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Tierforum Thema |
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jöre
Schweiz
26 Beiträge |
Erstellt am: 06.03.2015 : 20:40:43 Uhr
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Tierarzt meint jede 2. Kolik kommt vom Fressen fremder Pferdeäpfel auf der Weide und anschliessende Entwurmungskur. Pferd kann an Kolik sterben. Bekommt ein Pferd ein Schlag von einem andern Pferd und dadurch einen Muskelriss, kann das Pferd durch den Ischias Nerv geplagt lebenslänglich eine Lahmheit aufweisen. Ich frage mich, ob diese Pferdehaltung noch angebracht ist? |
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urnerin
26 Beiträge
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Erstellt am: 07.03.2015 : 11:28:59 Uhr
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Ich meine, ein Pferd in einer harmonischen Herde fühlt sich wohl und ausgeglichen und neigt weniger zu Koliken. ich habe auch beobachtet, dass viele Pferde nach dem Wochenende Koliken bekommen und vermute mal ganz einfach, dass das eher mit dem reiten und mit dem Stress des intensiven Trainings zu tun hat! Kolikpatienten waren auch immer jene Pferde, die sehr ehrgeizige und ruppige Reiter hatten!
Vor vielen Jahren hatte mein Pferd einen Hufabszess und ich konnte ihn nicht reiten, da bemerkte ich, dass er kein Kotwasser mehr machte! Ich habe vermutet, dass es mit dem Reiten zu tun haben könnte und änderte meine Einstellung und Arbeitsweise, und siehe da, er hatte kein Kotwasser mehr, was vorher Jahrelang ein Problem war! Mein Pferd hatte Stress!
Dass Pferde Mist fressen kommt nur sehr selten vor, jedenfalls bei uns...
Ein neues Pferd muss natürlich sehr sorgfältig in eine Herde integriert werden, aber wenn dann alle aneinander gewöhnt sind schlangen sie sich kaum, beissen ist da eher ein Thema!
Wenn man auf Nummer sicher gehen will, hilft nur noch Einzelhaft! Die Frage ist dann aber, warum behandeln wir Pferde wie Schwerverbrecher? |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 07.03.2015 : 20:18:57 Uhr
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Denke das Hauptproblem an der Herdenhaltung sind die Hufeisen? Bei unbeschlagenen Tieren ist ein Tritt lange nicht so gefährlich und sozusagen normal. Dann würde ich aber eher auf barhuf oder Hufschuhe umsteigen, bevor ich das Tier einzeln halten würde (was ja eh verboten ist). Bei Tieren die sich kennen ist Schlagen ja aber im Normalfall eh kein Problem. |
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Philippa2
Schweiz
11 Beiträge |
Erstellt am: 07.03.2015 : 23:24:33 Uhr
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Mein Pferd, eine bald 18j WB-Stute, unbeschlagen teilt sich seit 2.5 Jahren mit 4 anderen Pferden, alle beschlagen eine riesige Weide. Bisher gab es abgesehen von kleineren harmlosen Blessuren noch keine ernsthaften Verletzungen, Koliken oder sonstige Probleme, "Holz aalänge". Die Neuen wurden jeweils langsam an die Herde gewöhnt und erst zu den anderen gelassen, wenn es ersichtlich war, dass sie sich vertragen. Die Herdenzusammensetzung aber auch die Weidegrösse kann die Gefahr von Verletzungen minimieren. Ein Restrisiko bleibt halt immer. |
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purzel
Schweiz
299 Beiträge |
Erstellt am: 08.03.2015 : 12:25:42 Uhr
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Das ist nun wirklich ein alter Zopf...endlich und gottseidank werden Pferde in vielen Fällen artgerecht gehalten und nun kommt diese Frage wieder, ob eine artgerechte Haltung noch angebracht ist! Habe ich noch nie in meinem Leben gehört, dass Pferde fremde Pferdeäpfel fressen und dadurch Koliken machen, so in Einzelfällen kann es das ja vielleicht einmal geben. Ich halte meine 9 Pferde seit x Jahren in zwei Gruppen, Stuten und Wallache, beschlagen, nur vorne beschlagen oder barhuf, keines frisst Kot, keines trachtet dem anderen nach dem Leben. Beim Reiten und vor allem auch im Sport ist die Verletzungsgefahr erheblich grösser als bei der artgerechten Pferdehaltung, aber in Bezug aufs Reiten werden solche Fragen halt viel weniger gestellt. Für viele ist ein Pferd leider immer noch ein Nur- Vergnügungs-und Reittier und nach seinen Bedürfnissen fragt man nicht. |
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Wanderreiter
Schweiz
324 Beiträge |
Erstellt am: 08.03.2015 : 17:54:17 Uhr
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Hast Du schon mal gesehen wie Wildpferde gegeneinander ausschlagen, wenn es um die Rangordnung geht. Oder Teenager Hengste. Da müssten ja fast alle Kolliken bekommen. Oder Verletzungen in Masse. Meistens ist das grösste Problem in der Herdenhaltung, dass die Pferde noch Eisen haben und das kann gefährlich werden, genaugleich wenn eine Stute gefohlt hat, da müssen die Eisen unbedingt runter. Kotfressen habe ich als Pferdepfleger und Halter noch nie beobachtet. Was wirklich wichtig ist, ist eine langsame Integration eines neuen Pferdes in die Gruppe, damit beide Teile sich daran gewöhnen können. Hier passieren die meisten Fehler, nach dem Prinzip rein mit dem Pferd, die machen das schon untereinander aus, da kann es dann schon zu Verletzungen kommen. Aber eben Gruppenhaltung ist die artgerechteste Haltung für ein Pferd, das von Natur aus ein Herdentier ist und sich nur in der Herde richtig wohlfühlt. |
Wanderreiter |
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jöre
Schweiz
26 Beiträge |
Erstellt am: 08.03.2015 : 18:33:08 Uhr
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Wie mehr Pferde in der Gruppe gehalten werden wie billiger ist der Pensionspreis ca. EURO 200/Mt. AHA |
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jöre
Schweiz
26 Beiträge |
Erstellt am: 08.03.2015 : 21:57:46 Uhr
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Liebe Agnes und Venus Es schreibt niemand über einkapseln von Pferden, sondern grosse billige Gruppenpferdehaltung und deren Folgeschäden an Pferden.Die Pferdehaltung mit grosser Anzahl in Gruppen gehaltener Pferde (über 20 Stück) kommt dem Reitstall viel billiger und der Pensionspreis ist billiger Euro 200.-/Monat in Deutschland , deshalb sind auch in der Schweiz alle für die Herdenhaltung, weil es ums Geld geht. Auch könnte es Probleme geben gemäss TA mit der Tierversicherung bei einer solchen Massentierhaltung Die Ansteckungsgefahr der Krankheiten (wie Druse, Herpes etc ) Lesen Sie Mal bitte im Google nach: Herpes in Bättwil, Druse in Biel-Benken wobei die teuersten Pferde getötet wurden. Ganze Ställe im Januar 2015 lahm gelegt. In dem Vorbildlich geführten Sportpferdestall in DL kommen Pferde in Gruppen zu 2-3 Pferde zusammen jeden Tag auf die Koppel und Stall. Werden jeden Tag gearbeitet min. 1 Std. Ist der Überblick da über das Fressverhalten und die Gesundheit der Pferde . Der TA kontrolliert regelmässig Temperatur und Atmung der Pferde. Das ist deutsche Gründlichkeit, welche auch was kostet. Ihr könnt bitte Mal googeln um über Kolik mehr zu wissen resp. was in den Ställen abgeht. |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 09.03.2015 : 11:22:31 Uhr
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Ich keine hier keinen einigen Stall mit derart grossen Gruppen. |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 09.03.2015 : 19:04:54 Uhr
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Keinen einzigen sollte das heissen. Und auch wenn, der Kunde entscheidet ja, was er möchte. Es wird ja sicherlich auch noch andere Angebote geben. |
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Alexa1708
Schweiz
184 Beiträge |
Erstellt am: 10.03.2015 : 10:34:22 Uhr
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Probleme gibt es nur, wenn die Pferde in der Nacht immer wieder in eine Einzelbox kommen und dann tagsüber auf der Weide in der Herde. Die Rangordnung muss so täglich wieder neu erkämpft werden. Meist sind ja Pferde in solchen Ställen auch beschlagen oder viele faulen Reiter nehmen die Stollen ihrer Pferde nicht raus und da können schon fatale Verletzungen passieren. Dort, wo ich mein Pferd habe, leben Stuten und Wallache getrennt in Herden von max. 8 Tieren. Sie haben Fressstände, wo die Fütterung auch kontrolliert wird. Jedes Pferd bekommt also seine benötigte Ration. Kotfressen ist sicherlich kein natürliches Verhalten von einem (erwachsenen) Pferd. Da würde ich überprüfen, ob nicht irgendwo ein Mangel an Mineralstoffen oder Vitaminen herrscht. Druse und Herpes gibt es auch bei Boxenhaltung (siehe Biel-Benken). Da müssten die Stallmitarbeiter ja in Schutzkleidung rumlaufen, wenn die anderen Pferde nicht angesteckt werden sollten. Ansteckend für Menschen sind die Krankheiten zwar nicht, aber auf andere Pferde übertragen geht trotzdem. |
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urnerin
26 Beiträge
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Erstellt am: 10.03.2015 : 22:45:42 Uhr
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@Alexa1708, das stimmt so nicht! Die Rangordnung bleibt auch bei nächtlicher Boxenhaltung bestehen! Bei uns wird eine7 Köpfige Gruppe von Wallachen so gehalten und die wissen auch am Morgen danach noch wo sie stehen! Keine Kämpfe! Aber die sind täglich auf ihrem Sandauslauf. Unsere Pferde sind intelligenter als so mancher denkt... |
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Alexa1708
Schweiz
184 Beiträge |
Erstellt am: 11.03.2015 : 09:18:33 Uhr
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Das mag wohl bei Pferden stimmen, welche den ganzen Tag zusammen draussen sind. Zudem ist es eine gleichgeschlechtliche Herde. Wenn noch Stuten mit dabei wären, würde das so nicht funktionieren. Aber man kann nicht 'zig Boxen-Pferde, Stuten und Wallache gemischt, für 2 Stunden zusammen auf eine Weide stellen und hoffen, dass alles gut geht. Das Problem ist meistens, dass die Platzverhältnisse in der Schweiz einfach zu klein sind und zuviele Pferde auf kleinstem Raum gehalten werden, so dass sich diese auch nicht aus Weg gehen können. |
Bearbeitet von: Alexa1708 am: 11.03.2015 13:37:12 Uhr |
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urnerin
26 Beiträge
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Erstellt am: 17.03.2015 : 09:43:58 Uhr
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Ja stimmt, genug Platz sollte schon vorhanden sein! Aber auch eine Stuten und Wallach-Herde funktioniert ganz gut. Ich kenne einige... Die sind aber auch Täglich und mehrere Stunden zusammen.
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jöre
Schweiz
26 Beiträge |
Erstellt am: 19.03.2015 : 08:28:52 Uhr
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Ist mir neulich aufgefallen wie das Kleinpferd fremde Pferdeäpfel auf der Weide frisst. Der TA meint das Pferd ist gut genährt. Er hat das Intus von schlechten Zeiten? Wie kann man ihm das abgewöhnen? |
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jöre
Schweiz
26 Beiträge |
Erstellt am: 20.03.2015 : 20:51:33 Uhr
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Ist mir neulich aufgefallen wie das Kleinpferd fremde Pferdeäpfel auf der Weide frisst. Der TA meint das Kleinpferd ist gut genährt. Er hat das Intus von schlechten Zeiten? Wie kann man ihm das abgewöhnen? Mami hat recht bei über 2 Pferde auf der Koppel ist Pferdeäpfel sammeln alle 1/2 h normal, wenn´s auch übertrieben tönt . Das wurde auch von meinem TA bestätigt und der ist Richtung Pferdenahrung und Koliken in DL ausgebildet worden. Ein Schweizer TA in DL und arbeitet in DL muss etwas auf dem "Kasten " haben. Wenn Venus ja glaubt , Sie wisse mehr als mein TA, so möchte ich gerne Ihre Promotion zum TA sehen. |
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Wanderreiter
Schweiz
324 Beiträge |
Erstellt am: 22.03.2015 : 19:12:05 Uhr
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Ich glaube nicht daran, dass wenn Pferde ihren Dung fressen, es mehr Kolliken gibt. Hunde fressen manchmal auch den eigenen Kot und bekommen auch keine Darmprobleme. Fohlen fressen ja vielfach den Kot der Mutter um ihre Darmflora mit den wichtigen Verdauungsbakterien zu stärken und aufzubauen. Sie haben auch keine Kollik deswegen. Und genau das, ist nach meiner Meinung auch der Grund fürs Dung fressen bei erwachsenen Pferden. Sie holen sich wichtige Stoffe zurück. Langeweile kann auch noch ein Grund sein. Für mich ist es aber wirklich die Darmstärkung. Noch was, auch wenn ein CH-Pferde TA in Deutschland tätig ist, heisst das noch lange nicht, dass er eine Koriphäe ist. Manchmal ist ein Dorftierarzt hundertmal besser als ein Super-Mega Spezialist und das gilt für Tier und Mensch.
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Wanderreiter |
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jöre
Schweiz
26 Beiträge |
Erstellt am: 23.03.2015 : 07:44:57 Uhr
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Hallo Wanderreiter, Du hast das Thema komplett falsch verstanden. Die Pferde bekommen Koliken , weil sie entwurmt werden, also von der Wurmkur. Ferner ist mein Tierarzt aus DL viel besser auf Pferde spezialisiert als Dein Dorf Hals- und Ohrendoktor. |
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urnerin
26 Beiträge
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Erstellt am: 23.03.2015 : 11:53:21 Uhr
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Wenn dein super Tierarzt aus DL alles weiss, warum fragst du uns hier und nicht ihn? |
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Wanderreiter
Schweiz
324 Beiträge |
Erstellt am: 23.03.2015 : 17:44:08 Uhr
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Hallo Jöre, das wegen Dorftierarzt habe als allemeine Anmerkung geschrieben. Und das Pferde vom Entwurmen Kolliken bekommen, das habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit als Pferdepfleger und auch beim eigenen Pferd noch nie gesehen.Ich kann es mir auch nicht vorstellen. Was ich mir aber gut vorstellen kann, ist wenn die Pferde extrem verwurmt sind, das dann Kolliken entstehen. Ich habe genügend grauenhafte Bilder von verwurmten Pferden in meiner Ausbildung zum Pferdesamariter gesehen. Aber heute wird ja alles kritisiert beim Menschen wie beim Tier.Ich meine z.B. auch das Impfen, das Entwurmen gehört auch dazu und noch vieles andere. Ich glaube es nicht, das vom Entwurmen Kolliken entstehen. Aber es soll jeder seine möglichen und unmöglichen Ideen und Einstellungen haben, ich habe meine Erfahrungen. |
Wanderreiter |
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jöre
Schweiz
26 Beiträge |
Erstellt am: 24.03.2015 : 22:18:14 Uhr
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Lieber Wanderreiter, Mein Thema war: Tierarzt meint jede 2. Kolik kommt vom Fressen fremder Pferdeäpfel auf der Weide und anschliessende starke (gegen Tasselwürmer) Entwurmungskur. Pferd kann an Kolik sterben. Bekommt ein Pferd ein Schlag von einem andern Pferd und dadurch einen Muskelriss, kann das Pferd durch den Ischias Nerv geplagt lebenslänglich eine Lahmheit aufweisen. Ich frage mich, ob diese Pferdehaltung noch angebracht ist? |
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speik1
9 Beiträge
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Erstellt am: 03.04.2015 : 14:38:35 Uhr
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Hallo Jöre,
mich kitzelt es schon lange unter den Fingernägeln Dir hier zu antworten, nun habe ich Zeit gefunden ;-) Ich betreibe selber in der CH in 2Wochen seit 12j. einen 24h Gruppenauslauf/Bewegungsstall mit bis zu 7Pferden/Ponys. Bei mir sind seit Anfang 2 Hengste in der Gruppe, die Wallache wechseln immer mal wieder... ich hatte noch nie auch bei einer Integration nicht, Verletzungen die, die Gesundheit oder den Bewegungsapparat der Pferden beeinträchtigten. Das die Integration langsam und Kontrolliert durchgeführt werden sollte muss ich hier nicht erwähnen?!
Das Wurmkuren die reinsten "Chemiebomben" sind für unsere Pferde und nur die Pferdepharma bereichern, sollte heute jedem Pferdebesitzer der sich mit den Bedürfnissen seines Tieres auseinandersetzt klar sein! Da gebe ich Deinem TA absolut Recht das viele Koliken durch (falsche) Wurmkuren ausgelöst werden. Darum Arbeite ich mit Kotproben und Entwurme dann nur was notwendig ist d.h. ich habe jetzt in 12j. pro Pferd 6! Wurmkuren wirklich benötigt und auch verabreicht.
Das Kotfressen kommt von einem Mangel (Mineralien/Eisen oder was auch immer)die Wildpferde gleichen dies mit Kotfressen aus...wir können in der Menschenhaltung ein Blutbild erstellen lassen vom TA und dies mit Zusatzfutter ausgleichen.
Glaub mir Jöre ich würde meine Pferde niemals mehr in Boxen wollen.
lg.Speik1 |
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