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Tierforum Thema |
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angel045
Schweiz
2 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 01:13:42 Uhr
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Hallo zusammen
Meine Zwergschnauzermischlingshündin ist 7Monate alt und zum ersten mal läufig. Nun frage ich mich ob ich sie kastrieren lassen möchte. Ich habe mich zu dem Thema auch etwas schlau gemacht, aber ich musste feststellen das dieses Thema sehr umstritten ist. Kann ich meiner kleinen diesen grossen Eingriff, der bestimmt auch mit risiken verbunden ist zumuten? oder gibt es noch andere möglichkeiten? Falls sie auch einen Kleinhund besitzen, wäre ich für Ihre Erfahrungen und Tips sehr dankbar.
Liebe Grüsse angel |
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Jamie
Hungary
1046 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 02:35:34 Uhr
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Hi, ich habe einen Jack Russell. Ich habe sie schon vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen. Das ist ja auch so umstritten, es heisst man sollte sie mind. 1x läufig werden lassen, wegen dem Krebsrrisiko ist dann aber wieder besser man kastriert früh. Dann heissts wieder kastrieren ist nicht gut. Dann wieder der Hund wird nie richtig erwachsen wenn man ihn früh kastriert. Dann wieder was anderes. Also es gibt immer was, was nicht gut ist.
Meine Hündin hat keine Probleme oder so, auch nicht nach der OP. Ausser dass sie seit dann gar nicht mehr freiwilig in eine TA Praxis geht, aber sonst wüsste ich nix. Ich denke das musst du selbst wissen, also besser was du für ein Gefühl hast, wenns dir nichts ausmacht dass sie 3 Wochen läufig ist, dann tue's nicht. Wenn dich das stört mach es. Oder je nach dem was es alles noch dazu gibt, um eine Entscheidung zu treffen.
Werden bestimmt noch andere dazu schreiben, die sagen dann wieder was anderes. |
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Granat
Schweiz
1280 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 08:19:38 Uhr
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Hallo Angel045!
Da gehen die Meinungen wirklich weit auseinander und oft spielen auch noch Religiöse- und Glaubenshintergründe mit. Ich selbst analysiere dieses Thema jeweils rein gesundheitlich und von der Wesensentwicklung her. Ich bin klar gegen Frühkastration, da der Hund körperlich wie geistig (das merkt man im Wesen dann wirklich extrem) nie erwachsen wird. Einzige Ausnahme sind extrem dominante Hündinnen, was extrem selten ist, dass man dies zu diesem Zeitpunkt schon so markant feststellen kann. Diese Frage stellt sich bei dir ja aber zum Glück nicht mehr.
Ansonsten bin ich absolut für die Kastration und zwar vor der zweiten Läufigkeit, sofern die Läufigkeit soweit gut verläuft. Zu diesem Zeitpunkt kann man das Krebsrisiko optimal reduzieren. Bei ungeschnittenen Hündinnen kommt es sonst sehr oft zu Tumorbildungen an Milchleisten, Gebärmutter etc. und die Operationen die dann anstehen sind viel schlimmer für die Hündin. Wichtig ist, dass du dir den Beginn der Läufigkeit merkst und von da an in drei Monaten wäre der richtige Zeitpunkt. Dann hat sich der Hormonspiegel wieder gesenkt und die Bänder und das Gewebe wieder gestrafft.
Die Nachteile die oft angeführt werden sind Folgende: Gewichtszunahme: es stimmt, dass geschnittene Hündinnen schneller zunehmen, aber da achtet man beim Füttern einfach drauf und wenn der Hund genug Bewegung hat merkt man das kaum. Fell wird stumpf und nicht so dicht: das mit dem Fell ist für mich bei vielen eine Ausrede. Bei meinen zwei Hündinnen (Zwergpudel und Labi) merkte ich überhaupt nichts. Da ist vor allem die Ernährung massgebend und für mich ist so ein Schönheitseinwand sowieso nichts wert gegenüber den Gesundheitsvorteilen. Wesensveränderung: Bei der Hündin ist es nicht nachgewiesen, dass es eine Wesensveränderung gibt. Sie wird ja nicht in einen Hormonspiegel versetzt der nicht normal für sie ist, sondern einfach in einem belassen. Die meisten Leute vergessen, dass sich der Hund in genau dieser Zeit eh ausbildet und erwachsen wird und diese Wesensveränderung darauf zu schliessen ist und nicht auf die Kastration.
Für mich ist es auch noch wichtig, dass die Läufigkeit ja auch immer ein psychischer und körperlicher Ausnahmezustand für die Hündin ist und sie sehr stresst und mitnimmt. Ich kenne viele Hündinnen die während od. nach der Läufigkeit regelrecht krank sind und die Scheinschwangerschaften sind meist auch nicht ohne. Die Hündinnen leiden da oft mehr als die Besitzer merken und die Risiken einer Gebärmuttervereiterung sind auch beträchtlich. Eine Hündin kann an den Folgen einer Scheinträchtigkeit auch sterben, die Tragweite wird diesbezüglich meist unterschätzt.
Ich hoffe ich konnte dir einige Fakten mit auf den Weg geben. Die Entscheidung, die für dich stimmt, kannst nur du treffen. |
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sue71
Schweiz
146 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 09:05:49 Uhr
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ich kann dem was granat geschrieben hat nur beipflichten. wenn man mit einer hündin nicht züchtet, dann würde ich sie unbedingt kastrieren. wir haben in der praxis leider sehr viele gebärmuttervereiterungen operiert. das kommt daher, weil bei läufigkeit die scheide des hundes offen ist. schnell kann ein fremdkörper eindringen, der diese GMV verursacht. ich selber habe das bei meiner riesenschnauzerhündin erlebt. wollte sie nach dem abholen im tierheim nicht stressen mit einer op, da sie grad läufig war. ich wollte abwarten. leider hatte sie einen unregelmässigen zyklus und sie wurde wieder läufig. angemeldet war sie schon, doch musste ich sie vor dem termin notfallmässig operieren lassen wegen der vereiterung. es ist eine gefährliche sache, da die wände platzen können. meine hündin zeigte keinerlei anzeichen, dass da was nicht stimmt.erst als ich eitrige tropfen sah wusste ich, op vorbereiten und "hopp dä bäse"
zugenommen hat sie nicht,denn wie granat erwähnt hat, liegt es am besitzer, einen schlanken hund beizubehalten. das fell ist nicht mehr so toll, aber das ist mir so ziemlich egal. |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 12:43:20 Uhr
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Ich habe mich bei meinen Zwergen gegen eine Kastration entschieden, bin aber nicht prinzipiell dagegen. Bei den Chihuahuas überwiegen für mich aber die Nachteile die Vorteile. - Zwerghunde haben ein viel kleineres Krebsrisiko, bei Chi`s kommt es gar kaum vor. - Dafür ein weit höheres Narkoserisiko, weshalb ich niemals eine OP machen lassen würde, die nicht unbedingt nötig ist.
Natürlich gibt es wärend der Läufigkeiten etwas mehr zu Putzen aber ein Tier aus Bequemlichkeit kastrieren zu lassen, käme für mich nicht in Frage. Die Läufigkeit ist für sie auch kein Stress, im Gegenteil, sie sind in der Zeit der "Star" des Rudels und führen sich auch so auf. Denn auch für andere Hündinnen ist eine läufige Hündin sehr interessant. Scheinträchtigkeitssymphtome haben sie auch kaum, höchstens ein leicht geschwollenes Gesäuge.
Argumente für eine Kastration wären für mich:
- Gebärmutterentzündung - starke Scheinträchtigkeiten
Das Krebsargument zählt für mich nicht wirklich, denn es wird es nur deutlich reduziert, wenn man das Tier frühkastriert, was für mich nicht in Frage käme. Nach der 1. Läufigkeit ist das Tier geschlechtsreif und die Milchleisten voll ausgebildet, das Risiko wird nur noch leicht minimiert.
LG, Leela |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 12:46:55 Uhr
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Nachtrag:
Bei einem grossen Hund würde ich wohl aber wieder für die Kastra entscheiden...
- Das Krebsrisiko ist deutlich höher - Das Narkoserisiko geringer - Dominantes Verhalten gegen Geschlechtsgenossen/innen im Alltag problematischer
Ich finde es zwar eigentlich nicht ok, einen Hund wegen der "leichteren Erziehung" zu kastrieren aber je nach Hundedichte, Wohnort und Rasse des Hundes, kann der Alltag mit einem grossen, unkastrierten Hund schon eine rechte Herausforderung sein. |
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Granat
Schweiz
1280 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 14:03:42 Uhr
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Ich weiss, wir haben darüber schon mal diskutiert, aber deine Aussage, dass das Krebsrisiko (wie Milchleisten-Tumore, Gebärmutterhalskrebs etc.) bei kleinen Hunderassen generell viel geringer ist als bei Grosshunden stimmt nicht. Chi muss ich ausklammern, da ich da keine sauberen Zahlen finden konnte. Es handelt sich ja aber hier auch um keinen. Aber gerade Milchleisten müssen bei Kleinhündinnen oft entfernt werden.
Das Krebsrisiko kann nach nur 1 Läufigkeit immer noch massiv gesenkt werden! Auch dazu gibt es Statistiken. Nach der 2. Läufigkeit sieht es dann langsam schon anders aus.
Bei Weibchen habe ich noch nie einen Zusammenhang zwischen Kastration und leichterem erziehen gehört? Wie meinst du das? Bei Rüden wird das ja oft angeführt, aber bei Weibchen? |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 20:01:44 Uhr
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Hab von der Studie mal gelesen aber wo weiss ich jetzt leider auch nicht mehr.... Auch wenn es natürlich nichts beweisst...ich bin in mehreren Chi Foren unterwegs und kenne ich auch viele Chibesitzer und -züchter. In Chikreisen ist das Kastrieren ohne medizinischen Grund oftmals sehr verpönt und trotzdem kenne ich keinen einzigen Fall von Krebs oder Gebärmutterentzündungen bei all den Hündinnen. Nur eine einzige wurde aufgrund von Zysten in der Gebärmutter kastriert....
Aber auch wenn man das anzweifelt. Das ich das hohe Narkoserisiko gegen das Krebsrisiko abwäge wirst Du sicher verstehen (ganz abgesehen davon, dass es mir nicht einleuchtet, einem gesunden Hund ein Organ zu entfernen).
Zum Erziehen...ich weiss, dass man vor allem Rüden nachsagt, aggressiv auf potente Geschlechtsgenossen zu reagieren. Bei den Hündinnen untereinander ist es aber oft genauso. Jede andere potente Hündin ist ja genauso "Konkurrenz" wie bei Rüden untereinandner. Es gibt da aber auch sicher Unterschiede, je nach Rasse. Bei den Rottweilern z. B. können die Hündinnen untereinander schon schlimmer sein, als bei Rüden anderer Rassen ;-) Weibliche Matchos eben. Ein Beispiel: Ich kann mich noch gut errinern, als ich mit meiner ersten (unkastrierten) Rottihündin jeweils in die Hundeschule ging...Sie war die einzige unkastr. Hündin auf dem Platz und so lief das Spiel in der Gruppe relativ harmonisch ab, wenngleich sie auch klar jede andere Hündin dominierte. Als aber dann eine zweite unkastr. Hündin auf den Platz kam, ein Malinois, merkte man schon gut, dass da wesentlich mehr Zündstoff war als bei den anderen, meist frühkastrierten Hunden , die sich mehr oder weniger wie Welpen verhielten. Meine Hündin und die andere fixierten sich immer wieder. Meine hätte zwar nie angegriffen, aber nur weil sie nicht durfte, nicht weil sie nicht wollte. Einmal hatte der Hundeführer der Malihündin seine Hündin im Platz und unterhielt sich mit jemand anderem. Die nutzte die Gelegenheit und ging meine Hündin an. Meine reagierte in Sekundenschnell und schon "häscherte" es gewaltig. Zum Glück reagierte auch ich un dder andere Hundeführer blitzschnell, so gab es keine Verletzungen.
Es gibt verschiedene Rassen die dafür bekannt sind, schwierig mit gleichgeschlechtlichen Hunden zu sein (alle Mollosser, aber auch Herdenschutzhunde, Akita Inu, teilw. Terrier usw.)
Bei anderen ist das Gegenteil der Fall, wie bei den Chihuahuas, wo Züchter meist auch mehrere Zuchtrüden problemlos beisammen halten können, bei Rottweilern undenkbar.
Von da her sehe ich vor allem bei grösseren Hunden den Sinn zum Kastrieren schon. Wenn ich mir mal vorstellen würde, das Spielen im Rudel vor der HuSchu würde nur mit unkastr. Hunden stattfinden, auweia... |
Bearbeitet von: Leela am: 02.06.2009 20:12:34 Uhr |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 20:25:52 Uhr
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Aaalso, kurz im Internet recherchiert
Es war die Bielefelder Kastrationsstudie von Dr. Gabriele Niepel. Den Ergebnissen nach liegt das Risiko für Hündinnen an Gesäukekrebs zu erkranken bei nur ca. 2%. Das Krebsrisiko bei Zwergrassen liegt bei nur 0,3 % (der Chi steht somit am Ende der Skala). Gebärmutterkrebs kommt so gut wie überhaupt gar nicht vor. Somit wäre bei Zwergrassen das Narkoserisiko also eindeutig höher als das Krebsrisiko.
Dann noch zum gesenkten Krebsrisio: "Durch eine Kastration nach erfolgter Läufigkeit wird das Krebsrisiko in keiner nennenswerten Weise mehr gesenkt (0,1488 %)"
Zum Harnträufeln: "Harnträufeln bei Hündinnen durchschnittlich 28 %, bei Rüden 9 %, wobei das Risiko nachlässt, wenn nach dem 2. Lebensjahr kastriert wird ca. 17 % bzw. über 8 Jahre 0 % sowie bei Kastration unter 6 Monaten 6 % (wobei das Harnträufeln/Inkontinenz stärker ausfallen soll lt. Stöcklin-Gautsch, 2000), hingegen 66 % zwischen 6 – 24 Monate."
Hab aber auch noch einen weiteren Kastrationsgrund gefunden: "Für einen Hund mit einer Neigung zur Patella-Luxation oder schwachen Sehnen ist eine Kastration postiv, denn die östrogene Hormone, die bei jeder Läufigkeit vermehrt vom Körper produziert werden, verursachen regelmäßig eine Bindegewebserweichung der Gelenke."
LG, Leela |
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angel045
Schweiz
2 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 20:54:24 Uhr
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Hallo ihr lieben
Vielen Dank für die vielen Tips und Erfahrungsberichte. Habe mich zwar noch nicht entschieden, aber ich denke die Entscheidung wird mir so bestimmt leichter fallen.
Liebe Grüsse angel |
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Granat
Schweiz
1280 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 21:12:55 Uhr
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Leela, ich habe die Chi's ja klar ausgeklammert, da ich da keine Zahlen kenne. Ob allerdings Foren da seriöse Quellen sind, naja. Vor ca. 2 Jahren hatte ich Einsicht in eine neuere gross angelegte Studie, wo ganz andere Prozentsätze genannt wurden. Kann dir die Detailangaben leider nicht geben, da ich die Studie eben nur zur Ansicht hatte. Es war eine Zusammenstellung mehrer Unikliniken und ZH war unter anderem dabei. Du führst hier auch nur den Gebärmutterhalskrebs an. Es gibt ja aber auch noch ganz andere Krebserkrankungen an weiblichen Organen.
Du bringst auch das Narkoserisiko zur Sprache, zu Recht. Nur müsstest du diesen Punkt genau auch bei grossen Hunden ins Spiel bringen. Z.B. Mastinos od. Bordeaux Doggen, nur um zwei Rassen zu nennen, sind extrem betroffen von Narkosekomplikationen, dann dürfte man ja diese auch nicht kastrieren.
Also diese Erklärung wegen dem Verhalten, finde ich noch etwas speziell und zum Teil weit hergeholt, vor allem bei Hündinnen. Ich denke ausschlaggebend ist vor allem der Charakter und die Erziehung, dann kommen noch die äusseren Einflüsse hinzu. Also wenn ich Huschu und Hunde zusammen spielen lassen höre, dann sträuben sich bei mir schon mal alle Haare. Junghunde und erwachsene Hunde spielen nunmal nicht! Da liegt das Problem woanders und nicht an kastriert oder nicht kastriert. Mensch kann die Situation auch durch Unfähigkeit künstlich aufheizen und zum Eskalieren bringen. Also ich denke nicht, dass man den Aspekt Verhalten bei einer Hündin bei der Kastrationsfrage wirklich einbringen sollte. |
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Granat
Schweiz
1280 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 21:16:28 Uhr
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Nachtrag: Du schreibst noch wegen der Bindegewebeelastizität. Also ich habe dies anders rum gelernt. Hat ein Hund Probleme mit Gelenken oder keine so tolle Hüfte, so lässt man eher noch eine 2. Läufigkeit vorbei gehen bzw. entscheidet sich gegen eine Kastration, damit die Bänder immer wieder sauber gestrafft werden. Wir haben bei unserem Labi nach der 1. Läufigkeit zuerst geröngt und die Bilder der Hüfte angesehen, dann entschieden, dass wir wirklich operieren, als die Hüfte gut war. |
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Winy
372 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 22:51:08 Uhr
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Wie ist das denn mit sterilisieren? Was für Vorteile/Nachteile gibt es da? (ausser dass sie nicht mehr aufnehmen kann) Meine Hüdnin riecht für Rüden noch genauso lecker, oder?
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Maximilian
Schweiz
2538 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 23:01:52 Uhr
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Am 25. Juni findet zum Thema "Kastration Ja oder Nein" in der Nähe von Elgg/ZH ein Vortrag von Corinne Butz statt. Hier der Link zur HP. Sie ist Verhaltenspsychologin für Hunde (ATN), Tierarztgehilfin, gibt Huschu, betreut Hunde und mir persönlich passt ihre Art und ihre Einstellung gut. Falls es für Dich von der Fahrdistanz her stimmt, vielleicht findest Du dort noch ein paar Entscheidungshilfen? hundeverhalten.ch/14344/
En liebe Gruess |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 02.06.2009 : 23:21:56 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Granat
Nachtrag: Du schreibst noch wegen der Bindegewebeelastizität. Also ich habe dies anders rum gelernt. Hat ein Hund Probleme mit Gelenken oder keine so tolle Hüfte, so lässt man eher noch eine 2. Läufigkeit vorbei gehen bzw. entscheidet sich gegen eine Kastration, damit die Bänder immer wieder sauber gestrafft werden. Wir haben bei unserem Labi nach der 1. Läufigkeit zuerst geröngt und die Bilder der Hüfte angesehen, dann entschieden, dass wir wirklich operieren, als die Hüfte gut war.
Auch wenn Du gerne alles in Frage stellst, was ich schreibe ist es nun mal so, dass die Bänder wärend der Läufigkeit durch das Östrogen gelockert werden. Nicht umsonst lässt man eine PL Untersuchung niemals wärend der Läufigkeit durchführen, da dann praktisch jede Patella luxierbar ist Auch zeigt eine Hündin mit PL meist erst nach der ersten Läufigekeit erstmals Symphtome.
Und das Hündinnen genauso hormonelle Aggressionen zeigen können wie Rüden, ist keine Ansicht von mir sondern eine Tatsache. Da Du ja anscheindend beruflich mit Hunden arbeitest, erstaunt mich das schon sehr, dass Du das bezweifelst. Sieh Dir mal Zuchthündinnen an, wie die sich anderen Hündinnen gegenüber verhalten und frühkastrierte Hündinnen - das sind Welten.
In einem Wolfsrudel haben Hündinnen und Rüden eine separate Rangordnung, nur die beiden ranghöchsten Tiere jedes Geschlechts pflanzen sich fort. Da ist es ja nur logisch, dass Rüden wie auch Hündinnen auch bei unseren Hunden untereinander in "Konkurrenz" stehen. Hingegen lassen sich die meisten gleichgeschlechtlich aggressiven Rüden von einer Hündin viel mehr gefallen, wie auch umgekehrt.
Und das Junghunde zusammen mit den erwachsenen spielen habe ich nirgends geschrieben, das wäre ja noch schöner
LG, Leela |
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Granat
Schweiz
1280 Beiträge |
Erstellt am: 03.06.2009 : 07:39:30 Uhr
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Leela, es geht hier nicht um dich persönlich sondern um Fakten. Wir wissen beide, dass es immer wieder neue und andere Erkenntnisse gibt, neue Forschungsergebnisse etc. Oft ist es ja so, dass sich nicht einmal Mediziner und Verhaltensforscher einig sind.
Ich meinte auch nicht Erwachsene und Junghunde untereinander. Auch Junghund und Junghund spielt nicht mehr und Erwachsen und Erwachsen sowie so nicht. Da geht es um ganz andere Dinge.
Dass sich die Bänder während der Läufigkeit dehnen habe ich ja auch geschrieben, nur habe ich gelernt, dass der Straffungsprozess von Vorteil ist bei Gelenkproblemen in meiner Ausbildung und auch der TA für den ich arbeitete hat dies so gehandhabt und entsprechend bei solchen Hündinnen eher gegen eine Kastration geraten. Dafür kann ich auch nichts und das ist nicht meine Weisheit, sondern die von Fachleuten und ich war bis jetzt immer der Meinung, dass ein Forum zum Informationsaustausch da ist und wenn man gegenteilige Fachinformationen hat, dann finde ich darf man die wohl auch preisgeben.
Zum Thema Verhalten noch kurz: Zuchthündinnen, die meist Nebenbuhlerinnen im eigenen Haushalt haben, können nicht mit einer "normalen" Hündin im Verhalten verglichen werden. Ausserdem gibt es zwischen Hund und Wolf im Verhalten grosse Unterschiede, die bereits im Vergleich Wolfsrudel und Wildhunderudel riesig sind, gerade bei der Fortpflanzung. Für mich hinken diese Aussagen massiv. Es ist auch nachgewiesen, dass es nicht stimmt, dass sich bei den Wölfen ausschliesslich das Alphaweibchen fortpflanzt, dies hängt von Rudelgrösse, Struktur, Charakteren ab. Dies hier auszuführen würde den Rahmen aber sprengen. |
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sue71
Schweiz
146 Beiträge |
Erstellt am: 03.06.2009 : 07:46:16 Uhr
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kurz zum thema narkoserisiko:kann man auch nicht generell sagen,wer da betroffen ist und wer nicht. sensible hunde reagieren oft auch empfindlich auf eine narkose!!! da spielen auch noch viele faktoren eine entscheidende rolle.
rede doch mit deinem tierarzt,der wird dich bestimmt gut und fachlich beraten. sonnige grüsse |
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Granat
Schweiz
1280 Beiträge |
Erstellt am: 03.06.2009 : 07:51:30 Uhr
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@Winy: Zum Thema Sterilisation kann ich dir leider nicht grossartig weiterhelfen, bei uns war es immer so, generell nur die Stöcke raus und wenn die Gebärmutter nicht gut aussah, dann wurde diese auch entfernt. Deshalb habe ich mir diese Frage nie gestellt und mir genauere Informationen beschafft. Vielleicht kann da wer anders helfen... |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 03.06.2009 : 13:02:52 Uhr
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Wie auch immer, man muss ja auch nicht immer gleicher Ansicht sein. Ich möchte aber noch bemerken, dass das Argument wegen der Dominanz bei unkastr. Hündinnen wohl auch selten angeführt wird, weil die meisten Hündinnen heute einfach generell kastriert werden. Es gibt einfach sehr wenige. Bei Rüden gibt es weit mehr unkastrierte Tiere, vielleicht fällt ihr Verhalten deshlab auch mehr auf, wer weiss. Ich nehme mal jedenfalls an, dass Du selber auch nur kastrierte Hündinnen hast/hattest... Wolf hin, Wolf her. Das Hündinnen genauso eine Rangordnung haben wie die Rüden ist wohl unbestritten, warum da der hormonelle Einfluss geringer sein soll als bei Rüden leuchtet mir nicht ein und die Praxis zeigt auch, dass es nicht so ist.
Dann zum Thema spielen: Das es dabei nicht um "Spiel" geht was wir Menschen darunter verstehen, ist mir ja wohl auch klar. Aber in der Umgangssprache spricht man nunmal von Spielen - aber darum gehts hier ja nicht.
@Winy: Bei der Sterilisation werden nur die Eileiter durchtrennt und damit die Fortpflanzungsfähigkeit unterbunden. Die Hündin wird weiterhin läufig, lässt sich auch decken, kann scheinträchtig werden, usw. Es verändert sich also am Verhalten und auch hormonell nichts. Es wird kaum gemacht, da das unkontrollierte Decken bei uns eigentlich ein kleines Problem ist, die meisten Hunde laufen ja nicht unbeaufsichtig rum, höchstens auf Bauernhöfen.
LG, Leela |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 03.06.2009 : 13:04:25 Uhr
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Zitat: Original erstellt von: Granat
Zum Thema Verhalten noch kurz: Zuchthündinnen, die meist Nebenbuhlerinnen im eigenen Haushalt haben, können nicht mit einer "normalen" Hündin im Verhalten verglichen werden.
Warum denn nicht?? Dann sieht eine unkastrierte, fortpflanzungsfähige Hündin eine andere Hündin doch eher als "Nebenbuhlerinnen" als wenn beide kastriert wären? Genau auf das will ich ja hinaus |
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Granat
Schweiz
1280 Beiträge |
Erstellt am: 03.06.2009 : 23:00:51 Uhr
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Das Zünglein an der Waage ist das Wort im eigenen Haushalt! Aber ich mag da eigentlich nicht wirklich in die Details gehen, da das ganz weit in der Verhaltenspsychologie geht und ich jetzt schon weiss, dass das nicht richtig ankommt. |
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Leela
2084 Beiträge |
Erstellt am: 03.06.2009 : 23:20:52 Uhr
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Ja dann lass es, gehört auch nicht mehr zum Thema. |
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Tierforum Thema |
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