen werden. Das beschlagene Pferd hat dann durch die Stollen noch eine viel extremere Stellung als schon mit Eisen.
@Leika: Wenn Du viel in der Halle und auf dem Reitplatz reitest, ist ein Beschlag nicht notwendig. Der Abrieb ist nicht wirklich gross auf solchen Böden.
|
|
|
purzel
Schweiz
299 Beiträge |
Erstellt am: 05.01.2012 : 14:26:47 Uhr
|
Die Belastung eines Pferdes mit und ohne Reitergewicht ist eine andere. Der ganze Körper ist davon betroffen, so auch die Hufe. Ob ein Pferd barfuss in der Wildnis herumläuft oder mit Reitergewicht belastet ist (meistens die Vorhand ja noch mehr als die Hinterhand) ,denke ich, ist ein Unterschied. In Island sind sämtliche Reitpferde, wenn sie im Gebrauch sind, beschlagen (wie, ist eine andere Frage...), auf meinen Reittouren durch Island ging keines barfuss, auch die Herde, welche ständig mitgeführt wurde, war beschlagen.Die Böden waren vielseitig, von sumpfigen Ebenen bis zu Geröllfeldern mussten die Pferde alles bewältigen.Mit Eisen kein Problem, aber ohne? Da hätte ich schon Zweifel. Und ganz allgemein stellt sich die Frage, warum man schon in der Antike und sogar noch früher auf den Gedanken gekommen ist, die Pferdehufe gegen übermässigen Abrieb zu schützen...Das Hufeisen ist eine ururalte Erfindung und hat bis heute überlebt, so schlecht kann diese Einrichtung ja wohl nicht sein?
|
|
|
Schneufi
110 Beiträge |
Erstellt am: 06.01.2012 : 11:10:01 Uhr
|
@Leika: OT, Du reitest Dein Pferd nie aus sondern nur in der Halle und auf dem Platz?!? Hast du denn wenigsten Offenstallhaltung oder mal auf ne grüne Weide? Sonst würde mir dieses Pferd sehr leid tun! |
Bearbeitet von: Schneufi am: 06.01.2012 11:10:54 Uhr |
|
|
Leika
59 Beiträge |
Erstellt am: 06.01.2012 : 17:35:55 Uhr
|
wenn du genau gelesen hättes, hättest du gesehen, das ich FAST NUR AUF DEM PLATZ geschrieben habe.
natürlich gehe ich auch ausreiten, aber nur 1-2 mal die Woche. Ich übe lieber Dressur auf dem Platz und ja mein Pferdchen machts gerne
Zitat: Original erstellt von: Schneufi
@Leika: OT, Du reitest Dein Pferd nie aus sondern nur in der Halle und auf dem Platz?!? Hast du denn wenigsten Offenstallhaltung oder mal auf ne grüne Weide? Sonst würde mir dieses Pferd sehr leid tun!
|
|
|
Wanderreiter
Schweiz
324 Beiträge |
Erstellt am: 06.01.2012 : 19:52:22 Uhr
|
Gehört zwar nicht unbedingt zum Thema Eisen. Doch ich frage mich schon ob Dein Pferd gerne Dressur macht. Ich für meinen Teil reite 3/4 aus und nur 1/4 (ca alle 2 Wochen mal) auf Platz. Denn viele Dressur Uebungen kann man wunderbahr im Gelände machen. Wie z.B. um Bäume im Slalom reiten, oder einfach auf dem Weg mal retour Treten usw.......Ich kenne viele sehr gute erfolgreiche Sport-Reiter, die Reiten die ganze Woche nur im Gelände aus und am Wochenende erzielen sie beste Resultate an Prüfungen. Zwischendurch üben sie schon mal auf dem Platz, aber nicht vergiftet. Zuviel üben ist für Tier und Mensch ungesund und verschlechtert nur. Zudem ist gutes Geländereiten die viel höhere Anforderung und Kunst als auf dem Platz Dressur oder Springen. Und Reiten ohne Eisen......nein danke, dazu habe schon oben meine Meinung geschrieben. |
|
|
purzel
Schweiz
299 Beiträge |
Erstellt am: 07.01.2012 : 00:41:34 Uhr
|
Wer ein gut ausgebildetes Dressurpferd auch nur halbwegs korrekt und fein nachreiten möchte, braucht eine grosse Portion Feinfühligkeit, Konzentration und Achtsamkeit dem eigenen Körper und dem des Pferdes gegenüber. Auch nur schon eine halbe Stunde lang aufmerksam zu sein, den eigenen Körper bewusst wahrnehmen, einzelne Körperteile spannen und entspannen oder verschieben, sich auf Rhythmen einlassen und erst noch richtig atmen dabei...und das alles noch zusammen mit einem anderen Wesen! Wenn das nicht eine Anforderung per se ist? Doch, ich bin mir sicher, dass Dressurarbeit (auf dem Platz) einem Pferd, wenn es ehrliches Engagement, Feinfühligkeit, Fairness und Achtsamkeit ihm gegenüber und die Absicht zusammen in Harmonie zu kommen, spürt, durchaus Freude bereiten kann. Meine Erfahrung! |
|
|
Leika
59 Beiträge |
Erstellt am: 07.01.2012 : 11:05:03 Uhr
|
Danke
Zitat: Original erstellt von: purzel
Wer ein gut ausgebildetes Dressurpferd auch nur halbwegs korrekt und fein nachreiten möchte, braucht eine grosse Portion Feinfühligkeit, Konzentration und Achtsamkeit dem eigenen Körper und dem des Pferdes gegenüber. Auch nur schon eine halbe Stunde lang aufmerksam zu sein, den eigenen Körper bewusst wahrnehmen, einzelne Körperteile spannen und entspannen oder verschieben, sich auf Rhythmen einlassen und erst noch richtig atmen dabei...und das alles noch zusammen mit einem anderen Wesen! Wenn das nicht eine Anforderung per se ist? Doch, ich bin mir sicher, dass Dressurarbeit (auf dem Platz) einem Pferd, wenn es ehrliches Engagement, Feinfühligkeit, Fairness und Achtsamkeit ihm gegenüber und die Absicht zusammen in Harmonie zu kommen, spürt, durchaus Freude bereiten kann. Meine Erfahrung!
|
|
|
Schneufi
110 Beiträge |
Erstellt am: 08.01.2012 : 17:34:00 Uhr
|
OT: FAST NUR AUF DEM PLATZ heisst FAST NUR AUF DEM PLATZ. Da kann man gar nichts falsch verstehen. Wenn man bedenkt wie die artgerechte Haltung eines Pferdes aussieht dann bestimmt nicht FAST NUR AUF DEM PLATZ und 1 x die Woche ausreiten und wieder ab in die Box! Auch wenn Dein Pferd gerne Dressur macht ist es bestimmt nicht der Sinn seines Lebens sondern der Sinn DEINES Lebens. Könnte Dein Pfer wählen würde es bestimmt lieber öfters mal ins Grüne |
Bearbeitet von: Schneufi am: 08.01.2012 17:47:32 Uhr |
|
|
purzel
Schweiz
299 Beiträge |
Erstellt am: 08.01.2012 : 18:30:47 Uhr
|
Hand aufs Herz Schneufi, es ist immer unser Sinn, auf den Rücken eines Pferdes zu sitzen und es zu reiten, es ist niemals der Sinn des Pferdes...das muss man sich bewusst sein, egal ob Freizeitreiten im Gelände oder Sport auf dem Platz oder im Parcours. Ich glaube, es ist immer auch eine Frage "wie". Dem Pferd unbeteiligt gegenüber im Gelände herumzockeln (Fleischtransport :))) und dabei telefonieren, rauchen oder sonst etwas anderes tun, ist wohl eines Pferdes weniger würdig als sich ihm bei zB. gymnastizierenden Uebungen auf dem Platz wirklich mit vollster Aufmerksamkeit zu widmen. Oder glaubst Du, dass Pferde das nicht ganz genau spüren? Einen ungelenkigen oder schweren Reiter stundenlang durchs Gelände zu tragen, vielleicht noch mit schlecht passendem Sattel, kann für ein Pferd wohl auch eine Qual sein.Ich habe nirgends gelesen, dass Leikas Pferd den ganzen Tag in einer Box stehen muss. . |
|
|
Leika
59 Beiträge |
Erstellt am: 08.01.2012 : 18:56:37 Uhr
|
:) du bist mir sympathisch purzel haha
@ Schneufi: nee, mein Pferdchen steht den ganzen Tag auf der Weide!
Ich hab vielleicht nicht ganz so viel Zeit wie andere um Auszureiten, doch bewege ich mein Pferd jeden Tag. Vielleicht nur 1/2 bis 1 h, aber ich tus. Ich versuche mich in dieser Zeit vollkommen auf sie zu konzentrieren und "harmonisch" zu reiten. Ich mache nicht Dressur hoher Schule sondern nur ein wenig. Da nehme ich auch Cavalettis rein, usw. Der Ausrtitt ist für uns beide dann Zeit zum Geniessen und gemütlich durch die Wälder zu ziehen.
Ich konzentriere mich auf meine Stute und will zusammen mit ihr etwas machen und ich will mich nicht nur von ihr durch die Gegend tragen lassen.
Und noch was Schneufi. Ich finde es total daneben, dass du mich beschuldigst ohne Genaueres zu wissen. Ich wollte Erfahrungen zum Thema Eisen hören und mich nicht belehren lassen, wie ich mein Pferd bewege. und wenn ich dir einen Rat geben darf, hör auf damit. so macht man sich keine Freunde!
Zitat: Original erstellt von: purzel
Hand aufs Herz Schneufi, es ist immer unser Sinn, auf den Rücken eines Pferdes zu sitzen und es zu reiten, es ist niemals der Sinn des Pferdes...das muss man sich bewusst sein, egal ob Freizeitreiten im Gelände oder Sport auf dem Platz oder im Parcours. Ich glaube, es ist immer auch eine Frage "wie". Dem Pferd unbeteiligt gegenüber im Gelände herumzockeln (Fleischtransport :))) und dabei telefonieren, rauchen oder sonst etwas anderes tun, ist wohl eines Pferdes weniger würdig als sich ihm bei zB. gymnastizierenden Uebungen auf dem Platz wirklich mit vollster Aufmerksamkeit zu widmen. Oder glaubst Du, dass Pferde das nicht ganz genau spüren? Einen ungelenkigen oder schweren Reiter stundenlang durchs Gelände zu tragen, vielleicht noch mit schlecht passendem Sattel, kann für ein Pferd wohl auch eine Qual sein.Ich habe nirgends gelesen, dass Leikas Pferd den ganzen Tag in einer Box stehen muss. .
|
|
|
Schneufi
110 Beiträge |
Erstellt am: 09.01.2012 : 13:42:38 Uhr
|
Sehr gut geschrieben Purzel. Danke. So kann man es auch betrachten. |
Bearbeitet von: Schneufi am: 09.01.2012 18:34:56 Uhr |
|
|
|
Tierforum Thema |
|
|
|